Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden

anzuspannen. In dieser Lage ist uns selbstverständlich nicht damit gedient, Leichtigkeit und Nichtanhaften anzustreben.
     
    Die Ja-Nein-Technik kann auch in existentieller Hinsicht eingesetzt werden, indem wichtige Fragen zum Leben gestellt werden. Sie bietet so die Möglichkeit umfassender Neuorientierung. Hier einige Beispiele, die aus den Grundüberzeugungen der Philosophie der Emotionalen Intelligenz abgeleitet sind.
     
    Besonders wirksam, weil existentielle Grundfragen gestellt werden:
     
    „Wende ich mich dem Positiven zu?“ – „Ja?“ – „Nein?“ (danach: neutral zulassende Betrachtung / bei starken körperlichen Gefühlen: Körperfühlen)
     
    „Stetige Entwicklung?“ – „Ja?“ – „Nein?“
    (danach: neutral zula ssende Betrachtung / bei starken körperlichen Gefühlen: Körperfühlen)
     
    „Optimierung des Positiven?“ – „Ja?“ – „Nein?“ (danach: neutral zulassende Betrachtung / bei starken körperlichen Gefühlen: Körperfühlen)
     
    „Negative Wahl?“ – „Ja?“ – „Nein?“ (danach: neutral zulassende Betrachtung / bei starken körperlichen Gefühlen: Körperfühlen)
     
    Entsprechend lassen sich auch sehr effiziente allgemeine Formeln bilden:
     
    „Loslassen?“ – „Ja?“ – „Nein?“
    „Abwenden?“ – „Ja?“ – „Nein?“
    „Auflösen?“ – „Ja?“ – „Nein?“
    „Hinwenden?“ – „Ja?“ – „Nein?“
    „Realisieren?“ – „Ja?“ – „Nein?“

21  Ja-Nein-Wunsch-Technik  B
     
    In Kapitel B erhalten Sie Zu satzinformationen, Tipps und Hintergrundwissen zur Ja-Nein-Wunsch-Technik, wie sie in Kapitel 7 beschrieben wurde.
     
    Die Ja-Nein-Wunsch-Technik ist ein faszinierendes Instrument, weil sie einerseits unsere Motive verstärkt oder außer Kraft setzt, uns aber auch auf sehr überraschende Weise deutlich machen kann, was wir wirklich wollen!
     
    Worin unterscheiden sich Ja-Nein-Technik und Ja-Nein-Wunsch-Technik?
     
    Die Ja-Nein-Wunsch-Technik fokussiert die Aufmerksamkeit auf verborgene Motivationen. Die Ja-Nein-Technik ist handlungsorientierter. Beide Techniken ergänzen sich, weil sie je andere Aspekte des Problems beleuchten.
     
    Auch in der Ja-Nein-Wunsch-Technik sollte zwischen emotionalen und eher gedanklich erfassten Problemen unterschieden werden. Es gilt auch hier wieder: Negative Gefühle sollten klar desensibilisiert werden. Dies geschieht wie immer durch absichtsloses, nur betrachtendes Zulassen.
     
    Vor allem die Ja-Nein-Wunsch-Technik kann einen oft überraschenden (oder auch betroffen machenden) Prozess der Selbsterkenntnis in Gang setzen. Die Frage etwa „Habe ich den Wunsch, glücklich zu sein?“, führt nicht selten zu der ernüchternden Erkenntnis, dass wir – womöglich im Auf und Ab des Lebens und im Alltagsstress – längst den Wunsch aufgegeben haben, wirklich glücklich zu sein.
     
    Unsere mangelnde Begeisterung zeugt von Resignation. Diese mag ihre Gründe haben oder nicht: Ein Leben ohne positive Gefühle und ohne das Bestreben, emotionale Qualität für sich selbst und andere zu realisieren, wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht das, was wir vorziehen würden, wenn wir eine konkrete Vergleichsmöglichkeit hätten.
     
    Motivationsdefizite in der Ausbildung und Arbeit oder im Zusammenleben lassen sich klarer erkennen. Oft herrscht ein Widerspruch zwischen unserer bewussten, begrifflichen Bewertung – wie etwa ein Studium zu beginnen oder zu heiraten – und der inneren Stimme des Gefühls. Die Ja-Nein-Wunsch-Technik wirkt wie ein Vergrößerungsglas, ein Verstärker, der unsere inneren Stimmen klarer zu Gehör bringt, wenn sie zu leise sind oder wenn wir dazu neigen, sie zu überhören.
     
    Von großer Bedeutung ist diese Fragetechnik auch bei Krankheiten. Wir können mit ihrer Hilfe unter Umständen erkennen, ob wir wirklich gesund sein wollen oder uns in eine Krankheit fallen lassen oder „flüchten“. Mit dem Verständnis, was wir wirklich wollen, ist aber oft auch schon die entscheidende innere Korrektur, Kehrtwende und Hinwendung zur Gesundung initiiert.
     
    Die Ja-Nein-Wunsch-Technik eignet sich deshalb auch ausgezeichnet als Ergänzung zur sogenannten Klientenzentrierten Therapie nach Rogers. Der Patient entdeckt selbst, was er ist. Er wird nicht geleitet durch die Interpretationen des Therapeuten, sondern nur hingeleitet zu eigener Erkenntnis, Einsicht und Entscheidung.

INFO 10
     
    Vom Sinn des Philos ophierens
     
    Sie werden es vielleicht