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Die Korallentaucherin

Die Korallentaucherin

Titel: Die Korallentaucherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Ernst, unser Boot ist nicht das einzige hier. Ich bin auf den Hügel gestiegen und hab auf der anderen Seite einen Streifen Strand entdeckt. Dort liegen zwei Boote.«
    »Haben sie auch Schutz vor dem Sturm gesucht?«
    »Nein, dort ist die Gutwetterseite der Insel. Ich würde sagen, sie haben den ganzen Tag schwer geschuftet. Jetzt passen alle Puzzleteile zusammen. Du lieber Himmel.« Er strich sich mit der Hand über die Stirn.
    »Was denn? Wer ist dort? Was ist passiert?«, wollte Jennifer wissen.
    Er griff nach der Rumflasche und goss einen Schuss in seinen Becher. »Eines der Boote ist die
Kicking Back
. Unsere lieben Freunde laden dort unten am Strand ihre Fracht auf eine Art großes Schlauchboot.«
    »Was für eine Fracht? Wer, die Schleimer?«
    »Nein, die würden sich die Hände nicht schmutzig machen, aber ich wette, sie sind an Bord. Zwei Kerle, die ich nicht erkannt habe, die anderen zwei sind Willsy und Gordon.«
    »Und die Fracht?«
    »Tiere, würde ich sagen.« Er ließ sich schwer auf die Bank sinken. »Ich habe mich ein bisschen umgehört nach allem, was Patch mir verraten hat, und nach einem Hinweis von Heath. Als ich in Cairns war, fing alles an, sich zu einem Bild zusammenzufügen. Ich wusste nur nicht, wer beteiligt war und wie sie arbeiten. Jetzt weiß ich es.«
    Er sah nicht, wie Jennifer das Gesicht verzog.
    »Müssen wir sie nicht aufhalten? Sie anzeigen? Hat das Telefon funktioniert?«
    »Nicht gut. Und dann war die Batterie leer. Ich habe bei der Küstenwache eine Nachricht hinterlassen, dass wir Schutz auf einer Insel gesucht haben. Ich wollte nicht brüllen und diese Idioten alarmieren. Sie sind sicher bewaffnet. In diesen Kisten und Kartons steckt das ganz große Geld.«
    »Was für Tiere? Was geht da vor?«
    »Schmuggel von Wildtieren. Exoten. Heath’ Freund vom Zoll hat es mir erklärt – Vögel, Reptilien, tropische Fische, Proben aus dem Meer. In Übersee zahlt man enorme Preise dafür. Vermutlich haben sie sie von überall her zusammengesucht, und hier ist ihre Distributionsbasis.«
    »Mein Gott, meine Schildkröteneier! Waren die das auch? Aber wer will die?«
    »Hauptsächlich Sammler. Privatzoos, einige Zooläden betreiben illegalen Handel. Dieser Typ in Cairns sagte, er könnte jede erdenkliche Bestellung ausführen. Die Wildtiere, die für uns so selbstverständlich sind, bringen Tausende von Dollars ein. Das ist ein Mega-Geschäft.«
    »Warum sollten sich die Schleimer und ihre Freunde diese Mühe machen? Es erscheint mir riskant und gefährlich, auch wenn es noch so viel Geld einbringt«, sagte Jennifer, die diese Nachrichten zunächst einmal verarbeiten musste. »Ist es das, was Patch dir gesteckt hatte?«
    »Er hat mir erzählt, was er gesehen hat, einschließlich ein paar ziemlich ekliger Erlebnisse. Er war einverstanden, dass ich alles auf Band aufzeichnete – trotz seines Stotterns.« Tony sah Jennifer an. »Du solltest erst davon erfahren, wenn ich sicher war. Ich wusste nicht, ob Blair in die Sache verwickelt ist, aber das glaube ich nicht. Die Kerle benötigten Zugang zur Insel und Umgebung. Wahrscheinlich hatten sie ein paar Tiere auf Branch untergebracht. Dort wären niemandem zusätzliche Vogelschreie aufgefallen.«
    »Der Club war also nur Tarnung?«
    »Ja. Gordon arbeitet vor Ort, und Willsy war immer auf Urlaubsschiffen unterwegs. Die Tiere werden betäubt und dann auf See irgendwo übergeben.«
    »Auf See?« Jennifer gab sich Mühe, nicht auf die Schmerzen in ihrem Leib zu reagieren.
    »Heath’ Freund vom Zoll sagte, gewöhnlich erledigt das ein in China registrierter Frachter, der direkt außerhalb der Hoheitsgewässer mit ihnen zusammentrifft. Das hier ist ein größeres Unternehmen als der Schmuggel von ein paar betäubten Vögeln oder Schlangen am Zoll vorbei. Sie besitzen Boote, die schneller sind als die der Küstenwache. Wenn sie überhaupt je entdeckt werden.«
    »Und was können wir tun?«
    »Hör mal, Jen, die Sache ist gefährlich. Wir müssen stillhalten und hoffen, dass sie uns hier nicht entdecken. Sie hätten keine Skrupel, uns zu versenken oder zu erschießen. Ich habe sämtliche Positionslichter gelöscht. Sie dürfen uns nicht sehen, falls sie den Hügel hinaufsteigen sollten.«
    Willsys Jähzorn kam Jennifer in den Sinn. Sie schauderte und legte die Hände auf den Bauch. »Mein Gott. Und was soll jetzt aus uns werden?«
    »Wir hoffen, sie hauen ab, ohne uns bemerkt zu haben. Hoffentlich gelingt es uns, Wasserschutzpolizei und Zoll zu

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