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Die dritte Sünde (German Edition)

Die dritte Sünde (German Edition)

Titel: Die dritte Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva-Ruth Landys
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alle Fälle bemerken musste, an ihm vorbeizugehen. Mit leichtem Schritt stieg sie den Hang auf der anderen Seite der großen Wiese wieder hinauf und beobachtete dabei aus den Augenwinkeln, ob er auch wirklich auf sie aufmerksam wurde. Doch Aaron war völlig von seiner schweißtreibenden Aufgabe eingenommen. Jetzt setzte er wieder die Sense ab und stellte diese auf den Handgriff, um sie zu schärfen. Er hatte, wie die neugierige Beobachterin nun bemerkte, als sie ihn mehr von vorne sah, sein Hemd geöffnet, um sich Kühlung zu verschaffen. Es hing lose herunter und ließ dadurch seine muskulöse, wohlgeformte Brust sichtbar werden. Das halblange Haar hing ihm in wirren Strähnen in die schweißnasse Stirn. Er sah wirklich zum Anbeißen aus. Isobel entfuhr ungewollt ein erwartungsvoller, leiser Seufzer. Da endlich sah er sie! Sie ließ sich nichts anmerken und ging langsam weiter. Aaron stützte sich mit einem Arm auf die Sense und beobachtete sie ebenfalls. Wenn er sie jetzt nicht bald von sich aus ansprach, würde sie etwas unternehmen müssen. Fieberhaft begann Isobel zu überlegen, wie sie ihn endlich dazu bringen konnte, zu ihr zu kommen. Ihre Schritte wurden zögernder, ohne dass sie es selbst bemerkte.
    »Ein letzter Spaziergang, Miss Isobel, so ganz allein? Das ist aber eine Überraschung!«
    Isobel überhörte den ironischen Unterton in Aarons Stimme geflissentlich, als er nun endlich herankam. Sie wandte sich ihm zu. »Warum nicht? Es ist ein schöner Tag und ich wollte mir vor meiner Abfahrt noch einen kleinen Gang über die Ländereien meines Vaters gönnen.« Isobel gab sich Mühe, ausgesprochen gleichgültig zu klingen.
    Aaron stand nun direkt vor ihr und sah sie aus seinen bernsteinfarbenen Augen und mit dem für ihn so typischen spöttischen Lächeln auf den Lippen an. Er sollte sich nur nicht zu viel einbilden. Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass sie leicht zitterte. Der salzige Duft seiner schweißnassen Haut machte sie, jetzt da er nun so nah vor ihr stand, fast verrückt. »Ich dachte, du bist schon längst fertig mit der Arbeit. Ich bin meinerseits überrascht, dich hier anzutreffen«, log sie. »Wo sind denn die anderen beiden Knechte?«
    »Oh, die mähen viel weiter drüben, hinter dem Wald.« Er wies vage in Richtung des größeren Forstbestandes in der Ferne. »Wir haben uns aufgeteilt. Es ist sehr viel zu tun.«
    Das war eine sehr gute Nachricht. Sie blickte betont gleichmütig über die bereits gemähte Fläche. »Du warst ja schon sehr fleißig. Mein Vater wird sicher zufrieden sein mit seinem Knecht.« Sie wollte, dass Aaron Stutter sich einmal mehr bewusst wurde, dass er genau das war, ein Knecht, auch wenn es ihr ausgesprochen schwerfiel, sich nicht einfach an ihn zu lehnen und seine nackte Brust mit Küssen zu bedecken. Er roch unglaublich gut. Doch Aaron störte sich an ihren hochmütigen Worten keineswegs. »Ich hoffe doch, Sie sind auch zufrieden mit mir, Miss Isobel«, sagte er mit einem weiteren spöttischen kleinen Lachen. »Vielleicht sollte ich jetzt aber eine Pause einlegen. Haben Sie Zeit und die Lust , mir dabei etwas Gesellschaft zu leisten? Das wäre mir wirklich eine große Belohnung für meine Arbeit.«
    Sie ließ einen bedeutsamen Augenblick verstreichen, bevor sie antwortete: »Warum nicht? Du hast es dir verdient und mir ist auch etwas warm. Wir sollten uns in den Schatten dort unten bei den Bäumen setzen.«
    Er ging willig auf den Vorschlag ein. »Das ist eine sehr gute Idee. Aber Sie müssen aufpassen! Sie haben sehr feine Schuhe an und könnten hinfallen, wenn Sie hier die unebene Wiese hinuntergehen.« Aaron schenkte ihr einen betont treuherzigen Blick aus wimpernverschatteten Augen. Isobel schmolz augenblicklich dahin. »Am besten, Sie nehmen meine Hand. Dann kann Ihnen nichts passieren. Sie wissen ja, dass mir Ihre Sicherheit sehr am Herzen liegt«, sagte er und reichte ihr seine Hand, die sie auch ergriff.
    Und dann, als sie fast unten angelangt waren, glitt sie tatsächlich, wenn auch nicht ganz unbeabsichtigt, aus. Als hätte er nur darauf gewartet, fing er sie auf. Endlich lag sie in seinen Armen. »Aaron«, hauchte Isobel. Das Verlangen nach ihm raubte ihr völlig den Verstand, und diesmal ließ er sich nicht bitten. Sie bekam fast keine Luft mehr, so heftig presste er sie an sich und küsste sie lange, hart und fordernd. Seine Zunge bahnte sich den Weg in ihren Mund. Es war ganz anders, als sie es sich wieder und wieder ausgemalt hatte. Seine

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