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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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etwas vorsichtiger mit mir umgehen!“
    „Entschuldige bitte, ich muss niesen, und habe keine Zeit für Zärtlichkeit!“, sprach der Adler und schon ertönte ein lautes, aber undefinierbares Geräusch. Es hörte sich an, als wenn der Greifvogel schnaubte und wie ein Löwe brüllte, es zischte und donnerte abwechselnd. Dann räusperte sich der Adler und hörte ein „Gesundheit“ von Wasgo, wofür sich der gefiederte Geselle bedankte.
    Dann fragte der Adler: „Bist du bereit? Halte dich nur schön an meinen Federn fest und passe auf, damit du nicht herunterfällst.“
    Wasgo befolgte die Worte des Adlers und schon erhob der sich mit einigen Flügelschlägen in die Luft. Augenblicklich spürte Wasgo einen sehr kalten Windhauch, der stärker wurde, je höher sie flogen. Ein überraschter junger Mann saß auf dem Rücken eines Adlers. Was Wasgo alles zu sehen bekam, hätte er sich in seinen kühnsten Fantasien nicht ausmalen können. Die riesigen Berge wurden klein und die Täler wirkten wie kleinere und größere Kessel, teilweise waren sie beinahe rund, aber die meisten erstreckten sich in die Länge. Die laublosen Bäume waren nur noch ganz winzig. Die Flüsse waren bei den lange anhaltenden Minustemperaturen nur noch unregelmäßige, vereiste Flächen, auf denen die Wasserbewegung immer noch erkennbar war.
    Obwohl Wasgo fror, war er erstaunt, wie viel anders die Welt aus der Luft aussah. Alles, was er sehen konnte, sog er förmlich in sich auf. In einer weiten Ebene entdeckte er sogar Tiere, die ihm ganz klein erschienen. Die ganze Erde wurde auf einmal so klein. Wasgo sah einige winzige Bauernkaten, die aus der Luft wie Spielzeughütten aussahen. Je höher der Adler sich in die Lüfte erhob, desto kälter wurde es, aber auch die Erde wurde immer kleiner und mit ihr alles das, was sich auf ihr befand. Dann flogen sie auf einen Wald zu. Der Vogel setzte zur Landung an und Wasgo wusste, dass sie den Wald, in dem sich die alte Zauberschule befand, erreicht hatten. Seine Flugreise war beendet. Der Vogel kam auf der Erde zum Stehen und Wasgo kletterte aus dem Gefieder heraus und auf den Erdboden herunter. Anschließend bedankte er sich bei dem Adler für alles, was der für ihn getan hatte. Viel Zeit hatte unser Held durch den Flug mit dem Federtier gespart.
    Der Adler des Lebens und der Weisheit und der junge Zauberer verabschiedeten sich herzlich. Gegenseitig wünschten sie sich Gesundheit und viel Erfolg bei ihren weiteren Vorhaben. Der eine betrat den Wald und der andere flog zurück zum Eisberg.
    Es war ein finsterer Wald, in den Wasgo da eindrang. Zusammengewachsene Sträucher versperrten ihm den Weg. Er versuchte mit dem Schwert die Sträucher zu zerhacken, um sich einen Weg frei zu machen. Nur mühsam kam er voran.
    Der Adler hatte vorhin zwar gesagt, dass Wasgo zaubern sollte, aber dieser traute sich nicht. Er war noch zu unsicher und fühlte sich nicht reif genug zum Zaubern. Was, wenn er einen Fehler machte und sich selbst in Gefahr brachte? Das wollte er nicht riskieren. Bei seinem Vater hatte er gesehen, was passieren konnte, wenn man einen Zauberspruch falsch aufsagte.
    Was er aber unbedingt noch erledigen wollte, daran erinnerte er sich in diesem Augenblick: seine Hand mit dem Heilungszauber behandeln. Das tat er und er konnte zusehen, wie schnell die Wunde verschwand. Das blutverkrustete Tuch zauberte Wasgo wieder sauber und steckte es in seinen Rucksack. Dann nahm er sein Schwert und bahnte sich weiter seinen Weg, der immer wieder von Bäumen und Sträuchern versperrt wurde, die Wasgo umgehen musste.
    Tiere gab es in diesem Wald kaum. Wenn Wasgo überhaupt einmal ein Tier sah, dann waren es Spinnen, Mücken oder Schlangen, alle waren sie hässlich und sahen gefährlich aus. Bei den herrschenden Temperaturen hätte es sie hier eigentlich gar nicht geben dürfen. Es mussten also magische Tiere sein. Kein Vogel zwitscherte, nur das Gekreische von Raben und Krähen konnte Wasgo hören. Auch Kojoten und Geier wohnten in diesem Wald.
    Dieser Wald war so dicht von Sträuchern bewachsen, dass kaum ein Durchkommen war. Dornen waren an diesen Sträuchern im Überfluss vorhanden und verletzten unseren jungen Zauberer immer wieder.
    Nein, dieser Wald war alles andere als schön. Er war düster und feindselig und gefährlich.

Zweiter Teil – Der Kampf um die Welt
     
    Der alte Zauberer
     
     
     
    Es gab in dem verwunschenen Wald einen Ort, der an bessere Zeiten erinnerte. Dieser Ort war eine alte Zauberschule

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