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Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Juergens
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Bett, doch wie ich befürchtet hatte, konnte ich nicht einschlafen. Immer wieder musste ich an Mark denken und daran, wie er mich mit seinen wunderbaren dicken Lippen geküsst hat; daran, dass er eigentlich Lisas Freund war; daran, dass ich ihn mag. Eine Einschlaflektüre musste her, und da ich auf die schnelle nichts Besseres fand, klappte ich wieder das Kama-Sutra-Monster auf. Die Stellung Nummer 59 wollte ich mir ohnehin noch einmal genauer anschauen. Sie war wie ein Rätsel, bei dem man herausfinden sollte, welche Körperteile zu wem gehören. Ob zum Beispiel der Fuß über dem Kopf der Frau zu dem Mann oder zu der Frau gehörte. Ich konnte das Rätsel nicht lösen, also klappte ich das Buch zu und versank in Gedanken an Justin. Halte durch, Kleiner! Mama wird dich morgen früh aus deiner Bauernhof-Gefangenschaft befreien! Mama hat dich so lieb. Mama hätte heute Abend bei dir bleiben sollen. Ich dachte an die Volkstracht. Ich könnte das originelle Stück waschen, bügeln und in Birgits Boutique als ein Unikat aus dem Jahre 1653 anbieten.
     

Kapitel 11
     
    D as Telefon klingelte mich aus dem Schlaf.
    „Klein.“
    „Melanie, endlich erreiche ich dich! Wo warst du gestern Abend? Was ist eigentlich in letzter Zeit los? Ich bekomme dich und Justin kaum noch zu Gesicht!“
    „ Mum, ich war gestern Abend mit Lisa und Anna auf einer Singleparty. Justin hat bei Marta und Gina übernachtet. Ich muss ihn gleich abholen. Ich rufe dich also später an. Bis dann“, sagte ich und legte auf. Wie ich Mutti kannte, stürzte sie gerade Hals über Kopf zum Auto, um hierher zu fahren.
    Als ich ins Auto stieg, war Mum noch nicht aufgekreuzt. Ich wusste aber, dass sie kommen würde, also hatte ich vorgesorgt und ihr folgende Botschaft hinterlassen: Mum, ich muss mit dir über diese andere Sache reden. Bitte keine Bratvögel und keinen Kuchen! Ich bin auf Diät! Erschreck dich nicht, wenn du den Kühlschrank aufmachst - er ist komplett blanko. Ich geh später einkaufen. Melanie.
     
    Es war schon Mittag, als ich bei Lisa auf dem Hof stand und Ausschau nach Justin hielt. Draußen war er nicht. Ich klingelte an der Haustür. Wie es aussah waren Gina, Marta und die Kinder in die Stadt gefahren, um einmal über den Markt zu laufen. Mit Lisa und Anna rechnete ich auch nicht, also wand ich mich zum Gehen.
    „ Melanie! Komm schon rein!“, hörte ich eine Stimme und drehte mich um. Lisa stand im Nachthemd in der Tür und sah glücklich, aber betrunken aus.
    „Wir waren die ganze Nacht auf der Party, haben getrunken, getanzt und gesungen. Es war megalustig“, sagte sie, wonach ich mindestens 0,5 Promille Restalkohol bei ihr diagnostizierte.
    „Wo ist Justin?“
    „Sie sind alle in die Stadt gefahren. Hör zu, ich gehe schnell duschen. Du machst in der Zeit das Frühstück, ja?“
    Nachdem ich den Tisch in der großen Wohnküche gedeckt hatte, erschien Lisa mit einem um den Kopf gewickelten Handtuch und fragte, warum der gesamte Kühlschrankinhalt nun auf dem Tisch liege. Dann nahm sie Platz und sah mich erwartungsvoll an.
    „ Melanie, erzähl! Warum bist du gestern wirklich so plötzlich abgehauen?“
    „ Das habe ich dir schon erklärt.“
    „ Und ich habe es dir nicht abgekauft.“
    „Schön, ich werde es dir sagen: Gestern Abend wollte ich ganz plötzlich nach Hause. Tja, das ist eigentlich auch schon alles.“
    Das war natürlich nicht alles . Aber wie sollte ich denn Lisa beibringen, dass mich ihr Mark gestern Abend nach Hause gefahren und anschließend geküsst hatte? Lisa sah mich an, als wäre weiterhin ich dran mit reden.
    „Also gut. Die Sache ist die: ich bin einfach schon zu alt für Partys. Verdammt, ich bin schon dreißig und keine zweiundzwanzig mehr. Bei dir ist es etwas anderes. Du bist jünger als ich. Außerdem bist du ganz anders als ich.“
    Wir schwiegen eine Weile.
    „Gut, Lisa, ich werde es dir sagen. Also, ich bin gestern Abend jemandem begegnet, den ich kannte. Einem Mann, den ich umwerfend finde, ja und dann … Dann sind wir einfach abgehauen“, sagte ich resignierend. Lisa sah mich eine Weile verblüfft an, bevor sie zu lachen begann. Minuten später dröhnte ihr Lachen noch immer durch das ganze Haus.
    „ Das findest du witzig, was?“
    „Ja! Mensch, Melanie, wie lange ist es her, dass du so lustig warst und mich so zum Lachen gebracht hast!
    Halleluja! Meine alte lustige Melanie ist wieder zurück! Genauso mag ich dich! “
    Mensch, Lisa. Wenn du nur wüstest!
    „Lass uns heute etwas

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