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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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wieder um die Hüften.
    Amirah schaute nervös zu Tahn hinüber, der gerade seinen eigenen Anzug verschloß. Seine Miene wirkte angespannt.
    »Cole?« fragte Amirah leise. »Weshalb die Druckanzüge?«
    Tahn zog die Pistolen aus dem Gürtel und ersetzte die Energiezellen. Dann rückte er das Wind-River-Messer in seinem Stiefel so zurecht, daß es ihn nicht behindern konnte. »Jeremiel und ich neigen eben zu Überreaktionen«, meinte er mit einem schiefen Lächeln. »Wir mögen nicht einmal Geburtstagsüberraschungen.«
    Amirah spürte, wie Panik in ihr aufstieg. Was, zum Teufel, geht hier vor?
    »Koordinaten für das Ende des Lichtsprungs sind eingegeben«, verkündete Baruch. »Bist du soweit?«
    »Ich brauche noch ein paar Sekunden, um Amirah in den Anzug zu helfen«, entgegnete Tahn.
    Cole kniete nieder und nahm ihre Fesseln ab. Amirah rieb sich heftig die Gelenke, um die Blutzirkulation anzuregen. Tahn trat einen Schritt zurück und warf ihr den dritten Anzug zu. »Beeilen Sie sich, Captain. Sie könnten ihn eher brauchen, als Sie glauben.«
    Amirah erhob sich und stieg in den Anzug. Erwarteten sie, daß sie unter Beschuß genommen wurden, sobald sie den Lichtsprung beendeten? Und wer sollte dann auf sie schießen? Mit geübten Bewegungen schob sie ihr langes Haar unter den Kragen.
    »Hier«, sagte Cole sanft und reichte ihr den Helm. »Setzen Sie ihn besser sofort auf. Wir möchten nicht, daß Sie durch einen bösen Zufall ums Leben kommen.«
    Amirah nahm ihm den Helm ab. »Es gefällt Ihnen wohl, wenn es so richtig gefährlich zugeht«, sagte sie scherzhaft, doch an seinem gespannten Gesichtsausdruck erkannte sie, daß er jetzt nicht in der Laune für solche Späße war.
    »Sagen Sie Ihren Leuten einfach, sie sollen sich benehmen, dann haben wir keinerlei Probleme.«
    Der Helm in Amirahs Hand zitterte. »Was meinen Sie mit meinen Leuten? Cole, ist die Sargonid hier draußen?«
    Tahn setzte einen Helm auf und reichte den anderen an Baruch. Amirah stand wie betäubt daneben. Warum antwortete er nicht? Sie konnte doch jetzt nichts mehr ausrichten. Oder fürchtete er, sie könne trotzdem noch einen letzten, verzweifelten Versuch unternehmen? So, wie er es tun würde?
    Als Amirah sich nicht rührte, kam Tahn zu ihr zurück und schob sie sanft in ihren Sessel. Sie stieß seine Hände grob beiseite und legte sich selbst die Fesseln an. Cole beobachtete sie stirnrunzelnd und überzeugte sich dann selbst noch einmal vom richtigen Sitz der Fesseln.
    »Ich leite den Austritt ein«, erklärte Baruch. Er drückte ein paar Tasten und lehnte sich dann zurück. Vor der Nase des Jägers bildete sich der vertraute wabernde Tunnel.
    Amirah starrte gebannt nach vorn. Wartete dort draußen ein Kreuzer?
    Cole beugte sich vor und blickte durch die Sichtscheibe direkt in ihre Augen. »Tun Sie einfach, was ich Ihnen sage. Versuchen Sie nicht, die Heldin zu spielen. Ich möchte Sie nicht verletzen müssen, Amirah.«
    »Ich besitze überhaupt keinen Heldenmut«, meinte Amirah.
    Tahn legte ungläubig den Kopf schief. »Dann haben Sie all die Orden nur für gutes Aussehen bekommen?«
    »Hauptsächlich.«
    Tahn richtete sich wieder auf, zögerte einen Moment und stieß dann leicht seinen Helm gegen ihren. Eine altvertraute, kameradschaftliche Geste im All, doch Amirah spürte, wie ihr die Kehle eng wurde. Warum hatte er das getan? Weil er ein guter Soldat ist, Amirah – ein verdammt guter. Er weiß, daß du schreckliche Angst hast und dicht davor stehst, irgend etwas Verrücktes zu tun. Er versucht ganz einfach, deine Panik abzubauen. Denk nur nicht, er hätte es getan, weil er dich mag und nicht möchte, daß du dich allein und verlassen fühlst.
    Der Frontschirm verfärbte sich kurz, und dann tauchten die Sterne auf. Amirahs Blick fuhr suchend über die Darstellung, doch es war kein Schiff zu entdecken.
    Tahn beugte sich zur Seite und betrachtete einen der Schirme über Jeremiels Kopf. »Gute Arbeit. Auf den Punkt genau. Und keine anderen Schiffe auf den Scannern.«
    Baruch nickte. »Überprüfe trotzdem die Gravitationswellen. Vielleicht sind sie ja noch unterwegs.«
    Coles Finger huschten über die Tastatur. »Nein, nichts. Offenbar haben wir es wirklich nur mit einem einzigen zu tun.«
    »Gut, dann schalte ich jetzt die Vergrößerung ein. Vielleicht läßt sich am äußeren Erscheinungsbild schon etwas ablesen.«
    Auf dem Frontschirm tauchte ein Kreuzer auf, dessen dreieckige Flügel silbern im schwachen Sternenlicht schimmerten. Das

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