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Die Geliebte des Kosaken

Die Geliebte des Kosaken

Titel: Die Geliebte des Kosaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McFadden
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mittlerweile von Wein auf Wodka umgestiegen, und vor allem Sokolow machte immer schlimmere Fehler, so dass Oleg all seine Spielkunst aufbieten musste, um ihn nicht völlig zu ruinieren. Schließlich mochte er keinen seiner Mitspieler vergraulen, sondern seine Barschaft langsam, aber stetig mehren, um im richtigen Augenblick genügend Mittel bei der Hand zu haben.
    Gegen vier Uhr am Morgen verabschiedeten sich die Freunde in überschwenglicher Wodkalaune, umarmten und küssten einander, und die Offiziere machten sich mit Orlow gemeinsam auf den Heimweg.
    „Dann wollen wir mal!“, sagte Scharin, schluckte den Rest aus seinem Glas herunter und räumte die Karten weg. Er hatte an diesem Abend ebenfalls eine kleine Summe gewonnen und war bester Laune, jovial legte er Oleg den Arm um die Schulter und führte ihn leise schwankend die Treppe hinunter in sein Zimmer. Bevor er die Tür hinter seinem Gefangenen verriegelte, ließ er sich noch die Miete und sonstigen Vergünstigungen für die kommende Woche von ihm erstatten, denn schließlich waren solche Aufwendungen nicht umsonst. Oleg zahlte zähneknirschend und verfluchte insgeheim diesen hintertriebenen Kerl, der auf diese Weile immer einen Anteil an seinem Gewinn hatte.
    „Wenn’s Ihnen vielleicht zu einsam wird im Zimmerchen“, meinte Scharin und blinzelte ihn dabei von der Seite an.
    Oleg starrte ihn verblüfft an. Der Kerl wollte ihm ein Weibsbild ins Zimmer schaffen. Gegen Bezahlung natürlich, das verstand sich von selbst.
    „Ich müsste nur wissen, welche Vorlieben der Herr Offizier hat. Mag er lieber was Dralles zum Anfassen oder was Zartes fürs Herz. Blond oder gar rothaarig? Eine, die schon mit dem Teufel geritten ist?“
    „Was du dir nur denkst!“, wehrte Oleg ab. „Behalte deine Huren für dich, ich will sie nicht.“
    Scharin zuckte enttäuscht die Schultern und versicherte, er habe ihm nur einen Gefallen erweisen wollen. Aus reiner Menschenliebe und aus brüderlichem Mitgefühl.
    „Gute Nacht“, schnitt Oleg ihm das Wort ab und zündete die Lampe an, die neben seinem Bett auf einem niedrigen Tischchen stand.
    „Gute Nacht. Wer nicht will, der muss wissen, warum.“
    Und Oleg wusste es genau. Nicht lange nachdem Scharin sein Zimmer lautstark verriegelt hatte und die Stufen zu seiner Wohnung hinaufgestapft war, vernahm man ein leises Knarren auf der hölzernen Treppe, und der Riegel wurde langsam und fast geräuschlos wieder geöffnet.
    „Ihr habt schon wieder fast die ganze Nacht gespielt“, maulte Katja, „jedes Mal dauert es länger.“
    Oleg umfasste ihre Hüften und stellte fest, dass sie im Nachthemd gekommen war. Sie kicherte leise und anzüglich, während er die Bänder löste und ihr den Stoff vom Körper streifte. Er fasste in ihre weichen Brüste, die wie schwere Früchte herabhingen, und liebkoste sie mit kundigen Händen. „Ich habe die ganze Zeit nur an dich gedacht, Katjuscha“, flüsterte er. „Es war eine Qual, so lange ausharren zu müssen.“
    „Lügner, du“, schalt sie und führte seine Hände dorthin, wo sie sie haben wollte.
    „Ich schwöre bei meiner Seligkeit …“, versicherte er und stöhnte lustvoll.
    „Dass du nur keinen Meineid schwörst …“
    Das Töchterlein des Gefängnisdirektors kam schon seit einigen Tagen regelmäßig in sein Zimmer, sie war verrückt nach dem schönen blonden Offizier, der so einsam in seinem Zimmer dahinschmachtete. Er war ein gebildeter Mann, keiner dieser ewig nach Wodka stinkenden Soldaten, und er verstand sich ganz besonders gut auf die Liebe. Sie gurrte vor Sehnsucht, als er sie jetzt auf sein Bett schob und sich über sie warf.
    Oleg liebte sie nach allen Regeln der Kunst. Sie war nichts Besonderes, die kleine, mollige Katjuscha, die Augen wie eine Tatarin hatte. Aber sie war seine einzige Hoffnung, wieder ein freier Mann zu werden.
    Natalja hatte sich die Reise eigentlich vollkommen anders vorgestellt. Dennoch wagte sie nichts zu sagen, denn sie wollte Andrej, der nun endlich bereit war, ihr Reisebegleiter zu sein, nicht gleich wieder verärgern. Aber was er da vorhatte, war schon ein starkes Stück.
    „Ich denke, du kannst reiten?“ Er hatte dem Wirt nicht nur ihre Kleider, sondern auch ein Pferd abgekauft. Ein braver, nicht mehr ganz junger Wallach, der sogar gesattelt war. Ein einziger Blick genügte, um Natalja klarwerden zu lassen, dass der Sattel unzumutbar war, denn er war uralt, durchgeritten und sogar geflickt.
    „Natürlich kann ich reiten – aber doch nicht

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