Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
Vom Netzwerk:
einsprühen, um ihre Wirkung auf Männer zu verstärken. Friedrich Schiller nutzte das nasale Doping und stellte sich
     einen fauligen Apfel auf sein Schreibpult. Heute gibt es Reisebüros, |161| die Sonnencremearomen einsetzen, um ihre Kunden auf den Sandstrand einzustimmen. In Bäckereien animiert zarter Vanilleduft
     zum Kauf, und am Frankfurter Flughafen wirbelt die Klimaanlage Pfefferminz und Rosmarin in die Verbindungstunnel zwischen
     Gate A und B, um Flugangst abzubauen.
    Gerüche manipulieren! Und Männer sind für solche Stimulanzen nicht nur anfälliger als Frauen, sie reagieren auch heftiger
     darauf. An der Universität Purdue untersuchte Professor Robert Baron die Wirkung von Parfüms in Bewerbungsgesprächen: Männliche
     Personaler stuften parfümierte Kandidaten als aufdringlich, weniger intelligent und unfreundlicher ein als diejenigen ohne
     Eau de Toilette. Frauen reagierten exakt umgekehrt. Noch stärker wirken indes Dünste, die unser Körper über den Schweiß ausscheidet.
     Mit ihm senden wir über
Pheromone
unsichtbare Botschaften. Diese chemischen Chiffres sollen in erster Linie anziehen und verführen, sie beeinflussen aber auch
     unsere Urteilsfähigkeit. So wurden beispielsweise Testpersonen Fotografien von Frauen, Männern, Tieren und Gebäuden gezeigt,
     die sie mit verschiedenen Attributen belegen sollten. Unter Einfluss des Pheromons Androstenol veränderte sich die Bewertung
     der Gebäude und Tiere kaum, die Menschen aber wurden prompt als sensitiver, intelligenter, attraktiver, freundlicher und vertrauenswürdiger
     eingestuft.
    Das geht auch umgekehrt, Androstenon, der Gegenspieler von Androstenol, versprüht Aggression und Dominanz. Frauen finden diese
     dicke Luft anziehend. Während eines Experiments in einem Wartezimmer setzten sich Probandinnen auf jene Stühle, die zuvor
     mit Androstenon besprüht worden waren. Der Versuch wurde mit Telefonzellen wiederholt, und auch hier benutzten die Frauen
     die präparierten Zellen häufiger – und telefonierten länger. Die Männer reagierten exakt umgekehrt, offenbar weil sie ein
     bereits dominiertes Territorium meiden wollten. Es ist das Gesetz des Alpha-Gens: An der Spitze kann es nur einen geben. Wer
     im Beruf Dominanz ausstrahlt, überzeugt leichter Kolleginnen, zwischen zwei ähnlich veranlagten Männchen aber sind Machtkämpfe
     programmiert. Zwischen ihnen stimmt die sprichwörtliche Chemie nicht – falls sie sich überhaupt riechen können. Das einzig
     Gute daran: Nur etwa 60 Prozent der Bevölkerung nehmen Pheromone wie Androstenon überhaupt wahr. Zum Glück. Konzentriert riecht
     es nach Urin.

[ Menü ]
    |162| 14. Mai
Mind the map – Mehr Kreativität durch Gedankenkarten
    Denken ist ein komplexer Prozess. Um Synergieeffekte zwischen beiden Gehirnhälften besser zu nutzen, entwickelte der Engländer
     Tony Buzan in den Siebzigerjahren die sogenannten Mindmaps oder Gedankenlandkarten. Im Gegensatz zu linearen To-do-Listen
     werden Gedanken hierbei bildhaft, in einer Art Baumstruktur aus Schlüsselworten sortiert. Im Grunde ein alter Hut. Schon der
     griechische Rhetoriker Simonides kannte um 500 v. Chr. die sogenannte Mnemotechnik. Dabei werden Redeninhalte mit Orten, Bildern
     oder Gegenständen im Vortragsraum gedanklich verknüpft. Schreitet man diesen Raum während der Rede vor dem geistigen Auge
     ab, kommt man komplett ohne Manuskript aus. Der spanische Philosoph Ramon Llull verband im 13. Jahrhundert Wort und Bild zu
     einer Art Wissensbaum. Mindmapping setzt jedoch noch einen Schritt früher an: Es soll helfen, Gedanken zu erkennen und zu
     strukturieren. So:
Beschreiben Sie das unlinierte (!) Papier im Querformat. So wird die Dominanz der linken Hirnhälfte (hierarchische Struktur:
     oben/unten) aufgebrochen. Entsprechend beginnt die Zeichnung in der Blattmitte – mit einem einprägsamen Symbolbild für das
     Projekt.
Davon ausgehend zweigen Ihre Assoziationen wie Äste ab. Diese Unterpunkte werden mit dem Zentralmotiv per Linien verbunden.
     Auch von diesen Schlüsselbegriffen gehen Exkurse oder Unterkapitel ab, bis eine Art Baumkrone entsteht, von der ringförmig
     Gedanken ausstrahlen. Benutzen Sie nur Schlagworte, keine Sätze! Und schreiben Sie diese in Versalien, so wird die rechte
     Hirnhälfte stimuliert, weil sie diese als Bild, nicht als Wort erkennt.
Um die Übersicht zu erhöhen, empfehlen Profis, Farben zu verwenden. Sie verbinden zusammenhängende Gedanken. Ebenso helfen
     Symbole oder

Weitere Kostenlose Bücher