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Die Formel der Macht

Die Formel der Macht

Titel: Die Formel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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zusammenhängt.”
    “Ich widerspreche dir nicht. Du tust sehr gut daran, dem FBI-Direktor davon zu erzählen, selbst wenn sich deine Theorien am Ende als falsch herausstellen sollten. Jeder Informationsschnipsel bringt Steins Mannschaft weiter.”
    “Ich hoffe es.”
    Ihr Vater sog hörbar den Atem ein. “Tut mir leid, Summer, aber wenn ich an all das denke, werde ich so wütend, dass ich spüre, wie mein Blutdruck wie eine Rakete hochgeht. Und ich werde nicht nur wütend, sondern es macht mir offen gestanden auch Angst. Bevor wir diese Leute, die dich entführt haben, nicht hinter Schloss und Riegel haben, werde ich mich nie mehr unbeschwert fühlen können.”
    Seine Sorge ging ihr zu Herzen. “Dad, du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Wenn die Entführer mir etwas hätten antun wollen, hätten sie es schon längst tun können.”
    “ Ich würde mich aber besser fühlen, wenn wir wüssten, warum sie es für nötig gehalten haben, dich in ihr Komplott zu verwickeln. Ich fürchte, dass du in den nächsten zwei Wochen tägliche Anrufe von mir über dich ergehen lassen musst.”
    Er räusperte sich betreten. Als der dünkelhafte Intellektuelle, der er war, war es ihm stets schwergefallen, Gefühle zu zeigen. “Meine Liebe, ich weiß, wie viel dir an deiner Unabhängigkeit liegt und wie sehr du es hasst, wenn du dich von mir kontrolliert fühlst, aber ich werde nachts nicht ruhig schlafen können, bevor ich nicht mit dir gesprochen habe und dich sicher in deinem Bett weiß.”
    Als sie die Sorge und die unterdrückten Gefühle in seiner Stimme mitschwingen hörte, bekam Summer ein schlechtes Gewissen, weil sie ihm nichts von Joes Diagrammen und der Karte erzählt hatte, ebenso wenig wie von der Tatsache, dass sie bereits Bilder der Pflanzen hatte, die möglicherweise die natürliche Grundlage der Formel bildeten. Aber es gab keinen Weg, mehr zu sagen, ohne Fernando ins Spiel zu bringen, und genau das wollte sie nicht, zumindest nicht, bis sie mit Olivia gesprochen hatte.
    “Ich rufe dich heute Abend an, wenn ich wieder in New York bin”, sagte sie. “Und wenn du nicht da bist, hinterlasse ich dir eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter.”
    “Danke, meine Liebe. Ich weiß es zu schätzen. Olivia und ich müssen heute Abend zu einem diplomatischen Empfang, deshalb bezweifle ich, dass ich deinen Anruf persönlich entgegennehmen kann, aber ich fände es schön, nach Hause zu kommen und deine Stimme zu hören.”
    “Du klingst ein bisschen müde, Dad. Das gefällt mir gar nicht.”
    “Es waren, ganz abgesehen von deiner Entführung, ein paar ziemlich hektische Wochen.” Er stieß einen Seufzer aus. “Weißt du, manchmal wünsche ich mir, wir würden für ein Jahr eine Staatsempfangssperre verhängen, um zu sehen, ob sich die Welt trotzdem weiterdreht.”
    Summer lächelte. “Die Welt würde sich mit Sicherheit weiterdrehen, doch die Diplomatie käme mit quietschenden Bremsen zum Stehen. Aber du kannst dich nicht wirklich beklagen, Dad. Insgeheim genießt ihr beide diese Empfänge doch, die dein Job so mit sich bringt.”
    “Du kennst mich zu gut, fürchte ich”, brummte Gordon entschuldigend. “Die Wahrheit aber ist, dass ich ein furchtbar schlechtes Gewissen habe, weil ich dir nach dem, was dir kürzlich zugestoßen ist, nicht mehr Unterstützung anbieten kann. Ich fühle mich schrecklich, weil ich nicht alles stehen und liegen lassen kann, um einfach mal eine Woche mit dir nach Maryland in unser Cottage zu fahren. Ich sollte eigentlich in der Lage sein, dir mehr Unterstützung zu gewähren und dir eine Schulter zum Anlehnen zu leihen, wenn du sie brauchst, aber bedauerlicherweise leben wir in einer schlimmen Welt, und ich bin dafür verantwortlich, das Land auf einen sicheren Weg …”
    Summer verzog das Gesicht. Sie und ihr Vater schienen es bestens zu verstehen, sich gegenseitig Schuldgefühle einzuflößen, auch wenn es gar nicht ihre Absicht gewesen war. Sie versicherte ihm, dass sie sich gut fühle und dass sie letzte Nacht sogar ohne Schlafmittel wirklich gut geschlafen hätte, allerdings verzichtete sie darauf, Duncan zu erwähnen. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bevor sie bereit war, ihre Beziehung mit Duncan den kritischen Blicken ihres Vaters und ihrer Stiefmutter auszusetzen.
    Sie verabschiedeten sich, als die Limousine ihres Vaters eintraf, um ihn ins Büro zu bringen, und sie wartete eine halbe Stunde, bevor sie wieder bei ihm zu Hause anrief. Ihre Stiefmutter ging nicht ans

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