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Die Kolonie Der Catteni

Die Kolonie Der Catteni

Titel: Die Kolonie Der Catteni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sagte jemand anderer lachend. »Genau das haben auch die Pioniere getan.« Als Kris zu ihrem Schlafplatz zurückgekehrt war, sah sie dort nur noch Patti Sue, die immer noch schlief. Sie hatte eigentlich die Absicht gehabt, Nahrungsmittel mitzubringen und dafür zu sorgen, daß die Kleine anständig aß, aber vielleicht war für sie Schlaf im Augenblick sehr viel wichtiger. Wenn sie sich vorstellte, mit welchem Tempo die Jäger ihre Beute heranschleppten, war sie überzeugt, daß auch für sie noch etwas übrig war, wenn sie wieder aufwachte. Nur wie lange würde das Wild dumm genug sein, weiter dämlich herumzusitzen und zu sterben? Viele Leute mußten verpflegt werden.
    Plötzlich hörte sie ein Gewirr von lauten Rufen und schrillem Geschrei. Sie kehrte in die Haupthöhle zurück und versuchte, sich darüber klarzuwerden, was diese lauten Rufe zu bedeuten hatten. Alle schienen hochzufrieden zu sein. Bart grinste, als hätte er soeben im Lotto das große Los gezogen. »Was ist los, Bart?«
    »Sie haben Nahrung gefunden. Einen ganzen Berg.« Dann erinnerte er sich wieder an seine Pflichten und drehte die Fleischstücke über einem Feuer behutsam auf die andere Seite.
    »Wo? Dinge, die man essen kann?« Kris ertappte sich dabei, wie sie hungrig die halbverkohlten Fleischstücke betrachtete.
    »Ich denke schon – oder weshalb wird so laut herumgebrüllt?« sagte er achselzuckend. Kris ging bis zu einer Stelle, wo sie verstehen konnte, was gebrüllt wurde.
    »Berge von Nahrung! Es sieht aus wie eine Vorratshöhle. Wie ein Silo. Und weitere Türen, die wir nicht aufbekamen … noch nicht! Sie müssen seit Jahrhunderten gesammelt haben. Es ist niemand zu sehen, keine Fußabdrücke, sondern nur Risse im Fels, als hätte hier etwas Riesengroßes gestanden.«
    Sie drängte sich durch die aufgeregten Leute bis zum Eingang der Höhle und hoffte jemanden zu treffen, den sie nach Details fragen konnte. Diese Meldung von der »Vorratshöhle« machte ihr ein wenig Sorgen. Es deutete darauf hin, daß Zainals Information falsch gewesen war. Man legt keine Vorräte an, vor allem keinen Proviant, wenn niemand da ist, der ihn verzehren kann.
    »… Grobe Tests werden euch schon bald Aufschluß geben«, sagte ein Asiate mit fester Stimme. »Sie haben genauso bei dem Wild gewirkt, das ihr herangeschafft habt, wie auch bei den Wurzeln und Beeren.« »Können wir die gleiche Methode für die Rugarianer und die Deski anwenden, Matt?« hörte sie Mitford fragen. »Na ja, ich habe keine Ahnung, Sarge. Ich war Sanitäter für eher menschliche Individuen.« »Zainal, können Sie sie befragen?« Mitford schaltete auf Lingua barevi um.
    Kris sah Bewegung zwischen denen, die sich um Mitford drängten, als Zainal sich entfernte, um die versprochenen Nachforschungen anzustellen.
    »Okay, alle mal herhören!« Mitfords Stimme nahm Exerzierplatzlautstärke an. »Ich brauche Freiwillige – Sie, Sie und Sie. Krempeln Sie die Ärmel hoch. Wir haben Proben, die getestet werden müssen.«
    Plötzlich ließ der Druck der nachdrängenden Körper nach, als viele entschieden, sich von Mitford nicht für irgendwelche tollen Ideen »freiwillig« verpflichten zu lassen.
    »Wurde nichts anderes als Nahrung gefunden?« fragte Kris, als sie auf Mitford zuging. »Reicht das denn nicht?« fragte eine Frau ungehalten.
    »Es ist eine Hilfe, sicher, aber wir brauchen noch so viele andere Dinge, um diesen Ort einigermaßen bewohnbar zu machen …«
    »Bewohnbar? Daß ich nicht lache«, sagte die Frau und entfernte sich von Kris.
    »Diese Essensvorräte könnten sich genausogut als nutzlos erweisen«, sagte Greene, während er neben sie trat, »wenn wir sie nicht vertragen.«
    »Haben Sie irgendeine Idee, weshalb es diese Vorratskammern gibt?« fragte Kris ihn. »Und was passiert, wenn die drei Bären nach Hause kommen und Goldlöckchen antreffen?« Mit einer Geste deutete sie an, daß sie alle mit Goldlöckchen gemeint waren.
    »Nein. Zainal hatte auch keine Idee. Er beharrte darauf, daß der Planet in den Berichten der Catteni als unbewohnt galt …«
    »Mit vernunftbegabten Lebensformen?«
    »Hmm. Ja, diese Einschränkung hat er gemacht«, erwiderte Greene und grinste dann. »Sogar der Sarge bekam einen heillosen Schrecken, als sie auf die Stahltüren vor den Höhleneingängen stießen.« »Wie sind sie denn reingekommen?« fragte Kris.
    Greene kicherte leise. »Wir haben jemanden in unserer Truppe, der ganz spezielle Fähigkeiten besitzt.« Kris erwiderte das Grinsen.

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