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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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dann war ich mir sicher, das Öffnen und Schließen der Haustür gehört zu haben.
    Austin, dachte ich. Er kam doch. Gut. Ich konnte es nicht erwarten, die Arme um ihn zu werfen und ihn fest an mich zu drücken.Wir würden tun,
was er gesagt hatte. Wir würden zusammen weglaufen.
    Ich hörte rasche Schritte, setzte mich in der Dunkelheit auf und schaute zur offenen Tür. Der Strahl einer Taschenlampe tauchte auf und wenige Augenblicke später erschien Tante Victoria. Vor Enttäuschung hätte mir fast das Herz stillgestanden.
    »Was ist hier los?«, schrie sie. »Der Regen strömt direkt ins Haus.Warum hast du die Hintertür offen gelassen?«
    Sie lenkte den Lichtstrahl auf mich und ich bedeckte das Gesicht.
    »Warum bist du nackt? Erwartest du ihn? Ist er hier?«
    »Niemand ist hier«, rief ich. »Nimm das Licht von mir.«
    Sie senkte es auf den Boden.
    »Du siehst ja furchtbar aus«, sagte sie. »Glücklicherweise bin ich rechtzeitig gekommen.«
    »Ich will dich nicht hier haben nach dem Ärger, den du Austin und seinem Onkel bereitet hast. Ich habe deiner Sekretärin gesagt, sie soll es dir mitteilen. Jetzt raus hier«, schrie ich sie an.
    »Ich habe getan, was jede besorgte und liebevolle Tante getan hätte«, erwiderte sie kühl. »Selbst dieser Onkel von ihm ist meiner Meinung. Wir sind zu einer Übereinkunft gelangt«, fügte sie hinzu. »Solange er dafür sorgt, dass er seinen Teil des Abkommens einhält, ist alles in Ordnung.«
    »Du bist grauenhaft. Ich will dich aus dem Haus
haben. Es gehört schließlich zum größten Teil mir. Großmutter Hudson wollte das so, und jetzt verstehe ich mehr denn je warum. Raus hier. Hast du gehört? Ich sagte, raus hier!«
    Sie hielt die Lampe hoch und packte sie mit beiden Händen, so dass der Strahl auf ihr Gesicht fiel. Ich sah, wie ihre Augen glühten, ihr Lächeln wirkte wie eine Maske mit einem Feuer dahinter.
    »Sei nicht albern«, sagte sie mit so ruhiger Stimme, dass ich zitterte. »Du wirst nicht alleine damit fertig und ich habe ein großes Interesse an allem, was hier geschieht. Ich bin hier, um dir zu helfen, so lange es dauert«, sagte sie. Das süße Gift aus ihrem Herzen tropfte ihr förmlich von den Lippen.
    »So lange es dauert?«, keuchte ich. »Wovon redest du eigentlich? Was hast du vor?«
    »Was ich von Anfang an hätte tun sollen«, sagte sie. »Ich ziehe ein, damit du nicht mehr alleine bist.«
    »Was? Ich möchte lieber alleine sein«, sagte ich.
    »Natürlich möchtest du das nicht, meine Liebe«, widersprach sie. »Und wer kann schließlich alles Nötige tun, wo meine arme Schwester so am Boden zerstört ist und mein armer Schwager alle Hände voll zu tun hat?
    Wer tut eigentlich immer alles, was nötig ist?«
    »Nein«, protestierte ich kopfschüttelnd. »Ich lasse dich nicht bei mir bleiben. Ich lasse es nicht zu.«
    »Du kannst mir ein anderes Mal danken«, meinte sie, als hätte ich gar nichts gesagt. »Im Augenblick
tun wir einfach, was getan werden muss.Wir sind eine Familie.
    Schließlich ist das das Mindeste, was ich für meine liebe Schwester tun kann, nicht wahr?
    Das Mindeste, was ich tun kann, ist, mich um ihre Tochter zu kümmern«, sagte sie, knipste die Taschenlampe aus und ließ mich wieder in völliger Dunkelheit zurück.

KAPITEL 13
    Entdeckte Liebe
    I hr zu verbieten, bei mir einzuziehen, war eine Sache, aber mein Verbot durchzusetzen eine ganz andere. Wenn ich geglaubt hatte, mein Leben, bevor Tante Victoria einzog, sei schwierig gewesen, so erschienen mir diese Tage jetzt wie ein Picknick im Vergleich zum Leben jetzt.
    Zuerst dachte ich, sie kann es nicht wirklich ernst meinen, hier bei mir zu wohnen. Ich hielt es für eine weitere leere Drohung, um mich dazu zu bewegen, mit ihr zu kooperieren, was Großmutter Hudsons Testament und unsere Geschäftsinteressen anbelangte, zumal ich gedroht hatte, nicht mehr mit ihr zusammenzuarbeiten.
    Ich hätte jedoch sehen müssen, dass dieses wahnsinnige Flackern in ihren Augen in jener Sturmnacht nicht wie ein Blitz ein vorübergehendes Aufflackern von Zorn war. Etwas Böses und Finsteres hatte wie eine offene Wunde in ihr geschwärt, seit sie erfahren hatte, dass meine Mutter aus der psychiatrischen Klinik entlassen wurde und Grant sie nicht nur zurücknahm, sondern immer noch versuchte, ihre Ehe zu einem Erfolg zu machen
– trotz Brodys tragischem Tod und der heimlichen Vergangenheit meiner Mutter.
    Natürlich hatte ich keine Ahnung, was Tante Victoria hinter den Kulissen getan hatte,

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