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Die Erben der Nacht - Pyras

Die Erben der Nacht - Pyras

Titel: Die Erben der Nacht - Pyras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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hielt. Bram erholte sich schneller von dem Schreck. Er grüßte den Hoteljungen freundlich.
    »Ich wollte gerade ausgehen«, sagte er und eilte mit schwingendem Stock den Gang entlang auf die Treppe zu. Der Bedienstete starrte ihm mit offenem Mund nach.

    »Das Hôpital Cochin?«, fragte Malcolm, während die drei durch die unterirdischen Gänge zurückhasteten. »Wie kann das sein? Es ist nur einen Steinwurf vom Val de Grâce entfernt. Die Pyras hätten Seigneur Thibaut längst aufgespürt, wenn er dort versteckt gehalten würde.«
    »Der Weg vom Val de Grâce zum Hôpital Cochin ist nicht weit, natürlich«, wandte Ivy ein. »Das gilt aber nur an der Oberfläche. Im Untergrund sind nach Süden hin die alten Gänge in allen Stockwerken
vermauert. Man muss einen Umweg nach Ost oder West nehmen, bis man auf den ersten Durchgang trifft. Deshalb kommen die Pyras selten in die Gegend, in der das Cochin liegt.«
    Malcolm dachte darüber nach. »Vielleicht hast du recht. Was mich beunruhigt, ist, die Operationsbasis des Vampirjägers so nah am Lager der Pyras zu wissen. Das kann doch kein Zufall sein!«
    Ivy schüttelte den Kopf. »Nein, ich fürchte nicht. Der Vampirjäger und das Spital stehen in direktem Zusammenhang mit der Vernichtung der Pyras - wir haben diese Verbindung nur noch nicht gefunden. Aber das wird sich ändern und dann setzen wir dem Ganzen ein Ende!«
    Der wilde Ausdruck in ihren Augen nahm Malcolm jeden Zweifel daran, ob ihr das gelingen würde. Sie gingen schweigend nebeneinanderher, bis Seymour unvermittelt stehen blieb. Seine Körperhaltung verriet die Anspannung.
    »Was ist?«, flüsterte Malcolm.
    »Er hat jemanden gewittert«, gab Ivy so leise wie möglich zurück. Ohne dass sie ihm einen Befehl gegeben hätte, schoss der Wolf mit einem Heulen davon.
    »Seymour, bleib hier«, rief Ivy und rannte ihm hinterher. Malcolm stürzte ihr nach.
    Der Wolf kam nicht weit. Ein verschlossenes Gitter hielt ihn auf. Jaulend sprang er daran hoch, bis Ivy ihn zur Ordnung rief und das Schloss entriegelte.
    »Warte!« Aber er hörte nicht auf sie und rannte um die Ecke.
    »Was ist nur in ihn gefahren«, murmelte Ivy, die ihm so schnell wie möglich folgte. Sie sprang um eine Ecke und bremste dann ihren Lauf, als sie den Wolf vor sich erkannte.
    »Aber das ist ja Luciano«, rief Ivy, die offensichtlich den Geruch der auf dem Boden kauernden Gestalt erkannt hatte, ehe Malcolm ihn einordnen konnte. Sie stürzte zu ihm.
    »Was ist mit dir? Fehlt dir etwas? Fühlst du dich schlecht?« Wie besorgt sie um ihn war.
    Luciano hob den Kopf. »Ja, es geht mir schlecht. Danke der Nachfrage.« Das klang eher aggressiv denn leidend.

    »Dann fängt es jetzt auch bei uns an. Kannst du gehen? Wir müssen zurück zur großen Halle und mit Seigneur Lucien sprechen. Wir haben etwas erfahren, was uns vielleicht der Lösung dieses verderblichen Rätsels näherbringt. Soll ich dir aufhelfen? Ich stütze dich.«
    »Was? Das brauchst du nicht. Ich bin doch kein schwacher Greis.« Luciano sprang auf.
    »Was ist los?«, fragte Ivy sanft.
    »Wir brauchen keine Hinweise mehr. Alisa und Leo haben das G eheimnis gelöst. Es ist so was wie in der kalabrischen Grotte mit den toten Hunden, aber genau kann das nur die Alchemie klären. Aber das können sie nur ohne mich, weil ich ja ein Risiko für alle wäre!«
    Malcolm hoffte, dass er nicht der Einzige war, der überhaupt nichts verstand. War Luciano vielleicht doch von der Seuche befallen und hatte diese - statt wie bei den anderen den Körper - bei dem Nosferas zuerst den Geist angegriffen?
    »Willst du uns die Geschichte nicht auf dem Rückweg ausführlich erzählen?«, schlug Ivy vor. Also berichtete der Nosferas, bis sie schließlich verstanden, was passiert war.
    »Dann bringen Leo und Alisa das Phantom in die Hallen der Pyras, damit er vor Ort seine Untersuchungen durchführen kann?«, wiederholte Malcolm ungläubig. »Wenn er nur einen Funken Vernunft hat, wird er sich darauf nicht einlassen. Mitten in die Höhle des Löwen, wie die Menschen sagen würden. Das ist doch verrückt! Selbstmord ist das. Er kann nicht erwarten, dort jemals wieder herauszukommen. Sie würden es nicht zulassen, dass er ihre Zuflucht kennt.«
    »Noch wahrscheinlicher ist es, dass er gar nicht erst hineinkommt«, vermutete Luciano, der sich ein wenig beruhigt hatte. »Die abwehrende Aura der Angst scheint bei den Menschen ja zu wirken. Und er ist nur ein Mensch, selbst wenn er wie ein Vampir im Dunkeln

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