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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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genauso fatal für eine Frau wie irgendeine Frau für einen Mann sein konnte.
    »Ich bin froh, dass es dir Leid tut, Corbette.Vielleicht wird das nächste Mädchen, das du verführst, sich nicht so erniedrigt und schmutzig fühlen wie ich. Danke, dass du vorbeigekommen bist«, fügte ich hinzu und wollte ihm die Tür vor der Nase zuknallen.
    »Warte«, rief er und streckte die Hand aus, um zu verhindern, dass sie sich schloss. »Kann ich nicht ein bisschen Zeit mit dir verbringen, mich auf den
neuesten Stand bringen? In zwei Wochen reise ich ab ins College und komme monatelang nicht zurück.«
    »Ich glaube nicht, dass wir uns viel zu sagen haben, Corbette.«
    »Da irrst du dich«, sagte er. »Ich hatte dieses Jahr einige Freundinnen, aber keines der Mädchen war so nett oder so intelligent wie du. Ich brauchte nicht lange, bis mir klar wurde, wie dumm es war, dich schlecht zu behandeln. Nun komm schon«, bettelte er. »Ich möchte mich wenigstens anständig entschuldigen. Wenn du mich dann immer noch hinausschmeißen willst, helfe ich dir sogar.«
    Er streckte mir wieder die Rosen entgegen.
    Alles in mir einschließlich meines allzu verletzlichen Herzens riet mir, sie ihm ins Gesicht zu schmeißen und die Tür zu schließen, aber das tat ich nicht.Vielleicht langweilte ich mich.Vielleicht sollte ich auch nur an etwas anderes denken als an die Ankunft meiner Mutter. Statt die Tür zu schließen, nahm ich die Rosen und trat beiseite.
    »In Ordnung. Du kannst eine Weile hereinkommen, aber in etwa einer Stunde kommen Leute zu einem wichtigen Treffen.«
    »Danke«, sagte er, als er eintrat. Er schaute sich überrascht um, als hätte er erwartet, sofort nach Großmutter Hudsons Tod ein Haus vorzufinden, das all seines wertvollen Inhalts beraubt war.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Ein ganz schönes Haus. Meine Mutter spricht
immer von diesem Haus. Sie würde es zu gerne kaufen.«
    »Vielleicht bekommt sie ja Gelegenheit dazu«, erwiderte ich trocken und führte ihn ins Wohnzimmer. Die Blumen hatte ich in eine Vase gestellt. Sie waren schön, von einem cremigen Weiß mit einem kräftigen frischen Duft.
    »Es heißt, du hättest fast alles geerbt. Stimmt das?«, fragte er ohne weitere Verzögerung.
    »Das ist es also«, sagte ich und drehte mich zu ihm um. »Du bist hier, um den neuesten Tratsch aufzuschnappen. Ich wette, du hast damit geprahlt, dass du mich dazu bringen kannst, dir alle Einzelheiten zu erzählen, stimmt’s, Corbette?«
    Er fing an den Kopf zu schütteln und ich lachte.
    »Nur zu, setz dich, Corbette«, sagte ich mit einem Ton, den ich auch gegenüber einem mutwilligen kleinen Jungen anwenden würde. Ich nickte zu dem Sessel zu seiner Rechten.
    Er setzte sich und ich nahm ihm gegenüber auf dem kleinen Sofa Platz. Einen Augenblick lang schaute ich ihn nur an und richtete den Blick eindringlich auf ihn. Das bereitete ihm ein wenig Unbehagen.
    »Du hast dich verändert«, sagte er. »Du wirkst sehr bitter.Was ist dir in England widerfahren?«
    »Ich bin nicht mehr oder weniger bitter, als ich war, bevor ich nach England ging. Was mir widerfahren ist – ich bin ein wenig erwachsener geworden«, sagte ich. »Du scheinst dich nicht sehr verändert
zu haben.« Das sollte kein Kompliment sein, aber er betrachtete es als solches.
    »He«, sagte er und streckte die Arme aus, »warum soll man etwas reparieren, das nicht kaputt ist?«
    »Wer sagt, es sei nicht kaputt?«, entgegnete ich und wischte damit das affektierte Lächeln aus seinem Gesicht.
    Er nickte.
    »Du warst immer viel härter als die anderen Mädchen in Dogwood. Ich wusste das von Anfang an, und es gefiel mir«, fügte er mit einem breiten Lächeln hinzu. »Du hast Mumm. Wer will denn schon noch so’ne Barbiepuppe?«
    »Normalerweise wäre das schmeichelhaft, aber da es von dir kommt, hört es sich fast wie eine Beleidigung an. Okay, Corbette«, sagte ich, lehnte mich zurück und verschränkte die Arme unter den Brüsten, »bring mich auf den neuesten Stand über dein Leben.Wie war dein Jahr auf dem College?«
    »Oh, fantastisch. Ich habe in einem Theaterstück mitgespielt und eine große Rolle bekommen. Anscheinend einer der ersten Studenten im ersten Studienjahr, denen das gelungen ist.«
    »Was für ein Stück?«
    »Tod eines Handlungsreisenden. Ich habe den Biff gespielt. Du kennst es, oder?«
    »Natürlich«, nickte ich. »Ich sehe dich als Biff direkt vor mir.«
    Worauf ich mich bezog, war jemand, dessen Ego
so aufgeblasen war, dass es in keinem

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