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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gekommen sein und bat darum, auf ihrer Flöte spielen zu dürfen. Ihr habt doch sicher nichts dagegen?«
    Natalon hörte Kindan mit zerstreutem Gesichtsausdruck zu, bis seine Frau nach seinem Arm griff und ihn drängte, den Blick auf das Podium zu richten.
    »Wenn ich etwas falsch gemacht habe, meine Lady«, fügte Kindan hinzu, »dann werde ich das Mädchen bitten, vom Podium herunterzukommen.«
    Natalon riss vor Verwunderung die Augen auf, als er Nuella gewahrte, und strafte Kindan mit einem wütenden Blick ab. Jenella klammerte sich fester an Natalons Arm und schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf. »Ich habe noch nie gehört, dass jemand so wunderbar Flöte spielt«, meinte Natalon, nachdem er ein Weilchen gelauscht hatte.
    Dalor, der im Schatten seiner Eltern herumlungerte, und sichtlich nicht wusste, wie er sich verhalten sollte, entspannte sich bei den Worten seines Vaters.
    »Sie hat wirklich Talent«, pflichtete er bei und bedachte Kindan mit einem halb dankbaren, halb warnenden Blick. Kindan nickte zum Zeichen, dass er den Wink verstand.
    »Ich muss mich jetzt wieder meinen Pflichten widmen«, erklärte Kindan. Er deutete eine Verbeugung an und hastete zum Podium zurück.
    Als Nuellas Melodie endete, raunte Kindan ihr zu: »Alles hat bestens geklappt.«
    »Nach allem, was ich hören konnte, musstest du dich reichlich anstrengen, damit es nicht zu einem unliebsamen Auftritt kam«, flüsterte sie. Kindan errötete bei dem Gedanken, dass sie seine Worte mitbekommen hatte.
    Zerknirscht kehrte er sein Gesicht wieder den Gästen zu. Allmählich machte sich Unruhe unter ihnen breit, alle warteten auf die nächste musikalische Darbietung. Doch anstatt nach den Trommeln zu greifen, sang Kindan das erstbeste Lied, das ihm in den Sinn kam: »Am Morgenhimmel, stolz und leise, zieht ein Drache seine Kreise …«
    Mitten im ersten Vers setzte Nuella mit einer Flötenbegleitung ein. Eine süße, schmelzende Melodie, die unter die Haut ging. Vor Überraschung und Rührung geriet Kindan um ein Haar ins Stocken. Doch dann fasste er sich, hob die Stimme ein wenig und überließ es ihr, die instrumentale Begleitung zu improvisieren.
    Nachdem die letzte gesungene Note verklang und ein Flötenton wie ein leises Echo in der Luft nachhallte, herrschte im Saal eine atemlose Stille. Danach brandete donnernder Applaus auf. Zu Kindans Verblüffung sprang Meister Zist auf und klatschte ebenso begeistert wie alle anderen Zuhörer. Noch überraschter war er, als Nuella ihm ins Ohr flüsterte: »Können wir noch ein Lied vortragen?«
    ***
    Ehe das Fest vorbei war, gaben sie noch sechs weitere Stücke zum Besten. Und Kindan deichselte es sogar, Zenor zu einem Tänzchen mit Nuella zu überreden.
    »Du musst sie nur führen, alles andere kommt wie von selbst«, riet Kindan seinem Freund. Als Zenor zweifelnd dreinblickte, fügte er hinzu: »Wenn du nicht mit Nuella tanzt, wirst du eine deiner Schwestern auffordern müssen.« Diese Warnung gab dann den Ausschlag.
    Nuella strahlte vor Glück, als Kindan ihr vom Podium herunterhalf und Zenor den Arm um sie legte. Kindan unterdrückte ein Schmunzeln, weil Nuella wieder eine ernsthafte Miene aufsetzte, ehe Zenor ihren beseligten Ausdruck sah. Beide gaben sich den Anschein, als täten sie lediglich Kindan einen Gefallen, als sie ihre Plätze auf der Tanzfläche einnahmen.
    Meister Zist gesellte sich zu Kindan auf das Podium und spielte auf seiner Fiedel eine ausgelassene Weise, die die Tänzer anspornte. Mit zufriedener Miene sah Kindan zu, wie Nuella und Zenor zusammen mit den anderen Paaren durch den Saal wirbelten, wobei das Mädchen gelegentlich einen leisen quietschenden Schrei ausstieß, wenn Zenor ihr in seinem Eifer auf die Füße trat.
    »Die beiden sind zu jung, um ein Paar zu sein, und du bist zu jung, um den Kuppler zu spielen«, zischelte der Harfner Kindan ins Ohr, als die Melodie geendet hatte.
    »Sie sind doch nur Freunde«, wiegelte Kindan ab. »Und es gehört sich doch so, dass auf einem Fest getanzt wird.«
    Außer Atem, aber glücklich kehrte Nuella auf das Podium zurück.
    Meister Zist bedachte Kindan mit einem bedeutungsvollen Blick und schickte ihn dann fort. »Du machst jetzt eine Pause, derweil diese junge Dame und ich zum nächsten Tanz aufspielen.«
    Kindan nickte ihm zu und begab sich an den Tisch mit den Speisen. Von Millas Leckereien war nichts mehr übrig, und auch sonst gab es nicht mehr viel zu essen. Doch jeder konnte sich noch nach Herzenslust mit frischem,

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