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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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erwiderte er rasch. »Wir sind zusammen aufgewachsen«, fügte er hinzu.
    »Verstehe. Wir haben reichlich Zeit, um uns kennen zu lernen. Suze hat uns zu eurer Ankunft eines ihrer besonderen Gerichte vorbereitet. Sie wusste, dass ihr rechtzeitig hier sein würdet.« Er beugte sich zu uns vor. »Sie verfügt über besondere Kräfte«, flüsterte er und zwinkerte. »Wo sind eure Sachen?«
    »Ach, ich habe alles auf dem Motorrad gelassen«, sagte Harley.

    »Hol sie her. Suze zeigt euch, wo ihr schlafen könnt. Ihr braucht vermutlich zwei Zimmer«, meinte er mit einem spitzbübischen Lächeln.
    »Ja«, sagte Harley sofort. »Wenn das in Ordnung ist.«
    »Aber sicher. Stimmt’s, Suze?«
    »Pas de problème «, erwiderte sie.
    »Wie bitte?«, fragte Harley lächelnd.
    »Das ist ihre Art zu sagen, dass es kein Problem ist. Ich habe dir doch gesagt, dass sie aus Haiti stammt. Sie kann ziemlich gut Englisch sprechen, wenn sie will«, sagte er mit einem leicht vorwurfsvollen Blick. »Sie muss euch aber erst ein bisschen kennen lernen, bevor sie das tut«, erklärte er. »Na los, hol eure Sachen. Komm in der Zwischenzeit mit ins Wohnzimmer, Summer. Suze muss sowieso erst das andere Zimmer fertig machen.«
    Sie nickte und ging zur Treppe. Harley warf mir einen Blick zu, als sein Vater ins Wohnzimmer zurückkehren wollte.
    »Ich komme sofort wieder«, versprach er. Ich nickte und folgte seinem Vater.
    »Nimm doch Platz, nimm Platz«, forderte er mich auf und nickte zu dem abgenutzten Sofa hin, dessen Lehnen zerkratzt und befleckt waren. Es sah aus, als hätte es jahrelang draußen gestanden.
    Alles in dem Zimmer war alt, abgenutzt und verblichen. Der Teppich auf dem dunklen Holzboden war an den Ecken ausgefranst und hatte kleine Löcher, die wie von Zigarettenasche hineingebrannt wirkten. Die Wände waren hellbraun, aber hier und dort schien es weiß
durch, wo sich die Farbe abgenutzt hatte. Ein halbes Dutzend billiger Drucke von Landschaftsszenen in billigen Rahmen hingen über dem Kamin und zwischen den beiden Vorderfenstern. Ein Stapel Zeitungen und einige Zeitschriften lagen auf dem Boden neben dem gewaltigen Polstersessel, in den sich Harleys Vater sinken ließ. Er legte seine nackten Füße auf den Schemel und angelte sich seine weiße Meerschaumpfeife vom Beistelltisch. Ich sah, dass etwas Tabak über den Tisch gefallen war, und vermutete, dass dies der Grund für einige der Löcher im Teppich war.
    »Wo stammst du her?«, fragte er und stopfte seine Pfeife.
    »Harley und ich leben auf dem gleichen Landsitz«, sagte ich.
    »Landsitz?« Er knirschte mit den Zähnen und nickte. »Unten in Virginia.«
    »Ja, Sir.«
    Harley kam ins Haus zurückgerannt.
    »Komm herein. Komm rein. Gib Suze eine Chance. Sie will, dass diese Zimmer so sauber aussehen wie im Krankenhaus. Das Haus sieht vielleicht nicht so aus wegen dem Dreck, den ich immer mache, aber sie ist pingelig, wenn es um Sauberkeit geht. Setz dich«, wies er Harley an und nickte in Richtung Sofa.
    Harley ließ die Taschen fallen und setzte sich neben mich.
    »Ihr beide lebt also auf einem Anwesen«, sagte er. Harley schaute mich an.

    »Er hat mich gefragt, wo ich wohne.«
    »Ja. Der Besitz gehört Summers Familie. Als meine Mutter Roy heiratete, bauten sie sich dort ein Haus.«
    »Deine Mutter sah sehr gut aus. Ich wette, sie war bis zum Schluss sehr hübsch, hm?«
    Harley musste schlucken.
    »Ja«, sagte er.
    »Wir haben eine ganze Menge nachzuholen«, meinte sein Vater und hielt ein Streichholz an den Pfeifenkopf. Er zog heftig, sein Hals bewegte sich auf und ab und erinnerte mich an eine dicke Schlange. Dann lehnte er sich zurück und schaute uns beide eine ganze Weile an, während er rauchte.
    »Ich bin wirklich froh, dass du angerufen hast, Harley, wirklich froh. Ich habe mich oft gefragt, was aus Glenda geworden war. Ich freue mich, dass sie dir von mir erzählt hat«, sagte er. »Ich war ganz überrascht, dass sie auf dem Laufenden war über mein Kommen und Gehen und wusste, wo ich wohne.«
    »Das wusste sie nicht«, erwiderte Harley. »Als ich deinen Namen entdeckte, fand ich das auf einem anderen Weg heraus.«
    »Ach? Wie denn?«, fragte er erschrocken.
    »Über das Internet, mit dem Computer«, erklärte Harley.
    »Ach so, ja. Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wenn es um so etwas geht. Ich bin ein ganz altmodischer Typ. Wie alt bist du, siebzehn?«
    »Ja«, sagte Harley. Ich hörte die Enttäuschung in seiner
Stimme. Ein Vater sollte wenigstens

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