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Die Kiliansverschwörung: Historischer Roman (German Edition)

Die Kiliansverschwörung: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Kiliansverschwörung: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Klausner
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Berengar Gift und Galle. »Oder
ist der Verband um meinen Kopf etwa nicht auffällig genug?!«
    »Keineswegs.«
    »Dann tu mir bitte den Gefallen und gib mir eine
Antwort auf meine Frage.«
    »Warum wir das alles auf uns nehmen?« Bruder Hilpert
blieb abrupt stehen, wandte sich Berengar zu und sah ihn lange und eindringlich
an. »Weil du, so wie ich dich kenne, bestimmt wissen willst, wer dir vorgestern
eins über den Schädel gezogen hat.«
    »Und wieso noch?«
    »Weil es sich um einen derart abscheulichen Frevel
handelt, dass ich es für unsere Pflicht halte, ihn zu sühnen. Als Christen, die
wir nun einmal sind.«
    »Aber warum gerade wir?«
    »Wie gesagt – ich denke, es ist unsere Pflicht. Und
darüber hinaus …« Bruder Hilpert verfiel in tiefes Brüten, und es dauerte
lange, bis er Berengar eine Antwort gab. »Ich denke, hinter dieser Sache steckt
mehr, als wir beide oder der Bischof ahnen. Hier geht es nicht nur um Diebstahl
– sofern dieses Wort im Falle der gestohlenen Schädel der drei Heiligen
überhaupt angebracht ist. Nein, hier geht es um mehr. Um viel mehr!«
    »Und um was?«
    »Jedenfalls nicht darum, einem Mann wie Johann von
Brunn einen Gefallen zu tun! Wenn überhaupt, dann darum, das Böse in die
Schranken zu weisen und den Kräften des Guten zum Sieg zu verhelfen. Glaub mir,
mein Freund«, sprach Hilpert und legte die Hände auf Berengars Schultern.
»Verglichen mit dem, was uns bevorsteht, ist die Aufdeckung der
Satanistenverschwörung ein Kinderspiel gewesen! Und jetzt komm – selbst wenn
wir die Frau von diesem Agilulf zum Reden bringen, bleibt uns nicht mehr viel
Zeit!«
     
    *
     
    Gasse vor
Agilulfs Haus, zur gleichen Zeit
     
    Nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit. Und schon war
es passiert.
    Ein Hieb mit dem Knüppel. Und das mit voller Wucht.
Direkt in den Magen. So fest, dass er keine Luft mehr bekam.
    Bruder Wilfried geriet ins Taumeln und torkelte mit
ausgestreckten Händen auf den Klumpfuss zu. Der wiederum wich ihm geschickt
aus, und der Würgegriff des Stallmeisters ging ins Leere.
    Verzweifelt rang Bruder Wilfried nach Luft, aber ihm
war keine Pause vergönnt. Als Nächstes kam der Rotschopf zum Zug. Doch der
hatte seinen Gegner unterschätzt. Die geballte Faust des Stallmeisters landete
direkt in seinem Gesicht. Er blutete aus der Nase, bebte förmlich vor Zorn. Ein
Hieb ins Gesicht – ausgerechnet von einem Mönch! Dass er die Scharte auswetzen
wollte, war ihm anzusehen. Da Bruder Wilfried noch halb benommen war, hatte er
leichtes Spiel.
    Ein Tritt nur, aber einer, der schmerzte. Als sich die
Stiefelspitze des Rotschopfs in seinen Unterleib bohrte, bäumte sich Bruder
Wilfried kurz auf und ging dann leise ächzend zu Boden.
    Ein weiterer Schlag mit dem Knüppel. Von hinten auf
die rechte Schulter. Schlecht gezielt. Sonst hätte er ihm glatt den Schädel
zermalmt. Aber das würde dieser Skrofulus bestimmt gleich nachholen.
    In einer Art Reflex, das Einzige, was ihm in dieser
Situation zu tun übrig blieb, verschränkte Bruder Wilfried seine Hände über dem
ungeschützten Schädel. Aber der Schlag kam nicht. Und auch kein weiterer Tritt.
Es war vorüber.
    Aber warum?
     
    *
     
    »Los, komm, Berengar – schnell!« Bruder Hilpert
erfasste die Situation als Erster. Schneller als Berengar, aber auch schneller
als die drei zwielichtigen Gestalten, die gerade dabei waren, Bruder Wilfried
zu Tode zu prügeln.
    Aber dann war Berengar auch schon zur Stelle. Kaum war
er um die Ecke gebogen, zückte er schon sein Schwert und stürmte auf den
Rotschopf und Skrofulus zu. Beide waren so überrascht, dass sie sich nicht von
der Stelle rührten. Und als sie dies taten, war es schon fast zu spät.
    Es wäre Berengar ein Leichtes gewesen, die beiden zu
töten. Aber er tat es nicht. Warum, wusste er später selbst nicht mehr.
    Und so kam es, dass er nicht auf den Körper von
Skrofulus zielte, sondern ihn durch einen gezielten Stich in den Oberarm
kampfunfähig zu machen versuchte. Zeit genug für den Rotschopf, im Gewirr der
Gassen unterzutauchen. Genau wie der Poet, der sich anscheinend in Luft
aufgelöst hatte.
    Blieb nur noch Skrofulus, ein Gegner indes, der ihm
einiges abverlangte. Einer, der den Knüppel schwingen konnte wie andere das
Schwert. Berengar kam mächtig ins Schwitzen, und es dauerte lange, bis sich der
Mann mit den Geschwüren eine Blöße gab. Aber dann war es endlich so weit. Oder
es sah zumindest danach aus. Berengar machte einen Schritt nach vorn, täuschte
einen

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