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Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)

Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)

Titel: Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Stimme in mein Ohr, als das Geknatter zwischendurch mal kurz abebbte; ich gebe zu, ich quiekte auf wie ein erschrockener Welpe.
    Es war Fox, der ein weiteres Mal bewiesen hatte, wie problemloser sich an mich heranschleichen konnte. »Aber sie werden den Schalter bald finden, also sollten Sie wohl besser verduften, Partner.«
    »Yeah, diese ganze Auktionssache ist irgendwie beim Teufel, oder?«
    Mein kryptoasiatischer Freund lachte leise. »Hi-hi! Keine Bange, wir führen unser Geschäft ein andermal zu Ende, Mr. D-Bob. Los jetzt, kriechen Sie zur Rückwand der Halle, hinter die Totempfähle.«
    Er meinte einen Wald von geschnitzten Ahnenpfählen aus Neuguinea, den ich vorhin schon bemerkt hatte, jeder einzelne Pfahl so minutiös verziert und poliert, dass er aussah wie eine angeschmolzene psychedelische Kerze. In den Schlaglichtern des Mündungsfeuers erkannte ich, dass mich einige Meter Niemandsland von den Pfählen trennten, also robbte ich los, unendlich dankbar für die Tatsache, dass ich dunkle Kleidung trug. Einmal zog eine Geschosssalve ihre Einschlagslinie direkt vor mir, nur Zentimeter von meinem Gesicht, und übersäte mich mit stechenden Splittern, und ich musste über zwei Körper hinwegkriechen, von denen einer ein steifes Priestergewand trug, aber schließlich kam ich weitestgehend unbeschadet zwischen den Pfählen an. Zwei, drei Sekunden später fand ich den schweren Brandschutzvorhang an der hinteren Hallenwand und den dahinter verborgenen Notausgang. Er war abgeschlossen, aber ich richtete mich halb auf, wartete auf den nächsten knatternden Feuerstoß, trat dann die Tür ein, hechtete hinaus, rollte mich bei der Landung ab und krachte mit dem Kopf gegen das Eisengeländer der Hintertreppe. Ich zog mich im schummrigen Licht hoch, schwankend und benommen, und kapierte, dass ich jetzt auf der Seite des Gebäudes war, die der Richtung, in der mein Wagen stand, genau entgegengesetzt war. Ich wollte die Stufen hinunterrennen und versuchen, in einem der Nachbargebäude unterzutauchen, als ich plötzlich aus zwei RichtungenGeräusche hörte: aus der Halle hinter mir, aber auch welche, die um das Gebäude herum auf mich zukamen.
    Ich konnte in keine Richtung rennen, ohne mehrere Sekunden bar jeder Deckung zu sein – ein leichtes Ziel für Männer mit automatischen Waffen, und obwohl ich meinen .38er schnell wieder lud, konnte ich mir gegen diese Sturmkommando-Typen unmöglich den Weg in Jimmy-Cagney-Manier freischießen. Also zerschlug ich stattdessen mit dem Revolvergriff die Lampenbirne über mir, steckte dann meine Waffe in die Tasche und sprang hoch, um das Vordach zu fassen zu kriegen, das nicht viel größer war als das Dach einer altmodischen Telefonzelle. Ich schaffte es, mich hinaufzuziehen, und presste mich gerade ins Dunkel über der Tür, als auch schon die ersten Männer um das Gebäude herumkamen. Sie klangen wie Auktionsteilnehmer auf der Flucht, aber ich sah nicht nach, weil es schon anstrengend genug war, nicht entdeckt zu werden. Gleich darauf flog die Tür unter mir auf. Drei bewaffnete Männer stürmten heraus und trafen auf mehrere ihrer Kollegen, die gerade ums Haus herumkamen. Einer der drei unter mir sprach in ein Headset, schob dann aber das Mikro vom Mund weg, um die anderen anzublaffen.
    »Haben ihn drin nicht gefunden, sind aber noch am Durchsuchen. Der Scheißkerl versucht wahrscheinlich gerade zu türmen, wird aber nicht weit kommen. Geht raus und verteilt euch an der Straße in beide Richtungen, ich schicke euch Verstärkung. Los! Los! «
    Ich erkannte die Stimme des Anführers – mein haariger alter Freund Howlingfell, der jetzt wieder in sein Headset sprach, während seine Männer in militärischem Laufschritt davontrabten. Ich wartete, bis der letzte um die Ecke verschwunden war, ehe ich Howlingfells Gespräch unterbrach, indem ich mit den Beinen ausholte und ihm meine bestiefelten Hacken, so fest ich konnte, auf den hässlichen Kopf hieb. Er trug allerdings einenAramidhelm; dass ich ihm nicht den Schädel einschlug, lag also nicht daran, dass ich es nicht versucht hätte. Als er zu Boden sackte, ließ ich mich auf ihn fallen und pflanzte zum zweiten Mal in einer Woche mein Knie auf seine Kehle, während ich ihm meinen .38er in den Bauch rammte.
    »Kennen Sie mich noch, Howly?«
    »Lecken Sie mich am Arsch, Dollar«, stieß er hervor und gab dann Würgegeräusche von sich. Mit Befriedigung hörte ich, dass ich ihn doch mit einiger Wucht getroffen hatte. »Sie sind so gut

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