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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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eine. Das Alter des Wirts ist eine andere. Plus der dritte Faktor — Keborgen ist ungeachtet der Sturmwarnungen zu lange drau-
    ßen in den Ketten geblieben.« Er wandte sich wieder ab und sah auf die drei schwarzen Kristalle auf der Waagschale und auf den Kredit, der auf dem Display aufblinkte.
    Wenn Keborgen tot war, wer erbte dann seine Kredits? Killashandra zuckte zusammen, als Lanzecki weitersprach.
    »Sie sind also sensitiv für die schwarzen, Killashandra Ree, und Sie hatten das Glück einer Milekey-Transition.«
    Killashandra konnte der verwirrenden Hochschätzung des Gildemeisters nicht aus dem Wege gehen. Er schien weder so unnahbar noch so distanziert wie damals, als sie mit Carrik auf Shankill eingetroffen waren. Besonders seine Augen funkelten lebhaft. Eine kaum wahrnehmbare Aufwärtsbewegung seiner Lippen lenkte ihren ruhelosen Blick auf seinen Mund. Die vollen, wohlgeformten Lippen reflektierten seine Gedanken offensichtlich vielmehr als Auge, Gesicht oder Körper. Ob sie ihn amüsierte? Nein, wahrscheinlich nicht. Der Gildemeister war nicht für seinen Humor bekannt; Männer und Frauen, die sonst vor kaum etwas Ehrfurcht und vor nichts außer Krediten Respekt hatten, hatten Respekt und große Achtung vor ihm. Sie fühlte, wie sich ihr Rücken und ihre Schultern angesichts des belustig-ten Zuckens seines Mundes automatisch versteiften.
    »Danke, Killashandra Ree, daß Sie diesen Dreier so schnell gefunden haben«, sagte Lanzecki mit einer leichten Verbeugung, die seine Dankbarkeit noch unterstrich. Dann drehte er sich um und war so schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war.
    Ausatmend lehnte sich Killashandra gegen Enthors Tisch.
    »Es ist immer gut, die schwarzen zu erkennen, wenn sie in der Nähe sind.« Enthor schwieg, während er behutsam weitere Splitter auspackte. Er zwinkerte und blickte dann auf das Display an der Waagschale. »Das Problem ist nur, sie überhaupt zu finden. Und sich dann daran zu erinnern, wo man sie gefunden hat.«
    Killashandra verließ ihn und ging durch den Sortier-und Lagerraum hinaus auf das Hangardeck, der kürzeste Weg zu einem Bogenlift, der sie hinunter in ihr Quartier brachte. Die Hangararbeiter waren damit beschäftigt, Keborgens Wrack zu demontie-ren. Sie verzog das Gesicht. Also wurde ein beschädigtes Schiff, solange sein Besitzer lebte, so oft wie nötig repariert - und dann ausgeschlachtet. Ob auch Carriks Schlitten auseinandergenom-men worden war?
    In einer plötzlichen Eingebung blieb sie stehen, fuhr herum und sah hinaus auf die Hügel in die Richtung, aus der Keborgen auf seinem letzten, ziellosen Flug gekommen war. Fast im Laufschritt legte sie den Weg bis zum Hangarcheckraum zu-rück, wo sie sich die Wetterangaben ansah, die ständig über das Display liefen und immer wieder auf den neusten Stand gebracht wurden.
    »Dieser Sturm im Südosten? Hat er sich schon aufgelöst?«
    Der Wettermann sah stirnrunzelnd auf. Um einem Einwand seinerseits vorzukommen, zeigte ihm Killashandra ihr Armband, worauf er sofort ein Bild der Satellitenaufzeichnung anforder-te, die die Bildung des Sturms und seinen turbulenten Verlauf entlang der Küste des Hauptkontinents und der Milekey-Ketten zeigte. Der Sturm war rasch entstanden und hatte, so unberechenbar wie die meisten Stürme auf Ballybran, einen großen Sektor der Kette heimgesucht, um dann in Richtung mehr über den Rand der langen Ebene zu ziehen, wo Warmluft mit seiner kälteren Masse zusammengestoßen war.
    »Ich bin auf dem Bergungsboot gewesen, das Keborgen her-eingeholt hat, aber ich muß mein Digitalband verloren haben.
    Kann ich einen Gleiter haben?«
    Der Wettermann zuckte die Achseln. »Von mir aus können Sie einen Gleiter haben. Das Wetter ist in unserer Zone ruhig. Fragen Sie bei der Flugkontrolle nach.«
    Die Flugkontrolle hielt sie offensichtlich für ungeschickt, daß sie so etwas wie ihr Digitalband verlieren konnte, und wies ihr ein ziemlich mitgenommenes Boot zu. Sie blieb noch so lange, daß der Kurs des Bergungsschiffs noch immer auf dem Notdis-play stand. Auf dem Wege aus dem Büro machte sie sich Notizen auf ihrem Digitalarmband.
    Sie startete den Gleiter und verließ den Hangar in mäßigem Tempo, wie es sich für einen Routineflug gehörte, dann nahm sie Kurs auf die Unglücksstelle. Sie war mehr und mehr von dem Gedanken besessen, daß Keborgen bei seinem Versuch, dem Sturm zu entkommen, mit Sicherheit den direktesten Weg zum Komplex zurück eingeschlagen hatte. Wenn Concera auch

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