Die Foundation Trilogie
hyperatomaren Maschinen verstummte. Frohlockend zog er aus der Tasche seiner langen Robe eine mit eigener Energiequelle versehene Nuklear-Birne, die den Raum mit perlfarbenem Licht erfüllte.
Er blickte auf die beiden Soldaten hinunter, die, obwohl zweifellos tapfere Männer, auf die Knie gesunken waren und sich in Todesangst wanden. »Retten Sie unsere Seelen, Ehrwürden, wir sind einfache Leute und wissen nichts von den Verbrechen unserer Anführer«, wimmerte der eine.
»Folge mir!«, befahl Aporat streng. »Deine Seele ist noch nicht verloren.«
Das Schiff war chaotische Dunkelheit, in der die Furcht fast wie Gestank lag. Soldaten drängten sich, wo immer Aporat und sein Lichtkreis vorüberkamen, versuchten, den Saum seiner Robe zu berühren, flehten um ein ganz winziges Stückchen Gnade.
Und immer lautete die Antwort: »Folge mir!«
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Fürst Lefkin tastete sich durch die Offiziersunterkunft und verlangte laut fluchend nach Licht. Der Admiral starrte den Bordpriester mit hasserfüllten Augen an.
»Sie!« Die blauen Augen hatte Lefkin von seiner Mutter geerbt, aber die Krümmung der Nase und das Schielen kennzeichneten ihn als Sohn Wienisâ. »Was haben Ihre verräterischen Handlungen zu bedeuten? Geben Sie dem Schiff die Energie zurück. Ich bin hier der Kommandant.«
»Nicht mehr«, erwiderte Aporat finster.
Lefkin warf wilde Blicke um sich. »Ergreift diesen Mann! Nehmt ihn fest, oder, beim Raum, ich werde jeden, der sich in Reichweite meiner Stimme befindet, durch die Luftschleuse ins Nichts schicken.« Er hielt kurz inne und kreischte dann: »Es ist euer Admiral, der die Befehle gibt! Ergreift ihn!« Dann verlor er völlig den Kopf. »Lasst ihr euch von diesem Scharlatan, diesem Hanswurst zum Narren halten? Duckt ihr euch vor einer Religion, die aus Wolken und Mondstrahlen zusammengesetzt ist? Dieser Mann ist ein Schwindler, und der
Galaktische Geist, von dem er faselt, ein Betrug, der den Zweck hat â¦Â«
Aporat unterbrach ihn zornig: »Ergreift den Lästerer! Wer ihm zuhört, bringt seine Seele in Gefahr.«
Prompt wurde der Admiral von zwei Dutzend Soldaten gepackt.
»Nehmt ihn mit und folgt mir!« Aporat machte kehrt. Lefkin wurde ihm nachgezerrt, und die Korridore hinter ihm waren schwarz von Soldaten. Wieder im Kommunikationsraum, stellte er den Ex-Kommandanten vor den einzigen Fernsehempfänger, der noch funktionierte. »Befehlen Sie dem Rest der Flotte, zu wenden und sich auf die Rückkehr nach Anakreon vorzubereiten.«
Lefkin, zerzaust, blutend, geschlagen und halb betäubt, tat es.
»Und jetzt«, fuhr Aporat grimmig fort, »stehen wir über Ultrawelle mit Anakreon in Verbindung. Sagen Sie, was ich Ihnen befehle.«
Lefkin machte eine verneinende Geste, und die im Raum Anwesenden wie auch die anderen, die sich drauÃen auf dem Gang drängten, knurrten furchterregend.
»Sprechen Sie!«, sagte Aporat. »Beginnen Sie mit: Die anakreonische Marine â¦Â«
Lefkin begann.
8
Absolute Stille herrschte in Wienisâ Suite, als das Bild des Fürsten Lefkin im Fernsehempfänger erschien. Das hohlwangige Aussehen und die zerfetzte Uniform seines Sohns hatten dem Regenten ein erschrockenes Keuchen entlockt. Dann war er in einem Sessel zusammengesunken, das Gesicht verzerrt vor Ãberraschung und bösen Vorahnungen.
Hardin hörte ungerührt zu, die Hände leicht im Schoà verschlungen, während der frisch gekrönte König Lepold zusammengeschrumpft in der dunkelsten Ecke saà und krampfhaft auf seinem mit goldenen Tressen besetzten Ãrmel herumbiss. Sogar die Soldaten hatten den ausdruckslos starren Blick verloren, der vom Militär verlangt wird. Von ihrem Platz an der Tür, wo sie mit schussbereiten Atompistolen standen, warfen sie verstohlene Blicke zu der Gestalt auf dem Bildschirm.
Lefkin sprach zögernd mit müder Stimme und stockte immer wieder, als werde er â und zwar unsanft â zum Weiterreden gedrängt.
»Die anakreonische Marine ⦠sich der Art ihrer Mission bewusst ⦠weigert sich, an einem verabscheuungswürdigen Sakrileg teilzuhaben ⦠kehrt nach Anakreon zurück ⦠Folgendes Ultimatum stellt sie den blasphemischen Sündern ⦠die es gewagt hätten, profane Gewalt ⦠gegen die Foundation anzuwenden ⦠die Quelle allen Segens ⦠und gegen den
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