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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Männern zu tun, Lieutenant«, erklärte sie. »Offenbar haben wir sie von Horeb mit heraufgebracht, obwohl es uns immer noch ein Rätsel ist, auf welche Weise das geschehen konnte. Erwischt hat man sie, als sie unten in der Waffenabteilung herumspazierten. Man hat sie dann zum Maschinenraum gebracht, wo sie die Behälter mit Hypinitronium herausholten und damit drohten, das Schiff in die Luft zu jagen. Dann sammelten sie alle Waffen ein und zwangen die Besatzung mit Ausnahme von drei Offizieren, den Maschinenraum zu verlassen. Anschließend haben sie die ganze Sektion abgeriegelt.«
    »Wer ist jetzt noch dort drin?«
    »Rad, Fontaine und Itro.«
    Jason betrachtete stirnrunzelnd die weiße Doppeltür. Hinter ihm traten die Offiziere unruhig von einem Fuß auf den anderen und warteten auf seine Anweisungen. Er versuchte sich zu erinnern, wie sich andere Kommandanten in vergleichbaren Fällen verhalten hatten, doch die Zahl der Schiffe, die die Magistraten durch terroristische Aktionen verloren hatten, war dermaßen gering, daß es praktisch keine Präzedenzfälle gab. Panik überfiel ihn. Wie würde sich Amirah in dieser Situation verhalten?
    »Wie gründlich haben sie den Maschinenraum abgeriegelt? Können wir vielleicht durch einen der Wartungstunnel hinein?«
    Patora schüttelte den Kopf. »Nein, die beiden alten Narren wußten offenbar ganz genau, was sie taten – beinahe so, als hätte man sie ausgebildet.«
    Jason blickte überrascht auf. »Ausgebildet? Glauben Sie, das hier gehört zu einem größeren Plan? Na ja, vielleicht sind diese Männer Mitglieder derselben Terroristengruppe, die Captain Jossel entführt hat. Wäre es möglich, daß wir es hier mit der ›Lösegeldforderung‹ zu tun haben, die wir schon lange erwarten?«
    Jason hatte den Eindruck, daß alles ausgezeichnet zusammenpaßte. Falls es den Terroristen irgendwie gelungen war, einen magistratischen Funkspruch aufzufangen, dem zu entnehmen war, daß die Sargonid nach Horeb unterwegs war, um Calas zu verschleppen, hatten sie zweifellos Gegenmaßnahmen ergriffen. Amirah zu entführen, sich an Bord des Kreuzers zu schleichen und dort Calas’ Auslieferung im Tausch gegen Jossel zu verlangen, ergab durchaus Sinn.
    Patora zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, Sir, aber es scheint mir eine recht naheliegende Vermutung zu sein.«
    »Können wir den Maschinenraum mit Gas fluten?«
    »Vielleicht. Kommt darauf an, wie gut sie über das Schiff Bescheid wissen. Sie befinden sich jedenfalls in einer Position, von der aus sie einen Gasangriff sehr leicht abwehren können, sofern sie sich mit den Schaltmöglichkeiten des Maschinenraums auskennen.«
    »Kennen wir wenigstens ihre Namen?«
    »Sie weigern sich, mit irgend jemand außer Ihnen zu reden.«
    Jason fuhr sich mit der Hand durchs Haar und strich sein Hemd glatt. »Also schön, Lieutenant, schauen wir mal, was sie wollen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Patora trat an das Interkom, stellte die Verbindung her und sagte ins Mikrophon: »Lieutenant Woloc ist jetzt hier. Bitte drücken Sie den roten Knopf auf Ihrer Konsole.«
    Jason stellte sich vor den Schirm, auf dem jetzt das Gesicht eines alten Mannes erschien. Er war kahlköpfig und trug eine altmodische Brille. Im Hintergrund erkannte Jason Chefingenieur Rad, der mit erhobenen Händen dastand, während ein anderer, sehr dünner und grauhaariger alter Mann eine Waffe auf ihn gerichtet hielt.
    »Meine Herren«, sagte Jason, »ich bin Lieutenant Woloc, derzeit Kommandant der Sargonid. Wir möchten nicht, daß Sie zu Schaden kommen. Legen Sie also bitte die Waffen nieder und …«
    »Tut mir leid, Lieutenant«, unterbrach ihn der kahlköpfige Mann mit einer Miene, als würde er versuchen, einem Kind etwas zu erklären, »aber das ist leider nicht möglich. Ingenieur Rad hat uns darüber informiert, daß wir dank der Schaltmöglichkeiten dieser Konsole die Kontrolle über jeden beliebigen Teil des Schiffes übernehmen können. Versuchen Sie also nicht, hier einzudringen, sonst sehen wir uns zu Gegenmaßnahmen gezwungen.«
    »Wer sind Sie?« fragte Jason und umklammerte unbewußt den Tisch, auf dem das Interkom stand.
    »Sie können mich Yosef nennen.«
    »Und was wollen Sie, Yosef?«
    »Zwei Dinge. Zunächst möchten wir, daß Sie die Familie Calas hierher zum Maschinenraum bringen. Sobald das geschehen ist, unterhalten wir uns weiter. Und beeilen Sie sich bitte, Lieutenant. Wir möchten Michael, Sybil und Nathan in spätestens einer halben Stunde hier unten

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