Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber
Wenn sie nicht schwanger war – daran wollte sie jetzt nicht denken. Bis auf Weiteres lag es nicht mehr in ihrer Hand. Über ihren Untergang zu grübeln war genauso gefährlich wie der Gedanke an ihren Erfolg. Sie hatte bisher nur überlebt, weil sie von einem Moment zum nächsten lebte. Sie musste an die Gegenwart denken.
Mit gekreuzten Beinen saß sie auf dem Bett und aß eine weitere Scheibe Birne, dann wählte sie ein Stück Käse. Sie spürte, dass ihre Beinmuskeln von den nachmittäglichen Anstrengungen überdehnt waren. Tief in ihrem Inneren pochte ihre Möse angenehm. Es war lange her, dass sie es mit einem Mann getrieben hatte. Dem Herzog war es offenbar egal, ob sie schwanger wurde oder nicht. Eine jüngere und gefügigere Frau wäre wesentlich mehr nach seinem Geschmack. Das war zu Beginn ihrer Ehe vor über zwanzig Jahren schon so gewesen. Seine ideale Herzogin war eine junge Frau, die nie sprach und immer lächelte. Ach nein, Michel würde das Lächeln nicht bemerken, solange die Frau ihre Beine für ihn breit machte.
Wie ungerecht es wäre, sterben zu müssen, weil sie nicht das liebste Spielzeug eines Mannes war. Hätte er sie zugunsten seiner Konkubinen beiseitegeschoben und sie sogar in der Öffentlichkeit nicht länger an seiner Seite geduldet, hätte sie es ertragen und sich an der Würde als die einzige rechtmäßige Erbin des Herzogtums festgehalten. Ihre Untertanen hätten dem Herzog und nicht ihr die Schuld an dieser Situation gegeben. Das war es vermutlich, was er fürchtete, falls sie nicht mehr in seiner Gunst stand, aber immer noch am Leben war. Obwohl er regierte, war er nicht im Herzogtum geboren. Ihr Volk würde sich daran erinnern. Jetzt akzeptierten sie ihn, da er von ihrem Vater gekrönt worden war. Aber was würde geschehen, wenn Camille
ihn
verstieß? Was sie natürlich nicht tun konnte, solange sie in ihren eigenen Gemächern eingesperrt war. Er könnte sie allzu leicht finden und ihr für immer den Mund verschließen, indem er ihre Kehle aufschlitzte. Sie hatte bereits den sicheren Kurs eingeschlagen, indem sie versuchte, ihm den Erben zu schenken, den er brauchte, um seine Position zu festigen.
Sie zog sich die Haare nach vorn über die Brüste und ließ sich rückwärts auf die Decke sinken. Die goldenen Seile mit Quasten an den Enden, die die Bettvorhänge zurückhielten, symbolisierten die Fesseln, die ihr Gatte ihr angelegt hatte. Vielleicht hätte sie darauf bestehen sollen, dass Henri sie in diesem Bett nahm, aber er war so ängstlich gewesen und trotz seiner Angst so mutig, dass sie getan hatte, worum er sie bat. Sie wollte nicht an den winzigen Augenblick ihrer eigenen Angst zurückdenken, als sie befürchtet hatte, sie könnte ihn nicht überreden zu tun, was sie von ihm wollte.
Er hatte ihre Erwartungen übertroffen. Wenn es darum ging, eine schwierige Aufgabe zu erfüllen, ging nichts über Enthusiasmus und Kraft. Es war für sie unerwartet gewesen, auf einer Polsterbank gevögelt zu werden. Sie hatte Dinge gefühlt, die sie nicht hatte voraussehen können. In manchen Augenblicken hatte sie nichts um sich herum wahrgenommen und sich in dem intensiven Gefühl verloren, von einem Mann gefickt zu werden, den sie nicht sah.
Wäre Henri der Herzog gewesen, hätte sie ihn während des Akts im Auge behalten wollen. Sie wäre nicht in der Lage gewesen, sich auch nur für den Bruchteil einer Sekunde zu entspannen. Als es aber mit Henri geschehen war … Ihre eigene Reaktion hatte sie überrascht. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass sie wusste, sie konnte Henri jederzeit aufhalten. Obwohl die Bedrohung durch den Herzog die ganze Zeit in ihrem Hinterkopf gewesen war, hatte sie die Minuten mit Henri auch genossen. Wie groß wohl das Risiko war, wenn sie ihn erneut zu sich rief? Womöglich brauchte es mehrere Versuche, bis es ihm gelang, sie zu schwängern. Wenn er letztlich scheiterte, würde sie immer noch Hoffnung haben und versuchen, einen anderen potenziellen Erzeuger zu finden?
Schon bald würde sie sich dem Herzog hingeben müssen. Dabei ging es nur um seine Befriedigung. Und um ihr Leben.
Bis dahin konnte nur sie selbst sich Lust schenken. Sie hob die Hand und ließ sie zu ihrem Bauch hinabgleiten. Sie drückte den Fingernagel in die Haut, dann schob sie ihre Fingerspitze zwischen die Falten ihrer Möse. Sie umkreiste ihre Knospe, drückte sie fester. In ihrem Innern zuckte es, als würde ihr Körper sich an ihren letzten Höhepunkt erinnern. Selbst nach allem,
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