Die drei ??? und der Doppelgänger
Arbeit in seiner Freiluftwerkstatt.
Der Anführer der drei ??? hatte auf seiner Werkbank die Einzelteile dreier kleiner Apparate ausgelegt.
»Unser Notrufsystern bedarf noch weitgehender Verbesserun-gen«, sagte Justus. »Du kannst mir helfen, solange wir auf Bob warten.«
»Was machen deine Nachforschungen und deine Pläne, diesen Burschen zu finden?« fragte Peter, während er sich über die einzeln aufgereihten Teile der Notrufgeräte beugte, die Justus vor Monaten für ihre Ermittlungsarbeit zusammengebaut hatte. »Hast du noch nichts herausgefunden?«
»So würde ich es nicht nennen«, meinte Justus mit einem Grinsen. »Gestern abend habe ich nämlich eine ganze Menge herausgefunden. Ich glaube nicht, daß wir mit der Aufgabe, diesen Ian Carew ausfindig zu machen, überfordert sind!«
»Mach’s kurz, Mann!« rief Peter.
»Wir wollten doch auf Bob warten«, erwiderte Justus seelenruhig.
»Sonst muß ich alles zweimal sagen.«
Peter war zum Zerreißen gespannt, aber Justus grinste nur und beschäftigte sich weiter mit den Geräten. Die beiden Jungen hatten sämtliche Teile gereinigt, überholt und wieder für den Zusammenbau vorbereitet, als Bob endlich eintraf. Er gelangte durch das Grüne Tor in die Werkstatt – zwei schwenkbare grüne Bretter im vorderen Bereich des Zauns.
»Tut mir leid«, sagte er, ganz außer Atem von der schnellen Radfahrt. »Mama hat mich noch erwischt und zur Hausarbeit eingespannt. Was machen unsere Pläne, Just? Hast du noch etwas von Kommissar Reynolds gehört?«
»Ja«, erwiderte Justus. »Ich habe den Kommissar schon in aller Frühe angerufen. Sie haben den Hubschrauber gefunden, er war auf einem Feld bei Ventura abgestellt.«
»Soll das heißen, die haben uns hereingelegt? Und sind nach Norden abgekurvt, obwohl sie nach Süden gestartet waren?« rief Bob.
Justus nickte. »Ein logischer Schachzug, als ihnen klar wurde, daß die Polizei sie erspäht hatte. Der Kommissar sagte, an der Maschine hätten sich keinerlei Spuren gefunden. Sie war schriftlich gemietet und durch Banküberweisung bezahlt worden.
Als der Pilot auf dem Flugfeld ankam, trug er bereits Overall und Brille, also konnte ihn niemand beschreiben. Seine Pilotenlizenz war allerdings gefälscht, und die Personalien samt Anschrift, die er angab, erwiesen sich als fingiert.«
»Na, das bringt uns ja großartig weiter«, knurrte Peter.
»Und was ist mit den Entführern?« fragte Bob.
»Die konnte bis jetzt niemand identifizieren, geschweige denn festnehmen«, sagte Justus. »Die Fingerabdrücke, die von der Polizei im Hubschrauber und in Mercedes entdeckt wurden, sind beim FBI in Washington nicht registriert. Der Mercedes war im übrigen ein Leihwagen.«
»Folglich sind wir mit unserer Weisheit am Ende«, sagte Peter schroff.
»Möchte ich nicht sagen, Kollege.« Justus lächelte geheimnisvoll.
»Wie gesagt, habe ich den letzten Abend mit Nachforschungen zugebracht, und ich glaube, wir können –«
Ehe er weitere Ausführungen machen konnte, ertönte hinter ihm eine schallende Stimme.
»Da bist du also, Justus Jonas!« Tante Mathilda stand im Eingang der Werkstatt. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt. »Du hast doch vor zwei Tagen versprochen, daß du endlich im kleinen Lagerraum vollends aufräumst und saubermachst, oder etwa nicht? Und da lasse ich mich noch breitschlagen und gebe dir gestern abend frei! Hinterher hast du fest versprochen, die Sache heute früh als erstes zu erledigen, oder etwa nicht?«
»Tut mir leid, Tante Mathilda«, sagte Justus einfältig.
»Na, das hoffe ich auch! Das kommt wahrscheinlich alles davon, daß ihr jetzt die letzte Ferienwoche habt. Davonlaufen, herum-lungern, alles Erreichbare auffuttern. Mein Kühlschrank sieht aus, als seien Raubtiere darüber hergefallen!«
»Den Kühlschrank hab’ ich überhaupt nicht ange–«, stammelte Justus.
»Von wegen. Schau dich doch an, du wirst ja immer dicker. Ein bißchen Arbeit wird dir gut bekommen!«
»Ja, aber –«, erhoben Bob und Peter Einspruch. »Wir sollten noch –«
»Mir ganz egal, das kann warten, und ihr beide könnt hier mal die Werkstatt aufräumen, während Justus seine liegengebliebene Arbeit erledigt. Marsch jetzt, junger Mann!«
Justus seufzte. »Baut inzwischen die Geräte zusammen, Freunde.
Ich komm’ bald wieder.«
»Ja, wenn du nicht zu oft Pause machst und futterst«, sagte Tante Mathilda sarkastisch.
Sie glaubt dem Neffen nicht so ganz, die recht-schaffene und besorgte Tante . . .
Weitere Kostenlose Bücher