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Die Formel der Macht

Die Formel der Macht

Titel: Die Formel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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gesehen hättest, hätten uns tausend andere Bekannte sehen können.”
    “Ja, ich fand es auch ziemlich riskant.”
    Olivia schnalzte verärgert mit der Zunge. “Es war überhaupt nicht riskant, weil wir überhaupt nichts zu verbergen hatten! Was dir natürlich sofort klar gewesen wäre, wenn du die Höflichkeit aufgebracht hättest, uns anzusprechen.”
    “Es tut mir leid. Es war eine peinliche Situation.”
    “Nur in deiner überhitzten Fantasie.”
    “Das weiß ich jetzt auch.” Ihre Stiefmutter war hochmütig und kalt, wenn nicht sogar ein hinterhältiges Biest, aber dass sie eine gewöhnliche Lügnerin war, glaubte Summer nicht. “Hast du der Polizei in New York erzählt, dass du mit Fernando im Zug warst?”
    “
Der Polizei
ganz allgemein nicht, aber ich habe mit Captain Halley gesprochen, der mit der Aufklärung des Falls betraut ist.”
    “Und Captain Halley hat natürlich geschworen, diese Information streng vertraulich zu behandeln.”
    “Warum sollte er sie in die Welt hinausposaunen?” Olivia zuckte die Schultern. “Es hat keine Relevanz für Fernandos Ermordung.”
    “Dann warst du nicht die Person, die Fernando in seiner Suite zum Abendessen erwartete?”
    “Natürlich war ich diese Person.” Olivias Ungehaltenheit über Summers Fragen wuchs sichtlich. “Fernando und ich hatten vor, die Einzelheiten der Wohltätigkeitsveranstaltung bei einem gemütlichen Essen zu besprechen. Dann wollte ich nach Connecticut rauffahren, um den Sonntag bei alten Freunden zu verbringen. Fernando wollte … also, um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, wie er den Rest des Wochenendes verbringen wollte. Aber ich weiß sehr gut, wie am Boden zerstört ich war, als ich in Erwartung eines angenehmen Essens und eines erfolgreichen Abschlusses unserer Planungen in seine Suite kam und entdeckte, dass man ihn erschossen hatte. Es war eine schockierende, grauenhafte Erfahrung …”
    “Was hast du gemacht?”, fragte Summer. “Warst du die erste Person am Tatort, nachdem der Zimmerkellner die Leiche gefunden hatte?”
    “Nein, der Hotelmanager war bereits da, zusammen mit einem ganzen Schwarm Personal. Ich bin auf der Stelle in meine Suite zurückgegangen und habe Gordon angerufen. Ich habe ihm erzählt, was passiert ist, und er hat mich darauf hingewiesen, dass es gut wäre, wenn ich jedes Aufsehen vermeiden könnte. Er hat ein paar Strippen gezogen und es eingefädelt, dass ich, noch bevor ein Detective am Tatort auftauchte, mit Captain Halley sprechen konnte. Ich habe dem Captain das wenige, was ich wusste, erzählt und bin dann sofort anschließend mit der Limousine, die Gordon mir schickte, nach Washington zurückgefahren. Aus verständlichen Gründen war ich nicht in der Stimmung, meine ursprünglichen Pläne weiterzuverfolgen, das Wochenende bei Freunden in Connecticut zu verbringen.”
    “Es muss ein schreckliches Erlebnis gewesen sein”, sagte Summer, die überraschenderweise Mitgefühl in sich aufsteigen fühlte.
    “Es war schlimmer als schrecklich.” Auf Olivias Gesicht spiegelten sich mehr Gefühle, als Summer je gesehen hatte. “So ein Wochenende will ich nie wieder durchmachen müssen. Und kaum war ich zurück in Washington, rief auch schon Duncan an und erzählte, dass man dich entführt hätte. Ich war völlig am Ende, und dein Vater wirkte, als stände er kurz vor einem Herzinfarkt, und zwei ewig lange Tage schien es sehr gut möglich, dass wir dich tot wiedersehen würden. So ärgerlich ich dich oft auch finde, aber das war ganz gewiss keine Aussicht, der ich mit Freuden entgegensah, das kannst du mir glauben.”
    Der Kellner kehrte an ihren Tisch zurück. Summer hatte von ihren gefüllten Pilzen nicht viel mehr gegessen als Olivia von ihren Salatblättern. “Ich hoffe, Sie waren mit Ihrem Essen zufrieden”, sagte er.
    “Es war exzellent”, sagte Olivia ungeachtet ihrer vollen Teller. “Möchtest du noch eine Nachspeise, Summer?”
    Summer schüttelte den Kopf. “Nur Kaffee, bitte. Einen Cappuccino, wenn Sie haben.”
    Olivia bestellte koffeinfreien Espresso, und der Kellner zog sich zurück. “Ich war extrem offen zu dir, Summer, und ich wäre dir dankbar, wenn du mir den gleichen Gefallen tun würdest. Was machst du in Washington? Hast du die Reise nur unternommen, um Julian Stein zu erzählen, dass ich eine Affäre mit Fernando da Pereira hatte?”
    “Nein”, gab Summer zurück. “Ich bin hier, weil ich am Wochenende ein bisschen Zeit hatte, um nachzudenken, und dabei ist

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