Die IQ-Kids und die geklaute Intelligenz (German Edition)
Sekretärin hatte ihn total durcheinandergebracht … acht, und dann? Er versuchte, sich zu erinnern. Acht sieben, war es acht sieben? Georg störte ihn beim Nachdenken.
„Also dann“, sagte er fröhlich. „Jetzt hast du auch eine Nummer, die du dir merken musst. Am besten suche ich gleich ein Wort für dich raus. Was hältst du davon?“
Arnar versuchte, zufrieden zu lächeln, aber innerlich kochte er vor Wut. Wie war noch mal das Wort, das Georg genannt hatte? Karo? Nein, aber es hatte was mit Kartenspielen zu tun. Auf dem ganzen Weg zum Klassenraum sagte Arnar kein Wort mehr.
Dort angekommen, begleitete Georg ihn zu seinem Platz, und Arnar setzte sich frustriert hin. „Kreuz“, sagte er laut, und die anderen schauten ihn verwundert hat.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Anna Lísa. Als Arnar mit „Pik“ antwortete, fragte sie ihn, ob er Karten spielen wollte. Daraufhin erzählte Arnar ihnen, was er rausgefunden hatte. Sie waren hellauf begeistert. Als er ihnen erklärte, wie er die Sache vermasselt hatte, waren sie total geknickt. Obwohl sie dieses Kartenspielwort unbedingt herausfinden wollten, machten sie während des Unterrichts lieber keine weiteren Versuche, da Georg sie hören und Verdacht schöpfen könnte. Sie arbeiteten einfach weiter an ihrer Aufgabe und warteten auf die Kaffeepause.
Kurz davor klopfte es an der Tür. Georg rief „herein“, fest davon überzeugt, dass es sich schon wieder um einen verirrten Klogänger handelte. Aber diesmal war es jemand anders, und zwar Dr. Guðgeirs Assistentin. Sie ging zu Georg und sprach leise mit ihm. Anschließend stand Georg auf und rief Magga zu sich. Die machte ein verdutztes Gesicht, stand aber dennoch auf und ging zum Lehrerpult. Die Assistentin musterte sie von Kopf bis Fuß und sah alles andere als zufrieden aus. Dann sagte sie etwas zu Magga, das die anderen nicht hören konnten.
„Was ist denn jetzt los?“, flüsterte Raggi. Anna Lísa und Arnar wussten es natürlich auch nicht, und Raggi blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten. Er war noch erstaunter, als Magga mit der Assistentin das Zimmer verließ. Auf dem Weg nach draußen warf Magga ihnen aus dem Augenwinkel einen Blick zu und runzelte die Stirn. Kurz bevor sie durch die Tür ging, nahm sie die Hände vors Gesicht und machte eine Handbewegung, wie wenn sie etwas fotografieren würde. „Das Fotoshooting!“, sagte Raggi leise. „Sie soll fotografiert werden.“ Er dachte kurz nach und sagte dann: „Ob sie zusammen mit dem Kaninchen fotografiert wird? Könnte das sein?“
„Warum?“, fragte Arnar. „Warum soll sie überhaupt fotografiert werden?“
Keiner von ihnen wusste darauf eine Antwort, obwohl sie alle dasselbe dachten. War es möglich, dass Dr. Guðgeir Magga klonen wollte? Das klang so absurd, dass keiner es als Erster auszusprechen wagte. Und überhaupt – wer wollte denn einen Klon von Magga haben? Endlich brach Anna Lísa das Schweigen: „Habt ihr schon mal irgendwo gelesen, dass sich jemand für so ein Mädchen interessiert?“ Arnar und Raggi schüttelten den Kopf. „Ich meine so ein, wie heißt das noch mal, ein geklontes Mädchen oder so?“
In diesem Moment stand Georg auf und verkündete, dass sie eine kurze Pause machen würden. Die Schüler sollten nach einer halben Stunde zurückkommen. Dann ging er hinaus, wahrscheinlich, um sich schon wieder einen Kaffee zu holen. Die beiden Jungen antworteten nicht sofort auf Anna Lísas Frage. Sie gingen zusammen raus an die frische Luft und setzten sich an die Hauswand, wo sie auch die Mittagspause verbracht hatten. Als Anna Lísa es sich bequem gemacht hatte, sagte sie: „Ich meine, wenn ich jemanden klonen müsste, würde ich doch ein Foto von der Originalausgabe haben wollen. Vor allem, wenn ich sie nicht so gut kenne und den Klon nicht zu ihr bringen kann, um die beiden miteinander zu vergleichen.“
„Da ist was dran“, sagte Arnar schließlich, „aber ich finde es trotzdem merkwürdig. Nehmen wir einfach spaßeshalber mal an, Dr. Guðgeir will einen Menschen klonen. Warum klont er dann nicht einfach sich selbst oder seine Assistentin? Warum klont er irgendwen, der das gar nicht will?“
Raggi war tief in Gedanken versunken und sagte nicht viel. Er rupfte Grashalme aus der Wiese und knabberte nachdenklich darauf herum. Endlich meinte er: „Wie will er damit Geld verdienen? Wenn wir das wüssten, könnten wir vielleicht verstehen, warum er es macht. Wer will denn eigentlich einen Klon
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