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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Schluck und zog eine Grimasse. Rosa hatte viel Zucker hineingetan.
    »Du brauchst Zucker, um Energie zu tanken«, sagte Rosa mit fester Stimme. »Also schneide keine Fratzen, sondern trink.«
    Catriona sah Harriet mit hochgezogenen Brauen an. »So ein tyrannisches kleines Ding. Dabei hat sie sich selbst noch nie irgendetwas sagen lassen. Jetzt behandelt sie mich, als wäre ich ein ungezogenes Kind und hätte nicht alle Tassen im Schrank.« Wütend funkelte sie Rosa über den Rand der Teetasse hinweg an, verzog noch einmal das Gesicht und trank. Der Tee schmeckte scheußlich, aber sie musste zugeben, dass er sehr belebend wirkte.
    »Ich mache dir Frühstück«, sagte Harriet. »Was möchtest du haben?«
    »Ein bisschen Toast und Eier mit Speck, bitte.« Die schwarzen Schleier waren gebannt, und sie fühlte sich viel besser.
    Rosa schepperte lärmend mit der Bratpfanne, während Harriet im Kühlschrank nach dem Speck suchte. »Unterzuckerung«, stellte Rosa fest. »Du solltest wirklich ein bisschen essen, bevor du ausreitest, Mum. Cookie würde dir gern etwas machen. Das hat er mir heute Morgen gesagt.«
    Catriona schloss die Augen und atmete tief durch. Rosa hörte sich an wie eine diktatorische Lehrerin. »Wenn ich etwas von ihm haben will, werde ich es ihm schon sagen«, erklärte sie. »Mein Appetit ist völlig in Ordnung, und das war schon immer so. Du solltest dich um deinen eigenen Kram kümmern, Rosa.« Sie öffnete die Augen wieder. »Ich weiß, du meinst es gut. Aber vorläufig brauche ich mich noch nicht von Cookie bemuttern zu lassen.« Sie lächelte, um ihrem sanften Tadel den Stachel zu nehmen. »Archie und ich werden beide älter und steifer. Wir sind eingefahren in unseren Gewohnheiten, und wir sorgen gern selbst für unser Essen.«
    »Dieser verdammte Archie ist ein verwöhntes Viech.« Rosa beäugte den fetten rotgelben Kater, der vor dem Herd saß und sich putzte. »Er frisst und schläft und kommt einem in die Quere, und sonst tut er nichts.«
    »Er ist mein Freund«, sagte Catriona. »Und wenn es mich nicht stört, dass er auf meinem Bett schläft und mir in die Quere kommt, dann sollte es dich auch nicht stören. Lass ihn in Ruhe.« Ohne weiter auf Rosas Murren zu achten, trank sie ihren Tee aus und stand auf. »Wenn du helfen willst, mach mir noch eine Tasse Tee, aber diesmal mit weniger Zucker, und bring mir das Frühstück ins Wohnzimmer.« Rosa wollte protestieren, aber sie winkte ab. »Harriet, komm mit. Ich will dir etwas zeigen.«

    Harriet folgte ihr. Was mochte Catriona jetzt wieder vorhaben? Ihr Gesicht hatte wieder Farbe angenommen, aber es war ein Schock gewesen, sie in der Küche so offensichtlich unpässlich zu sehen.
    Catriona deutete auf den Rolltop-Sekretär und setzte sich auf die Couch. »Da drin ist mein Testament. Und alle Unterlagen, die Rosa brauchen wird, wenn ich nicht mehr da bin.« Offenbar hatte sie Harriets protestierenden Blick gesehen, denn sie schüttelte ungeduldig den Kopf. »Mach nicht so ein Gesicht, Hattie. Ich war immer schon eine Realistin, und eines Tages wirst du das alles wissen müssen.«
    Harriet nagte zögernd an der Unterlippe. »Meinst du nicht, es wäre besser, wenn Rosa –«
    »Wenn ich wollte, dass Rosa sich um diese Dinge kümmert, würde ich sie darum bitten«, sagte Catriona mit Entschiedenheit.
    »Aber solche Unterlagen solltest du bei einem Anwalt hinterlegen, statt sie hier herumliegen zu lassen, wo sie verloren gehen oder vernichtet werden können.«
    »Das weiß ich. Darum wollte ich ja mit dir reden. Holst du mir die Sachen?«
    Harriet ging zum Sekretär und öffnete ihn. Eine Kaskade von Papieren und alten Theaterprogrammen quoll heraus und wehte zu Boden. Harriet bückte sich, um alles aufzuheben: bunte Programme aus London, Paris und New York, Plakate von weltberühmten Theatern, Briefe von Fans und Bewunderern.
    »Das ist nur ein Teil meines Lebens«, sagte Catriona vom Sofa her. »Der Rest ist in dieser verdammten Truhe, aber das weißt du ja. Du und Rosa, ihr habt die Kleider oft genug anprobiert.« Sie lachte. »Ich glaube, ich sollte das alles gelegentlich mal aussortieren. Das meiste ist Müll.«
    Harriet hatte die Papiere zusammengeschoben und legte den Stapel zur Seite. Dann durchsuchte sie den Sekretär, bis sie gefunden hatte, was Catriona haben wollte. Sie brachte ihr die Dokumente, und die sah sie kurz durch und reichte sie dann zurück. »Lies sie und sorg dafür, dass alles seine Richtigkeit hat.«
    Harriet studierte die

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