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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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achselzuckend zu Boden fallen ließ, wo er in hundert kleine Stücke zersprang. Gleichzeitig sagte sich My mit einem tiefen reumütigen Seufzen, dass es angesichts dessen, was sie gerade getan hatte, so unwahrscheinlich war, sich für ihr Pferd auch nur die geringste Chance auf einen Rennsieg auszurechnen, dass sie erwog, ihren Trainer anzurufen und ihm zu sagen, er solle das Tier im Stall lassen.
    Nimrod suchte auf dem silbernen Zifferblatt des Glücksmeters nach Anzeichen dafür, dass sich das Unglück, welches man im Zimmer nun fast mit Händen greifen konnte, in einer winzigen Bewegung des Zeigefingers niederschlagen würde.
    »Nichts«, sagte er. »Gar nichts. Das ist höchst eigenartig. Ich war fest überzeugt, dass es mit einem zerbrochenen Spiegel klappen würde. Aber so scheint mir die Sache eindeutig zu sein. Sie hatten recht. Irgendetwas stimmt hier nicht.«
    »Ich wünschte, ich hätte mich geirrt«, sagte My. »Ich wünschte, ich hätte den Spiegel nicht zerbrechen müssen.«
    »Was Ihren ersten Wunsch angeht, kann ich nichts tun. Aber den zweiten kann ich Ihnen erfüllen. Und auch einen dritten. QWERTZUIOP!«
    Sobald er sein Fokuswort aussprach, hoben die winzigen Glasscherben vom Boden ab und begannen, sich wie ein himmlischesPuzzle zusammenzusetzen. Sekundenlang schien sich die kleine Glasgalaxie wie ein Spiralnebel in der Luft zu drehen, ehe sie wieder zu einem Spiegel wurde, den My in der Hand hielt.
    My war so überrascht, dass sie den Spiegel fast ein zweites Mal fallen gelassen hätte.
    »Du liebe Güte!«, rief sie. »Wie wunderbar! Heißt das, ich werde nun doch nicht sieben Jahre lang vom Pech verfolgt?«
    »So ist es«, sagte Nimrod. »Außerdem sollten Sie vielleicht eine besonders große Summe auf das Pferd setzen, das Sie heute Nachmittag im Gold-Cup-Rennen an den Start schicken. Ich habe das ganz starke Gefühl, dass es gewinnen wird. Ja, ich kann es sogar garantieren.«
    »Famos!« My kicherte laut. »Einfach famos.«
    »Nun denn«, sagte Nimrod. »Trinken wir unseren Tee zu Ende, und Sie erzählen mir, was Sie auf den Gedanken gebracht hat, dass mit der Homöostasis etwas nicht in Ordnung sein könnte.«

Die bengalischen Bettelfakire

    Kaum waren Nimrod und My in den Salon zurückgekehrt, klopfte es laut an die Eingangstür.
    Als Nimrod die Tür öffnete, stand zu seiner großen Freude seine junge Nichte Philippa mit einem Koffer in der Hand auf der Schwelle. Sie hatte einen Sonnenbrand und trug ein T-Shirt mit der Aufschrift »Alle Wege führen nach Rom«.
    »Wunderbar«, sagte Nimrod. »Du kommst gerade zur rechten Zeit. Ich glaube, wir müssen uns für ein weiteres Abenteuer auf den Weg machen.«
    »Auf den Weg machen?«, wiederholte Philippa. »Ich hatte gehofft, die Füße ein wenig hochlegen zu können. Ich bin ziemlich müde nach dem Flug.«
    »In Zeiten wie diesen ist keine Zeit zum Müdesein, mein Kind«, sagte Nimrod und holte sie eilig herein. »Ich fürchte, wir haben wichtige Arbeit zu erledigen.«
    »Willst du denn nicht wissen, wie es gelaufen ist?«, fragte sie ihn. »Mit meinem
Taranuschi

    »Dafür haben wir später noch Zeit«, sagte Nimrod. »Hier ist jemand, den du kennenlernen musst. Jemand, der mir gerade wichtige Neuigkeiten überbracht hat.«
    Er erklärte Philippa, dass mit dem Glücksmeter etwas nicht zu stimmen schien, und stellte sie dann My vor.
    »Ich glaube«, half Nimrod der Leiterin der KG B-Abteilung auf die Sprünge, »Sie wollten mir gerade erzählen, was Sie auf den Gedanken gebracht hat, dass im Moment ungewöhnlich viel Unglück in der Luft liegt.«
    »Es geht nicht nur um die Aktienmärkte«, sagte My. »Auch wenn es dort ziemlich übel zugegangen ist. Genau wie in der Geschäftswelt im Allgemeinen. Ich meine einfach
alles

    »Alles?« Nimrod klang überrascht.
    »Ich weiß nicht, wie sehr Sie auf solche Dinge achten, Nimrod«, erklärte My, »aber vor Kurzem hatten wir Freitag, den 13.   Es ist nicht ungewöhnlich, dass einige abergläubische Naturen an diesem Tag lieber zu Hause bleiben. Dieses Jahr allerdings haben die Arbeitgeber von einem zwanzigprozentigen Anstieg der Krankmeldungen am Freitag, dem 13. berichtet. Und zwar nicht nur hier in Großbritannien, sondern auch in Nordamerika und Kanada. Und es waren nicht nur einzelne Angestellte, die auf das Gefühl reagierten, dass zurzeit mehr Unglück in der Luft liegt. Selbst die NASA hat sich geweigert, am Freitag, dem 13. einen neuen Satelliten ins All zu befördern. Und der

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