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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ziemlich dumm, sich in ihn zu verlieben. Aber von Zeit zu Zeit musste man auch einmal eine Dummheit begehen.
    Doug senkte das Schriftstück und funkelte Lana wütend an. »Sie können Ihrer Mandantin sagen, dass sie mich am Arsch lecken kann.«
    Mit ausdrucksloser Miene erwiderte sie sanft: »Das sollten Sie ihr lieber selbst sagen.«
    »Gut. Dann werde ich das tun.«
    »Hören Sie –« Lana legte ihm die Hand auf den Arm und spürte, wie seine Muskeln zitterten. »Ich glaube nicht, dass ich meiner Mandantin gegenüber einen Vertrauensbruch begehe, wenn ich Ihnen sage, dass sie meiner Meinung nach eine starke, leidenschaftliche Frau ist, die im Moment völlig durcheinander ist und nur versucht, allen Beteiligten gerecht zu werden.«
    »Das ist mir egal.«
    »Das mag ja sein.« Lana klappte ihre Aktentasche zu. »Aber vielleicht interessiert es Sie, dass Callie Tyler auch gleich Ty-Rex genannt hat, als sie ihn kennen lernte. Genau wie Sie.«
    Doug blinzelte. »Na und? Er heißt Tyler, und er mag Dinosaurier. Da liegt es doch nahe, ihn so zu nennen.«
    »Möglich. Trotzdem ist es interessant. Bis morgen dann.«
    »Ich glaube nicht …«

    »Oh, oh.« Sie schüttelte den Kopf. »Eine Abmachung ist eine Abmachung. Sieben Uhr. Roger hat meine Adresse.«
     
    Nachdem die ausgegrabenen Knochen fotografiert und ihr Fundort genau dokumentiert worden war, wickelten Callie und Jake sie in nasse Tücher und Plastikfolie, um sie feucht zu halten. Als Nächstes würden die üblichen Tests durchgeführt werden, durch die sie mehr über das Alter erfahren würden. Im Unterschied zu vielen ihrer Kollegen konnte Callie im Geiste aus einem Knochen ein menschliches Wesen erschaffen, das gelebt hatte und gestorben war.
    »Wer war er?«, fragte sie Jake.
    »Welcher?«
    »Der Oberschenkelknochen.«
    »Er war ein Mann, ungefähr fünfunddreißig. Etwa ein Meter fünfzig groß«, antwortete Jake. Aber er wusste schon, dass Callie eigentlich etwas anderes hatte hören wollen. »Er hat gelernt, wie man Ackerbau betreibt, wie man jagt und fischt, um die Nahrung für den Stamm zu beschaffen. Sein Vater hat es ihm beigebracht.«
    Callie wischte sich mit dem Unterarm über die feuchte Stirn. »Ich glaube, der Oberarmknochen und die Fingerknochen gehören auch zu ihm. Sie haben das richtige Alter und die richtige Größe.«
    »Könnte sein.«
    Sie hockte sich hin. »Und die Handaxt, die wir hier gefunden haben, die hat ihn getötet. Natürlich nicht genau diese hier, dann hätte man sie ihm nicht mit ins Grab gegeben. Aber der Schnitt im Oberarmknochen rührt auf jeden Fall von einer Handaxt her. Ob er wohl bei einem Kampf gestorben ist?«
    »Das kann gut sein.« Jake blickte Callie an und begriff, dass sie versuchte, sich mit der Geschichte dieses Mannes von ihrer eigenen Situation abzulenken.
    »Möglicherweise kam es zum Krieg mit einem anderen Stamm«, fuhr er fort. »Oder vielleicht ging es auch um einen Streit in seinem eigenen Stamm. Er hatte wahrscheinlich eine
Gefährtin und Kinder. Vielleicht ist er gestorben, weil er sie beschützen wollte.«
    Callie lächelte. »Er könnte auch ein Arschloch gewesen sein, das sich an irgendeinem gegorenen Saft berauscht und dann Streit angefangen hat.«
    »Weißt du, Dunbrook, du bist wirklich wahrsinnig romantisch.«
    »Ist doch wahr. Blöde Kerle sind doch keine Erfindung der Neuzeit – die hat es immer schon gegeben. Typen, die sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen haben, weil es Spaß macht. Dass wir die sterblichen Überreste unserer Vorfahren respektieren, bedeutet doch noch lange nicht, dass wir die Menschen, die sie einmal waren, in rosigen Farben malen müssen.«
    »Du solltest vielleicht mal eine Abhandlung über das Thema schreiben. ›Der Macho der Steinzeit und sein Einfluss auf den modernen Mann‹ oder so ähnlich.«
    »Vielleicht mache ich das sogar eines Tages. Aber wie immer er gewesen sein mag – er war ein Sohn und wahrscheinlich auch ein Vater.«
    Sie ließ ihren Kopf kreisen, um die Anspannung in ihren Nackenmuskeln zu lockern. Als sie eine Autotür zuschlagen hörte, blickte sie auf. Ihre Lippen verzogen sich spöttisch. »Da wir gerade von blöden Kerlen sprechen …«
    »Kennst du den Typen?«
    »Das ist Douglas Cullen.«
    »Ach ja?« Jake richtete sich ebenfalls auf und musterte den Mann neugierig. »Im Augenblick sieht er nicht wie der freundliche große Bruder aus.«
    »Halt dich da raus, Graystone.«
    Jake schwieg und blieb neben Callie stehen, während Doug mit

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