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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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angeschwiegen zu werden.
    Mehrmals hatte Mairin versucht, ein Gespräch mit Rionna in Gang zu bringen, war jedoch gescheitert, da Rionna hartnäckig stumm geblieben war. Sie wusste, dass die junge Frau im Grunde nett war, zumindest, wenn sie mit ihr allein sprach. Rionna war zuvor schon einmal hier gewesen, und sie und Mairin hatten sich gut verstanden.
    Alaric sah ... unglücklich aus. Oh, er wirkte unerschütterlich, und niemand hätte in ihm etwas anderes gesehen als den Krieger, der er war. Aber Mairin wusste es besser. Alaric war nicht so unnahbar wie Caelen und nicht so ungebärdig wie Ewan. Stets konnte man sich darauf verlassen, dass er ein Gespräch erneut in Schwung brachte, wenn es zu versiegen drohte. Er war ein recht geselliger Mensch. Heute Abend allerdings schwieg er beharrlich und stocherte in seinem Essen herum, als sei es ihm zuwider.
    Keeley glänzte durch Abwesenheit, was Mairin ihr wahrlich nicht zum Vorwurf machen konnte. Nicht genug damit, dass sie bei Tisch hätte zusehen müssen, wie der Mann, den sie liebte, eine andere umwarb - auch die Umstände, unter denen Keeley den McDonald-Clan verlassen hatte, rechtfertigten, dass sie die Einsamkeit vorzog.
    Nichts hätte Mairin eine größere Genugtuung bereitet, als Laird McDonald den Schädel mit einer der Speisenplatten einzuschlagen. Wenn sie rasch genug an Ewan vorbeischlüpfen könnte, hätte sie es vielleicht sogar versucht ...
    „Ihr werdet noch von der Bank fallen, wenn Ihr weiter so zappelt“, raunte Ewan ihr zu. „Was ist? Geht es Euch nicht gut?“
    Sie schaute auf und begegnete seinem Blick. Ewan sah sie besorgt an - und gereizt. „Ich würde mich gerne zurückziehen, aber ich komme schon allein zurecht. Bleibt nur und unterhaltet Euch weiter mit Laird McDonald.“
    Er runzelte die Stirn. „Nay, ich begleite Euch. Das wird Alaric Gelegenheit verschaffen, mit dem Laird zu reden - und mit Rionna, sollte er sich dazu aufraffen können“, fügte er leise hinzu.
    Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern drehte sich zu Laird McDonald um und brachte das Gespräch gewandt zu einem Abschluss. „Wenn Ihr uns bitte entschuldigen wollt? Meine Gemahlin ist erschöpft, wie so oft dieser Tage, und ich möchte sie ungern allein die Treppe zum Gemach hinaufsteigen lassen.“
    Mairin konnte ihre Abneigung nicht verbergen, als Gregor McDonald anzüglich zwinkerte. „Aye, das verstehe ich. Hätte ich eine solch hübsche Gemahlin, würde ich sie auch nicht ohne mich schlafen gehen lassen.“
    Ihr schauderte. Arme Keeley. Wie grässlich jener Vorfall damals für sie gewesen sein musste. Der Mann war ein Wüstling. Und er aß zu viel. Gertie hatte ihm nie verziehen, dass er ihnen bei seinem letzten Besuch regelrecht die Haare vom Kopf gefressen hatte, und das, obwohl ihre Speisekammer damals alles andere als gut gefüllt gewesen war.
    Sobald sie ihr Nachthemd angelegt hatte, sank sie auf die Bettkante nieder. Ewan entkleidete sich am anderen Ende des Gemachs, und sie spürte seinen Blick auf sich.
    Er setzte sich neben sie. „Was ist los, Mairin? Ihr seht betrübt aus. Sorgt Ihr Euch um das Kind?“
    Sie lächelte ihn schwach an. „Nay, ich vertraue Keeley ganz und gar.“
    „Was bekümmert Euch dann?“
    „Es ist wegen Keeley“, platzte sie heraus. „Und Alaric.“
    Ewan atmete geräuschvoll aus und wollte sich abwenden, aber Mairin fasste ihn an den Armen.
    „Sie sind unglücklich, Ewan. Könnt Ihr denn nichts tun?“
    Er schnitt eine Grimasse und strich Mairin tröstend über die Wange. „Ich kann rein gar nichts tun, Liebste. Zu viel hängt von diesem Bündnis ab. Alaric ist ein erwachsener Mann, und er hat seine Wahl getroffen.“
    Sie schnaubte. „Aber hätte er diese Wahl auch getroffen, wenn unser Clan das Bündnis nicht derart verzweifelt benötigte? Er ist ein guter Mensch und würde alles für Euch tun. Für Euch und den Clan.“
    „Er wird Laird werden“, stellte Ewan heraus. „Eine solche Gelegenheit bekäme er nie, wenn er bei uns bliebe. Dies ist seine große Chance, und das Bündnis ist, wie gesagt, unerlässlich.“
    „Brauchen wir die McDonalds wirklich so sehr?“, fragte sie ungläubig. Sie konnte nicht nachvollziehen, dass ein mächtiger Clan wie der der McCabes auf einen sehr viel Schwächeren angewiesen sein sollte.
    „Es geht um mehr als nur Kampfkraft“, erwiderte er sanft. „Es geht auch um Taktik. Der König wünscht diese Verbindung. Davon dürft Ihr nichts verlauten lassen, aber sowohl König David als

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