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Die geheimen Memoiren der Jane Austen - Roman

Die geheimen Memoiren der Jane Austen - Roman

Titel: Die geheimen Memoiren der Jane Austen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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(natürlich in
haute couture
– in einem einfach göttlichen weißen Seidenkleid, dessen Mieder und Saum mit Spitzen, Perlen und rosa Satinrosetten geschmückt war) mich beim Arm nahm und durch das ganze Zimmer manövrierte, während sie hinter ihrem Fächer hervor leise zischelte: »Siehst du den gedrungenen Herrn da neben der Punschschüssel? Er ist der Anwalt eines Verlags. Und der Mann mit Bart, ja, der mit dem pflaumenblauen Gehrock, von dem hat mir Henry erzählt, dass er einen Freund hat, der mit dem Bruder eines Verlegers bekannt ist. Anscheinend haben mindestens ein Dutzend unserer Gäste irgendwie nützliche Verbindungen. Henry ist wild entschlossen, mit ihnen allen zu reden, ehe der Abend vorüber ist.«
    »Ich bin euch beiden sehr zu Dank verpflichtet«, sagte ich.
    Mein Gesicht musste meine Besorgnis deutlich gezeigt haben, denn Eliza lächelte und fügte hinzu: »Keine Angst, Jane, er setzt sich nur als dein Vertreter so für dich ein, da du ja eisern darauf bestehst. Dein Geheimnis ist vollkommen sicher.«
    »Danke«, antwortete ich erleichtert.
    Nachdem sich Eliza entschuldigt hatte und davongeschwebt war, um einen neuen Gast zu begrüßen, erschien Henry plötzlich neben mir. »Da bist du ja, liebeSchwester! Du errätst nie, wer heute Morgen völlig unerwartet in meinem Kontor aufgetaucht ist und dich gesucht hat.«
    Ich wandte mich um. Zu meiner völligen Überraschung stand ich Mr. Ashford gegenüber.

Kapitel 23
    Wut und Verzweiflung übermannten mich, als ich auf Mr. Ashford starrte. Ich spürte, wie mir die Wärme in die Wangen stieg und mein Herz wild zu pochen begann. Was um alles in der Welt machte ausgerechnet er hier? Und warum, überlegte ich hilflos, konnte ich diesem Mann nie entgegentreten, ohne dass ich derart und so offensichtlich von Gefühlen gebeutelt wurde?
    »Vielleicht erinnerst du dich nicht mehr an Mr. Ashford«, sagt Henry fröhlich lächelnd und völlig blind für meine Pein, »aber wir haben uns vor einigen Jahren auf unserem Ausflug nach Lyme kennengelernt.«
    Mr. Ashfords Züge, wenngleich noch so attraktiv wie eh und je, waren vor Erregung kreidebleich. Als seine Augen meine trafen, lag in ihnen so viel Furcht und Ungewissheit über den Empfang, den ich ihm bereiten würde, und so viel Gewissheit, dass er keine freundliche Begrüßung verdient hatte. »Natürlich erinnere ich mich an Mr. Ashford«, antwortete ich und war erzürnt darüber, dass meine Stimme bebte. Ich senkte den Blick, konzentrierte mich auf seinen leuchtend blauen Frack und seine wunderschön bestickte Weste.
    »Ich war natürlich entzückt, ihn wiederzusehen, wie du dir sicherlich denken kannst«, meinte Henry, »und der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt sein können. Ich erzählte ihm von unserer Abendgesellschaft und dass er unbedingt kommen und einige Worte mit dir wechseln müsse.« Er verneigte sich vor Mr. Ashford und fügte hinzu:»Es war sehr schön, wieder einmal mit Ihnen zu plaudern, mein Lieber. Wenn Sie beide mich jetzt bitte entschuldigen wollen, ich muss den Gastgeber spielen.«
    »Ich bin Ihnen sehr verbunden«, erwiderte Mr. Ashford und verneigte sich seinerseits, während Henry verschwand. Peinliches Schweigen herrschte, bis sich Mr. Ashford mir zuwandte. »Ich habe gerade eben erst erfahren, dass Sie in der Stadt sind, und zwar von …« Er unterbrach sich und sein Gesicht überzog sich mit Röte. Er rang um Fassung und sagte dann: »Sie sehen hervorragend aus, Miss Austen.«
    »Ihnen scheint es auch gut zu gehen, Mr. Ashford«, antwortete ich gepresst und betete, dass meine Erregung nicht so deutlich sichtbar war wie die seine und dass man das wilde Pochen meines Herzens unter dem dünnen Musselin meines Kleides hören konnte.
    Er zuckte ob meiner kühlen Antwort ein wenig zusammen, fuhr aber fort: »Ihr Bruder sagte mir, dass Sie Ihr Buch vollendet haben. Das freut mich wirklich für Sie. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg damit.«
    »Vielen Dank.«
    Eine Weile lang sagte keiner von uns beiden ein Wort. Ich versuchte verzweifelt, meine Gedanken zu sammeln. Sollte ich die seltene Gelegenheit ergreifen und ihm in deutlichen Worten erklären, was ich von ihm und seinem vergangenen Verhalten mir gegenüber hielt? Oder sollte ich hochmütig reagieren, ihn vom hohen Ross herab gnädig anlächeln und ihm zu seiner bevorstehenden Heirat gratulieren? Ich hatte gerade zaghaft beschlossen, den zweiten Weg einzuschlagen, als er schließlich sagte: »Miss Austen. Seit vielen Monaten wollte

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