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Die italienischen Momente im Leben

Die italienischen Momente im Leben

Titel: Die italienischen Momente im Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruno Maccallini
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Gasthaus am Ort hat nur sieben Betten. Selbst wenn ich sie in Camogli einquartiere, wie sollen sie denn jeden Tag von dort an den Set kommen? Aber vor allem ... sag mal ... wer finanziert den Film diesmal?
    VITO : Mach dir keine Sorgen. Du weißt doch, es gibt Kredite ... Gefälligkeiten ... Sponsoren ... Du ahnst ja gar nicht, was für Leute angeboten haben, mir unter die Arme zu greifen ...
    BRUNO : O doch, das kann ich mir gut vorstellen ...
    VITO : Also, wie ist es, willst du mir helfen und bei diesem Film diesmal als Produzent arbeiten, ja oder nein?
    BRUNO : Ich überlegs mir.
Einen Monat später
    Meine Arbeit besteht vor allem darin, Listen aufzustellen. Also, ich schreibe auf, was wir bereits haben, was uns noch fehlt, wen wir kontaktieren sollten, wem wir absagen müssen, weil »die location für unseren Zweck leider nicht geeignet ist«, wie viel Geld uns insgesamt zur Verfügung steht, was davon schon verplant beziehungsweise ausgegeben ist, wie viel wir noch haben, ob das reicht, ob wir mehr brauchen, wo noch etwas Einsparpotenzial drin ist, wo das überhaupt nicht geht und so weiter ... Mit so einer Liste bewirkt man zweierlei: Einerseits fühlt man sich befreit und leichter, aber leider werden einem so auch Probleme und Schwierigkeiten bewusst, an die man überhaupt nicht gedacht hat. Es findet sich immer etwas, was man noch dringend erledigen muss und was vorher gar nicht auf der Liste stand! Aber das ist auch gut so. Bis jetzt scheint alles nicht nach Plan zu laufen (sind wir deswegen vielleicht so erfolgreich?). Vitos Film, er ist auch für das Drehbuch verantwortlich, parodiert die Isola dei Famosi , ein Produkt des italienischen Trashfernsehens, so etwas wie das Dschungelcamp , und vielleicht erinnern Sie sich noch an Inselduell , sozusagen Big Brother unter Palmen? Statt der traumhaften tropischen Strände ist Vitos Wahl auf San Fruttuoso gefallen. Das Problem ist nur: Wo zum Teufel quartiere ich dort ein Filmteam von fünfzehn Leuten für eine Woche ein? Wie gesagt, eigentlich bleibt nichts anderes übrig, als in Camogli unterzukommen und jeden Tag ein Schiff anzumieten. Aber was das wohl kostet? Sonst ... nun ja, ich könnte auch ein Campinggeschäft anrufen und zwanzig Zelte bestellen ... Die Idee ist gar nicht so schlecht.
    Zwei Dinge muss ein guter Produzent immer im Auge behalten: GELD (selbst wenn es nicht viel ist) und ZEIT . Beides muss man wirklich vor den Aufnahmen sicher in der Tasche haben. Auf dem Papier verfügen wir über etwa 200

000 Euro. Nicht schlecht für einen Low-Budget-Film. Aber das Geld will ich erst einmal sehen, bevor wir mit den Aufnahmen beginnen. Vito hat mir von zwei großen Geldgebern erzählt: Einer hat schon 30

000 zugesagt, der andere nur 5

000 ... die rufe ich besser noch mal an.
    Der mit den 30

000 sagt sofort ab. Er erklärt mir, die Steuerfahndung hätte ihm gerade die Fabrik versiegelt, er könne keine Überweisungen mehr tätigen.
    » UND JETZT? «
    Ich rufe den zweiten Sponsor an. Das ist ein ausländischer Buchmacher mit einem Wettbüro in Rom, das er aber ohne die dazu nötige Lizenz betreibt. Um es kurz zu machen: Auch ihm hat man den Laden dichtgemacht!
    » SCHEISSE! UND WAS NUN? «
Ein Tag vor Drehbeginn
    BRUNO : Wie bist du nur an die zwei Knastbrüder geraten? Kannst du denn nicht einmal einen seriösen Geldgeber finden?
    VITO : Wie viel Geld haben wir denn?
    BRUNO : Neuntausend!
    VITO: VERDAMMTE SCHEISSE . Und wer sagt es jetzt dem Team? Warte, komm, wir finden schon eine Lösung ...
    Inzwischen lebt Deborah eine ihrer berüchtigten Launen aus. Bei einem Sturz hat sie sich einen Schnitt am Kinn zugezogen, das kleine Pflaster macht sie wütend, und jetzt ist ihr plötzlich der Espresso zu heiß, das Wasser zu kalt, das Licht zu grell ... Doch der Höhepunkt an diesem Tag ist das Interview, das sie gerade einem Journalisten von der ligurischen Tageszeitung IL SECOLO XIX gibt: »Ich möchte endlich die boshaften Stimmen zum Verstummen bringen, die mir immer dieses Klischee einer kapriziösen, schwierigen Schauspielerin anhängen. Eigentlich bin ich ein ganz unkomplizierter Mensch, ich bin weder eine launenhaften Zicke noch eine männermordende Hexe. Und vor allem: ICH HABE NICHTS AN MIR MACHEN LASSEN!! Schreiben Sie das!« Im Nebenzimmer gibt Miriam, im Film ihre Schwester und Rivalin, ein Telefoninterview: »Ja, ich bin froh darüber, meinen nackten Busen gezeigt zu haben ... das war die einzige Möglichkeit, die Bankräuber

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