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Die Farbe des Himmels

Die Farbe des Himmels

Titel: Die Farbe des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britt Silvija und Reissmann Hinzmann
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zählen.
    »Herr Dr. Lichtenberg, Sie werden verdächtigt, Herrn Wolf Hauser umgebracht zu haben. Sie müssen jetzt nichts sagen und können vom Präsidium aus Ihren Anwalt anrufen.«
    Lichtenberg starrte sie entgeistert an, als könne er nicht fassen, dass so ein junges Mädchen ihm etwas zu sagen habe. Schweißtropfen liefen an seiner Glatze hinunter.
    »Das ist doch ein Witz, oder?« Seine Augen flogen zwischen Thea und Messmer hin und her, doch ihr Blick besagte das Gegenteil.
    »Wir machen keine Witze, zumindest nicht im Dienst.« Messmer ging um den Schreibtisch herum und legte Lichtenberg die Hand auf die Schulter. »Sie sind vorläufig festgenommen.«
     
    Im Vernehmungszimmer roch es nach Schweiß und dem überquellenden Aschenbecher auf Frau Gerstenmaiers Schreibtisch. Messmer hatte Lichtenberg über seine Rechte als Beschuldigter belehrt, worauf dieser sich überraschend bereit erklärt hatte, ohne einen Anwalt Angaben zu machen.
    Thea nippte an ihrem Kaffee. Draußen wurde es allmählich dunkel.
    »Herr Dr. Lichtenberg, noch mal fürs Protokoll: Was wollten Sie am Donnerstagmorgen bei Wolf Hauser?«, fragte Messmer.
    »Ich wollte ihn besuchen.«
    »So früh am Tag?«
    »Ja und? Ich darf doch wohl meine Freunde besuchen, wann ich will.«
    »Sie wissen, dass Sie verdächtigt werden, Wolf Hauser umgebracht zu haben«, sagte Ströbele streng.
    »So ein Quatsch. Ich habe Wolf nicht umgebracht.«
    »Es gibt einen Zeugen, der gesehen hat, wie Sie aus der Gartentür laufen. Kurz darauf findet die Putzfrau Ihren Freund tot im Arbeitszimmer, noch im Bademantel. Ist doch merkwürdig, oder?« Messmer stand auf.
    »Ich habe es nicht getan, ich bin ja nicht einmal ins Haus gekommen. Ich habe geklingelt, aber es hat niemand aufgemacht. Da dachte ich, Wolf sei schon bei der Arbeit oder noch beim Joggen, also bin ich wieder gegangen.«
    »Und warum haben Sie nicht gewartet, bis er vom Joggen zurückkommt?«
    »Ich habe schließlich zu tun. Meine Sprechstunde beginnt um halb neun.«
    »Wir haben die Videoaufzeichnung einer Überwachungskamera, mit der die Straße vor Hausers Villa aufgenommen wurde.« Messmer beugte sich nach vorn und fasste Lichtenberg fest ins Auge. »Zur fraglichen Zeit sind Sie außer dem Mann, der die Beobachtung machte, der einzige, ich wiederhole – der einzige Passant, den die Kamera aufgezeichnet hat.«
    »Aber ich habe ihn nicht umgebracht, ehrlich nicht!«
    Lichtenberg starrte Messmer mit vor Panik aufgerissenen Augen an.
    Könnte es vielleicht doch sein, dass er die Wahrheit sagt?, dachte Thea, würgte diesen Gedanken aber gleich wieder ab. Dieser Mann war ein solcher Widerling, dass sie sich keinen geeigneteren als Mörder von Wolf Hauser vorstellen konnte. Messmer warf seinen Kugelschreiber auf den Tisch, dass Lichtenberg von dem Geräusch zusammenschrak. »Und Sie meinen wirklich, dass wir Ihnen diese Geschichte abnehmen?«
    »So war es aber.«
    »Unser Zeuge sagte aus, er hätte den Eindruck gehabt, dass Sie in heller Aufregung aus der Gartentür rannten. Was hat Sie denn da draußen im Garten so in Panik versetzt?«
    »Ich war nicht in Panik. Ich hatte es eben eilig, weil ich in die Praxis musste.« Rote Flecken machten sich auf Lichtenbergs Stirn breit.
    »Ihre Sprechstunde beginnt halb neun.« Messmer wurde allmählich lauter. »Um halb acht rannten Sie aus Hausers Gartentür. Man braucht doch keine volle Stunde von der Orplidstraße bis zum Killesberg. Waren Sie mit dem Audi unterwegs oder mit einem Kinder-Dreirad?«
    Lichtenberg schwieg. Er hatte das Gesicht in den Händen vergraben und schnaufte.
    »Also gut, Herr Lichtenberg, kommen wir zur nächsten Frage. Was wollten Sie zu dieser frühen Stunde von Wolf Hauser?«
    »Ich wollte mir Geld leihen«, sagte Lichtenberg leise.
    »Wie viel und warum?«
    »Na ja, ich stecke in Schwierigkeiten.« Lichtenberg rieb sich die Handgelenke, die von den Handschellen gerötet waren.
    »Schwierigkeiten? Welcher Art?« Ströbele stand hinter Frau Gerstenmaier und las das Vernehmungsprotokoll auf dem Bildschirm mit.
    »Spielschulden, in Baden-Baden. Wolf hat mir früher schon öfter ausgeholfen. Er spielt auch manchmal, äh, ich meine, er hat gespielt. Aber das war seine Sache.«
    »Und haben Sie ihm das Geld zurückgegeben, das er Ihnen geliehen hatte?«, fragte Thea.
    »Na ja, meistens. Ein paar Ausstände gab es noch. Und genau darüber wollte ich mit ihm sprechen.« Lichtenberg umklammerte die Stuhlkante wie Münchhausen die Kanonenkugel.
    »Wie

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