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Die Erben der Schöpfung

Die Erben der Schöpfung

Titel: Die Erben der Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Anderson
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ist ziemlich krank. Jeremy musste ihn nach der ersten Nacht zurücklassen und Hilfe holen. Sein Leben hängt an einem seidenen Faden.«
    Stiles runzelte die Stirn. »Das könnte für uns genauso gelten. Sind Sie sicher, dass Jeremy in Sicherheit ist?«
    »Nein«, gestand Jamie ein. »Als er gestern zum Lager zurückkam, hat er gesehen, dass irgendjemand Diego und João Miguel umgebracht und das Lager ausgeplündert hat. Er wollte zurück zum Firmengelände gehen, um Hilfe zu holen.« Es fiel Jamie schwer fortzufahren, doch sie überwand sich. »Letzte Nacht ist mir das Telefon in eine Pfütze gefallen, daher haben wir kein funktionierendes Telefon mehr. Seit gestern Abend habe ich nichts mehr von Jeremy gehört.«
    Stiles fluchte. »Das ist genau das Falsche. Wenn Mercer nicht für die andere Gruppe verantwortlich ist, dann eben jemand anders aus der Firma. Womöglich schicken sie dann jemanden los, der Jeremy umlegen soll.«
    Jamie zögerte. »Was macht Sie so sicher, dass die Firma dahintersteckt?«
    »Nakamura hat von Anfang an eine derartige Geheimniskrämerei betrieben, selbst uns gegenüber. Ich glaube, er wollte einfach nicht, dass wir alles wissen, was um uns herum vorgeht. Im Endeffekt ist doch sonnenklar, dass es gar nicht anders sein kann. Wer sonst hätte unsere Antenne an Dritte weitergeben sollen?«
    »Und wo sind die Leute, die Sie gesehen haben?«, fragte Paulo besorgt.
    »Ein Stück weit vor uns, schätze ich. Wir haben sie heute noch nicht gesehen. Aber sie sind eindeutig hinter dem Schimpansen her.«
    »Ich will kein Risiko eingehen. Jetzt bin ich der Einzige, der noch eine Waffe hat, wenn man mal von den Betäubungspfeilen absieht. Und ich möchte nicht überrumpelt werden«, sagte Paulo grimmig und steckte die Pistole wieder ein.
    »Ich würde vorschlagen, wir schnappen uns die anderen, ehe sie uns schnappen. Bestimmt haben sie genau das Gleiche im Sinn.«
    »Dann mal los. Wir sind dem Schimpansen schon dicht auf den Fersen. Von jetzt an wird nur noch gesprochen, wenn es nötig ist«, erklärte Paulo kategorisch.

34

    Mercer schlug die Augen auf.
    Wo bin ich? Wie lange habe ich geschlafen?
    Sein Kopf tat weh. Seit wann habe ich diese Kopfschmerzen?
    Er wusste es nicht. So verschwommen, wie er seine Umgebung wahrnahm, verspürte er lediglich ein leichtes Unbehagen mit seiner Situation, doch war er anfangs viel zu verwirrt, um genau zu sagen, was nicht stimmte.
    Auf einmal klingelte es in seinen Ohren. Was war das für ein schreckliches Klingeln? Ungeschickt tastete er herum und stieß auf einen metallenen Gegenstand. Er hob ihn hoch und musterte ihn lange. Warum klingelte das Ding denn so?
    Er drückte darauf, und das Klingeln verstummte.
    »Hallo… hallo… David?«, sagte eine Männerstimme.
    »David? Hier ist Jeremy! Wie geht es Ihnen?« Die Stimme klang besorgt, eindringlich.
    »Hallo?«, sagte Mercer. Seine Stimme war rau und tonlos.
    »Gott sei Dank sind Sie rangegangen. Sie hören sich furchtbar an. Wissen Sie, wo Sie sind?«, fragte Jeremy.
    Mercer legte das Telefon beiseite. Er begriff nicht, was das Ding von ihm wollte. Stattdessen konzentrierte er sich darauf herauszufinden, was ihn störte. Was war hier faul?
    Er begriff weder, dass er im Dschungel war noch dass er allein war, und er wusste erst recht nicht, dass überall in seinem Körper in Kapillargefäßen Blut aus seinem schon fast erschöpften Blutkreislauf sickerte und seine Nieren und seine Leber bald versagen würden. Er wusste lediglich, dass er vor Durst umkam. Seine Zunge war trocken und rissig, und hinter seinen Augen loderte ein Feuer, das nur mit Wasser gelöscht werden konnte. Er ignorierte das Klingeln in seinen Ohren und nahm alle Kraft zusammen, um etwas zu trinken zu suchen.
    Wasser.
    Sein deliriöser Verstand zwang seine Beine, sich zu bewegen. Schließlich rollte er auf die Seite und merkte, dass sein ganzer Körper schmerzte. Er versuchte, sich aufzusetzen, doch dabei wurde ihm schwarz vor Augen. Nach kurzem Ausruhen versuchte er es erneut, diesmal langsamer und indem er sich auf einen Arm stützte. Er kam auf die Knie und starrte auf die Zeltplane um ihn herum. Er war gefangen.
    Wer hat dieses Haus so schrumpfen lassen?
    Endlich kam ein matter Lichtschimmer durch eine der Wände, und er kroch langsam und unter Schmerzen aus dem Zelt.
    Wasser.
    Mercer fühlte die wassergetränkte Erde unter sich, hob die Hände zum Mund und leckte die feuchten Brösel ab. Angeekelt spuckte er sie wieder aus und musste vom

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