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Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Titel: Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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in ihren Regenhüten und Regenmänteln unter ihren Regenschirmen, sahen mich an, als wäre ich eine Verrückte, die frei auf der Straße herumlief. Selbst Fahrer vorüberfahrender Autos verlangsamten das Tempo und schauten in meine Richtung. Ich lächelte sie alle an.
    »Findest du, es regnet?«, sagte ich mir. »Die Sonne scheint doch. Es ist ein wunderbarer Tag. Du hängst einfach zu sehr an der englischen Art fest, um das zu bemerken.«
    Als ich den Vordereingang erreichte, sah mein Haar aus wie ein Mopp und meine Kleidung war völlig durchnässt. Regenwasser floss mir seitlich über das Gesicht, den Nacken hinab und die Vorderseite meiner Bluse hinunter. Leo trat zurück und zog beim Öffnen eine Grimasse, als käme ein wildes Tier durch die Tür.
    »Meine Güte, Miss«, sagte er. »Sie ziehen sich besser schnell etwas Trockeneres an, oder Sie holen sich noch den Tod.«
    »Unsinn, Leo. Ich wurde Rain genannt, weil ich ihn liebe. Ich liebe ihn so sehr, dass man mich für eine Engländerin halten könnte«, fügte ich hinzu, und er riss die Augen weit auf. Er sah aus, als wüsste er nicht, ob er lachen sollte oder nicht, es aber gerne getan hätte.
    Als ich durch die Eingangshalle ging, trat Boggs
aus dem Wohnzimmer und rief, nachdem er mich mit einem Blick scharf gemustert hatte: »Halt.«
    Ich blieb stehen und stand stramm.
    »Womit kann ich dienen?«, fragte ich ihn.
    »Du ziehst eine Wasserlache hinter dir her und veranstaltest eine Sauerei. Zieh dir die nassen Schuhe aus.«
    »Jawohl, Commander«, sagte ich und tat es. Meine Füße waren ebenfalls durchnässt. Ich zuckte die Achseln. »Entschuldigung.«
    »Besorgen Sie der Närrin ein Handtuch, Leo, und sorgen Sie dafür, dass sie sich etwas abtrocknet, bevor sie weitergeht«, befahl Boggs.
    Leo eilte davon, so schnell er es bei seinem starken Hinken konnte.
    »Warum nimmst du dir keinen Schirm mit, wenn du ausgehst?«
    »Ich habe es vergessen«, sagte ich.
    »Also, das passiert dir von jetzt an nicht mehr«, fauchte er. »Bring dich in einen präsentablen Zustand, damit du arbeiten kannst«, ergänzte er. Seine Worte knallten wie kleine Peitschenhiebe. Dann drehte er sich um und marschierte davon.
    Leo kehrte mit einem Handtuch zurück, ich trocknete mir das Haar und die Füße ab und strich etwas von dem Wasser von meiner Kleidung. Ich dankte ihm, gab ihm das Handtuch zurück und eilte in mein Zimmer. Auf dem Weg hörte ich, dass Mrs Chester in der Küche arbeitete. Als ich dort vorbeilief, kam Mary Margaret gerade heraus und blieb bei
meinem Anblick stehen, als sie mich sah. Einen Moment lang glaubte ich, mein Blick würde ihr verraten, was ich wusste – dass ich sie mit meinem Großonkel Richard im Cottage gesehen hatte -, aber sie schaute, schüchtern wie immer, schnell beiseite, nickte mir zu und ging ins Speisezimmer, um den Tisch fürs Abendessen fertig zu decken.
    »Ich komme sofort«, versprach ich und eilte weiter den Gang entlang.
    Ich zog die nassen Sachen aus und trocknete mich so schnell wie möglich ab. Als ich in die Küche zurückkehrte, warf Mrs Chester einen Blick auf die Uhr, was ihre Art war, mir mitzuteilen, dass ich gut zehn Minuten zu spät kam. Sie nickte in Richtung auf die heißen Kartoffeln.
    »Schäl sie und stampf sie«, befahl sie.
    »Tut mir Leid, dass ich zu spät komme«, murmelte ich.
    »Bei mir brauchst du dich nicht entschuldigen«, erwiderte sie. »Wir kamen gut klar, bevor du kamst. Bestimmt kommen wir auch gut klar, nachdem du wieder weg bist.«
    Ich wusste, sie meinte das einfach als Feststellung, aber für mich hörte sich das so an, als sei sie einfach eine weitere Person, die mir mitteilte, wie unbedeutend ich für ihr Leben war.Wenn ich vom Angesicht der Erde verschwand, wem würde das überhaupt auffallen? Roy vermutlich, aber nicht für lange. Großmutter Hudson, aber sie würde ihr Rückgrat stählen und so weitermachen, als ob ich nie existiert
hätte. Vielleicht würde Randall mich einen Augenblick vermissen, aber bestimmt nicht meine leiblichen Eltern. Ich glaubte wirklich, alle würden sich schnell erholen und im Laufe der Zeit vermutlich sogar vergessen, wie ich ausgesehen hatte.
    »Wenn du in diesem Tempo arbeitest, sind Mr und Mrs Endfield schon beim Nachtisch, bis wir diese Kartoffeln servieren können«, kommentierte Mrs Chester.
    Ich merkte, dass ich in Tagträumen versunken war, und machte mich wieder an die Arbeit. Ich erledigte all meine Aufgaben und half dann wie üblich beim Servieren des

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