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Die Herren vom Berge: Historischer Kriminalroman (German Edition)

Die Herren vom Berge: Historischer Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Herren vom Berge: Historischer Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Domeier
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aus.
    »Zweiter Beweis. An dem Band um Euren Hals habt Ihr einen seltenen Stein. Einen Schlangenstein 25 . Den nennt man doch so. Oder? Der soll Glück, Sieg, Reichtum bringen und Schutz vor Krankheiten, Verhexung und Blitzschlag. Wenn das der Richter sehen würde, wäre die Schlinge des Galgens bald dort, wo jetzt noch Euer heidnisches Juwel hängt.«
    »Das hat nichts zu sagen.« Die Stimme des Hauptmanns hatte an Kraft und Nachdruck verloren. »Ich gehe jeden Sonntag zur Messe.«
    »Weil Eure Frau es so will. Oder? Und damit sind wir beim dritten Beweis. Vorhin habt Ihr gegenüber Agnes von Ecksten noch behauptet, dass der Glaube an Gott nichts für Euch sei. Dafür gibt es hier mindestens zwei Zeugen. Wie wollt Ihr Euch jetzt noch vor dem Scheiterhaufen retten können? Ihr seid schon so gut wie tot. Unter Folter würdet auch Ihr schnell Euer Treiben als Hexenmeister zugeben. Noch Fragen?«
    Ernüchtert setzte sich Wolfram von Lübbecke wieder auf die Bank.
    Agnes stemmte die Arme in die Seiten und funkelte Ludolf böse an. Warum machte er das? Erst stellte er ihre Ergebnisse infrage, und als der ritterliche Mann ihr helfen wollte, demütigte er ihn auf das Schlimmste.
    Ludolf war mit seinen Überlegungen aber noch nicht zum Ende gekommen. »Wenn der Händler Dudenhausen am Sonntagnachmittag zum Platz wollte, wo Kuneke Wiegand erschlagen wurde, um sie dort zu verschleppen, musste er einen Karren oder ein Fuhrwerk mitnehmen. Mit einer gefesselten und sich verzweifelt wehrenden Frau durch die Gegend zu reiten, wäre viel zu auffällig. Zu Fuß gehen und sie zu tragen, ist noch schwieriger. Also musste er die Frau irgendwo verstauen. Am besten in einer Kiste. Und dafür kommen wohl nur Pferd und Wagen in Frage. Also war der Händler am Nachmittag für eine längere Zeit fort. Wenn wir nachweisen könnten, dass er zu dem Zeitpunkt nicht hier in Minden war, sondern auf dem Weg die Weser entlang gesehen wurde, könnte das deinen Verdacht erhärten.«
    Mit den letzten Worten hatte er sich an Agnes gewandt.
    Ihre Lippen waren zu dünnen Linien zusammengepresst. Aber sie sagte nichts.
    Also überlegte Ludolf weiter. »Oder er hat den Wagen schon Tage vorher außerhalb der Stadt auf einem Hof untergestellt. Am Sonntag wollte er Kuneke überwältigen und sie im Dunkeln hierherbringen. Das hätte aber auch jemand sehen müssen. Er konnte die Arme ja nicht für einen oder zwei Tage in der Kiste lassen. Die Gefahr der Entdeckung wäre zu groß gewesen. Oder er hätte zu viele Leute einweihen müssen.«
    Wolfram von Lübbecke brummte missmutig vor sich hin. Er machte einen enttäuschten und ärgerlichen Eindruck.
    »Werter Hauptmann«, Ludolf ließ nicht locker. »Können wir nicht überprüfen, ob der Händler vor etwas über zwei Wochen unterwegs war oder ob er hier in Minden gesehen wurde? An einem Sonntag wäre das sicherlich aufgefallen. Ihr kennt Euch doch hier besser aus als wir. Ihr wisst doch bestimmt, wen und wo man fragen muss.«
    »Man kann alles. Ihn selbst zu fragen, wenn’s sein muss auch mit Nachdruck, wäre natürlich einfacher und schneller. Man könnte seinen Sohn hier fragen, wo sein Vater war. Man könnte zu den Nachbarn gehen. Man könnte auch die Bauern auf ihren Höfen auf dem Weg entlang besuchen. Was für ’ne Zeitverschwendung!«
    »Den Sohn des Händlers? Es gibt also Kinder?«
    Agnes mischte sich wieder ein. Sie war immer noch ärgerlich. Aber Ludolf hatte recht. Sie sollten auf der sicheren Seite sein, wenn sie dem Bischof einen Bericht gaben. »Ein Sohn wohnt hier. Er hat die Wache geholt, als sein Vater mich angegriffen hat. Das werde ich dir später erklären. Fragen wir doch Edmund. Wo ist er?«
    »Als der Händler abgeführt wurde, ist er nach oben gegangen. Ich hole ihn«, schlug der Hauptmann vor. Schwerfällig stand er auf und ging zu der Treppe, die in die oberen Geschosse führte, und rief den Jungen.
    Dieser erschien augenblicklich oben an der Treppe, kam zaghaft und ängstlich um sich blickend herunter. Er schaute die drei Anwesenden nur kurz an und blickte dann demütig zur Erde. »Was wird aus meinem Vater?« Seine Stimme klang dünn und schüchtern. Das Beben darin war unverkennbar. Der Schreck steckte ihm noch in den Gliedern.
    Agnes ging auf ihn zu. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, welchen inneren Kampf er ausgefochten haben musste, um sich gegen seinen Vater zu stellen. Wer wusste schon, was vorher alles geschehen war. Vielleicht war der heutige Vorfall nur der Tropfen

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