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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Fersen, weil sie sich so dicht hinter ihr hielt. Sie zögerte, hielt die Luft an, als sie die Haupthöhle betraten und sie so viele Leute geschäftig umherrennen sah. Andere hockten an Feuern und kochten Essen und unterhielten sich dabei mit denen, die auf das heiße Grillfleisch warteten. Andere strebten dem Ausgang entgegen. Zu ihrer Überraschung sah Kris, daß der Ausgang in eine Dunkelheit hinausführte, die von flackerndem Fackelschein und von einem Feuer erhellt wurde. Sie war ein wenig beruhigt, daß Mitford den Gebrauch von Licht offenbar als unproblematisch betrachtete. »Wir sind hier drinnen sicher, Patti«, sagte sie und deutete auf die Höhlenöffnung. »Draußen herrscht die reinste Weihnachtsbeleuchtung. Kommen Sie, wir schnappen ein wenig frische Luft und suchen uns einen freien Platz zum Essen.«
    In der Haupthöhle drangen ihnen nicht nur Kochdüfte in die Nase, sondern auch einige weniger angenehme und appetitanregende Gerüche.
    »Oh …« stöhnte Patti und krümmte sich.
    »Lassen Sie sich ruhig gehen, Schätzchen, es sei denn, Sie wollen sich für immer in diesem Gestank aufhalten.« »Wenn Sie meinen …« Patti Sue war nicht bereit, irgendeine Entscheidung zu treffen, nicht einmal mit Kris’ Unterstützung.
    »Kommen Sie mit, ich glaube, ich weiß, wo wir sitzen können.« Dabei hoffte Kris, daß die Dunkelheit so gnädig war zu verhüllen, daß ein Teil der Sitzbank kurz vorher als Schlachtbank gedient hatte.
    Als sie zu dem Platz hinaufstiegen, hielt Patti sich dicht hinter Kris, die nur hoffen konnte, daß das Mädchen nicht gegen sie prallte und sie beide von der Felsleiste stieß, auf der sie sich bewegten. Sie gelangten bis zu einer Stelle oberhalb des Feuers, dessen Flammenschein von den Gesichtern derer reflektiert wurde, die sich dort versammelt hatten.
    »Hey, wir haben ja einen Balkonplatz, von dem aus wir alles überblicken können«, stellte Kris fest. »Das ist ja richtig komfortabel!« Kris ließ sich nieder, während Patti Sue sich an Kris’ rechte Seite schmiegte. Noch saß niemand anderer neben ihr.
    Kris versuchte, die Gesichter im Feuerschein zu erkennen. Sie entdeckte Zainal auf Anhieb. Er saß neben Mitford. Dahinter Bass und Murphy, und noch ein Stück weiter ein Rugarianer und zwei Deski. Ansonsten sah sie noch Gesichter, die sie schon in der Marschkolonne gesehen hatte, deren Namen sie jedoch nicht wußte. Patti Sues ängstlicher Griff machte sie auf einen Neuankömmling aufmerksam. Dabei registrierte sie, daß das Mädchen ungewöhnlich kräftig zupacken konnte.
    »Ganz ruhig«, murmelte Kris so leise wie möglich, denn sie erkannte sofort, wer auf sie zukam. »Das ist nur Jay Greene, und er ist anständig. Hi, Jay. Ich glaube, Sie kennen meine Partnerin noch nicht. Patti Sue, das ist Jay Greene, und er ist ein beachtlicher Experte für Pfadfindertugenden wie den Bau von Tierfallen. Kommen Sie, Sie dürfen uns beschützen.«
    Kris bedauerte ihre Schnodderigkeit, kaum daß sie ihren Satz beendet hatte, denn Patti Sue drängte sich so nahe an sie heran, als wollte sie sich in ihr verkriechen. Kris sagte sich, daß sie wahrscheinlich genauso nervös reagieren würde, wenn sie vergewaltigt worden wäre. Schließlich hatte diese fatale Aussicht sie letztendlich dazu getrieben, den Flitzer zu stehlen und sich im Wald zu verstecken, oder etwa nicht?
    Greene ließ sich in einiger Entfernung von Kris nieder. Sie nutzte diesen kurzen Moment und schüttelte Patti Sue sanft.
    »Sie klemmen mir im Arm das Blut ab. Beruhigen Sie sich!« murmelte sie und spürte, wie der Druck der verkrampften Finger nachließ. Sie konnte fast körperlich spüren, welche Überwindung es Patti Sue kostete, ihre Hände von Kris’ Arm zu lösen. »Was ist los, Jay? Haben Sie etwas Ungewöhnliches erfahren?« »Ja.« Dabei wurde der Feuerschein von seinen blitzend weißen Zähnen reflektiert, als er lächelte. »Ich habe gehört, wir sind nicht alleine.« Er dehnte die Worte, so daß sie klangen wie der Kommentar zu einem Videoband. Patti Sues Hände drohten erneut Kris’ Oberarm zu zerquetschen.
    »Das wußte ich«, sagte Kris und löste nun selbst die Finger des Mädchens von ihrem Arm, legte ihm die Hände in den Schoß und tätschelte es ein letztes Mal, damit sie dort liegen blieben.
    »Nein, ich meine, wir sind nicht das einzige Treibgut, das auf diesem Planeten abgeladen wurde«, sagte Greene. »Tatsächlich? Das leuchtet mir irgendwie ein«, sagte Kris so nonchalant wie irgend

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