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Die Jenseits-Falle

Die Jenseits-Falle

Titel: Die Jenseits-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Myxin beschwerte sich zischend.
    »Wir sind da«, flüsterte er danach.
    »Ich sehe nichts.«
    Leises Lachen aus der Dunkelheit.
    »Warte nur ab, John Sinclair. Du wirst überrascht sein.«
    Im Finstern blieben wir stehen. Ich hatte mich gegen die Wand gelehnt und meine Sinne geschärft. Besonders das Gehör strengte ich an, da meine Augen das Dunkel nicht durchdringen konnten. Tat sich da irgend etwas? Waren wir vielleicht von irgendwelchen Gestalten umzingelt, die uns beide töten wollten?
    Ich machte mich auf alles gefaßt und spürte eine gefährliche Aura, die irgendwo vor mir in dem Dunkel lag. Diese Aura war nicht faßbar, nicht greifbar, aber sie war vorhanden.
    Bewegte sich das Dunkel nicht?
    Ich hatte das Gefühl, daß die Finsternis vor mir in Wallung geraten war, und glaubte auch, daß etwas Kaltes mein Gesicht streifte und eine Gänsehaut hinterließ.
    Ich zuckte zusammen. Einen Atemzug später reagierte ich. Mein Kreuz sollte mir helfen. Vorsichtig holte ich es hervor. Das Metall gab mir irgendwie eine Beruhigung.
    Wenn ich es spürte, dann fühlte ich mich einfach sicherer. Ob sich Myxin in meiner Nähe befand oder sich abgesetzt hatte, wußte ich nicht. Ich wollte nur nicht länger auf dem Präsentierteller stehen und unter Umständen eine Beute für nicht sieht-und faßbare finstere Gestalten werden.
    Die Atmosphäre der Angst und des Grauens verdichtete sich. Es kam mir vor wie ein Ring, der zuerst den gesamten Raum umschloß, sich dann verengte und schließlich wie ein Reif um meine Brust gelegt zurückblieb.
    Da war etwas, da lauerte irgendwer…
    Leicht beugte ich meinen Oberkörper vor. Einige Male hatte ich das Gefühl, ein schweres Atmen oder Röcheln zu hören, war mir allerdings nicht sicher.
    »Myxin!« flüsterte ich.
    Ich bekam keine Antwort.
    Meine freie Hand öffnete und schloß sich. Auf der Innenfläche lag ein dünner Schweißfilm, der sich verstärkte, als ein böser Verdacht in mir hochkeimte.
    Sollte Myxin mich reingelegt haben? Steckte er vielleicht mit Kara unter einer Decke und war meine angebliche Rettung nur ein Täuschungsmanöver gewesen?
    Dieser Gedanke war schlimm, und ich bekam ein drückendes Gefühl in der Magengegend. Dabei öffnete ich den Mund, atmete sehr flach und stellte meine Ohren auf Lauschposition.
    Um mich herum befand sich etwas. Daran gab es nichts zu rütteln. Es war zwar nichts Genaues zu hören, aber ich konnte es fühlen, merken, erkennen.
    Es ist schwer zu beschreiben, aber vielleicht ist es Ihnen, Freunde, auch mal so ergangen. Man steht in einem dunklen Raum, sieht den anderen nicht, aber weiß genau, daß er da ist. Man riecht ihn, man bemerkt ihn, wenn er irgend etwas tut, sich bewegt oder die Hände schließt. So war es hier auch.
    In meinem Innern flackerte die Flamme des Widerstands hoch. So einfach wollte ich es den anderen nicht machen. Sie mußten sich schon anstrengen, wenn sie mir an die Wäsche wollten.
    Vielleicht war es falsch, aber für mich ist der Angriff die beste Verteidigung. Deshalb schritt ich in den Raum hinein, hielt meinen rechten Arm mit dem Kreuz in der Hand dabei vorgestreckt und hatte bereits nach drei Schritten Erfolg.
    Es war kein festes Hindernis, das mich aufhielt, aber mein Kreuz hatte etwas erwischt. Der grelle Blitz blendete auch mich, so daß ich nichts erkennen konnte.
    Als ich automatisch die Augen schloß, hörte ich vor mir ein Zischen, in das sich ein wütendes Fauchen mischte, das allmählich verstummte. Ich öffnete die Augen wieder. Ein Rest an Licht war noch vorhanden. Ich sah einen Schatten weghuschen, und er wurde dabei zerrissen. Die kleineren Reste lösten sich auf und waren nicht mehr zu sehen. Danach hatte ich Ruhe.
    »Myxin!« Wieder rief ich den Namen des kleinen Magiers, ohne eine Antwort zu bekommen.
    Der hatte mich tatsächlich hängen lassen, und ich kam zu der Überzeugung, daß Alassia hier ihre Schattenfalle aufgebaut hatte. Myxin hatte mich hineingeschafft.
    Auf meiner Stirn sammelte sich Schweiß. Mit dem Handrücken wischte ich ihn weg, wobei ich überlegte, ob ich nicht lieber den Rückweg antreten sollte.
    Myxin sprach von einem dritten. Zu Gesicht hatte ich den noch nicht bekommen, so daß ich mich fragte, ob er überhaupt vorhanden war. Inzwischen glaubte ich nichts mehr.
    Er war da. Und das bewies er mir auf eine unheimliche Art und Weise. Vor mir entstand auf einmal ein Loch. Es war zuerst nur ein roter, kleiner Kreis in der Schwärze, der sich allerdings schnell veränderte und

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