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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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mehr enttäuscht als glücklich, durch die Kleidungsständer.
„Oh Gott... ne, das geht doch gar nicht. Wer trägt so etwas?“ Sie legte kopfschüttelnd ein weißes T-Shirt, dass eine Schulter offen ließ, weg und lief zum nächsten Ständer.
„Dieses Mädchen...“
Yuki lief zu dem Ständer hin, auf den Sayuri das T-Shirt achtlos gelegt hatte und wollte es wieder wegräumen, stoppte dann aber kurz. „Hmmm...“
Er musterte das T-Shirt in seiner Hand und ein kleiner Stich machte sich in seinem Herzen bemerkbar.
„Was hat sie denn dagegen...“, murmelt er leise und hielt das T-Shirt an sich.
Es war eigentlich gar nicht schlecht und die Qualität war für den Preis auch in Ordnung. Sayuri hatte es wohl missfallen, weil es eine Schulter offen ließ und ihr damit für den Moment zu offenherzig war
– dabei war der Rest des T-Shirts relativ simpel. Es war lang genug um kein „versehentliches bauchfrei“ zu werden und war in einem simplen Weißton gehalten. Der Schnitt war an sich auch sehr simpel, die einzige Besonderheit war eine kreisförmiges, rosafarbenes Blütenmuster auf Brusthöhe.
„Vielleicht...“
Yuki zögerte... ihm gefiel das T-Shirt sehr und er war es langsam satt die immer gleichen Sachen zu tragen, wenn er zu Hause war und als Megumi herum lief. Die Sachen, die er besaß waren alle auf Basis der Frage „Würde Megumi so etwas tragen“ gekauft worden, nicht unbedingt nach seinem eigenen Geschmack. Seine Mutter würde sich sicherlich auch täuschen lassen, wenn er mal etwas anderes trug. Wer konnte schon sagen, was Megumi heutzutage mögen würde? Sie könnte ja auch eine Punk geworden sein... oder eine Rockerin! Aber... er warf bei dem Gedanken einen Blick auf Sayuri, die inzwischen Gefallen an einer dunklen Hose gefunden hatte... Er hatte noch nie so etwas in Anwesenheit einer Bekannten oder eines Familienmitglieds gekauft. Selbst die ersten Sachen, die er damals getragen hatte, nachdem sich seine Mutter als empfänglich für die Scharade entpuppte, hatte sein Vater ohne ihn besorgt. Und die Sachen, die er selbst gekauft hatte, hatte er stets alleine ausgewählt und bezahlt. Klar, seine Mutter hatte ihn ab und an zum Einkauf mitgeschleppt... aber diese Einkäufe endeten entweder damit, dass er nichts kaufte oder dass er sich davon stahl und irgendwo anders kaufte, was er brauchte.
Dazu kam, dass Sayuri sein Leben auf diese Weise kein bisschen unterstützte, im Gegenteil. Sie hatte ihn sogar am ersten Abend, als sie hergekommen war, mal wieder zur Rede gestellt... Sie war halt nur selten zu Besuch gewesen und fand die Art, wie er seiner Mutter half... die Art, wie er leben wollte, nicht in Ordnung.
Sie hatte ihn bei ihrer Ankunft auch mal wieder gefragt, wann er mit dem Mist endlich aufhören würde und außerdem würde seine Mutter so nie zur Vernunft kommen und Megumi vergessen können. Das übliche Geplapper halt...
Sie hatte es halt einfach nie kapiert gehabt...
Yuki ballte die Faust für einen Moment und faltete dann das T-Shirt sorgfältig zusammen... zögerte dann aber für einen Moment. Er warf noch einmal einen Blick auf den Stoff und plötzlich machte es in seinem Kopf „Klick“, woraufhin er das T-Shirt in einen Beutel steckte, den Sayuri für den Einkauf mitgebracht hatte.
Sollte ihm doch egal sein, was sie dachte. Er würde nicht wie ein normaler Mann herumstehen und warten, bis sie fertig war. Er würde sich selbst ebenfalls etwas heraussuchen... etwas, dass ihm gefiel und nicht „Megumi“ schrie. Wieso sollte er eigentlich auf sie Rücksicht nehmen? Sie war so selten da gewesen, sie konnte ihn oder die Situation mit seiner Mutter doch gar nicht begreifen! Ihm konnte doch egal sein, was sie dachte, es war immerhin sein Leben!
Sayuri, die auf der Suche nach einem passenden Kleidungsstück für einen Moment sogar ihre neue entdeckte Angst vor anderen Leuten vergessen hatte, wühlte sich weiter durch die Kleiderständer und schien Yuki gar nicht weiter zu beachten. Für einen Moment musste er grinsen, dann wandte er sich auch den Bergen an Stoff zu, die an den Ständern hingen.
„Ein weißes OneShoulder-Top... dazu passt keines der Sachen, die ich besitze. Aber vielleicht...“
Yuki nahm einen kurzen Jeansrock von einem Kleiderständer und hielt ihn an sich.
„Das könnte... funktionieren.“, murmelte er ein wenig unschlüssig. „Hey, Yuki! Was hältst du davon!?“
Sayuri hatte ihn wohl doch nicht so ganz vergessen, wie er gedacht hatte und stand plötzlich hinter ihm. Vor

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