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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Senators.« Der Vorsitzende verspürte Bedauern gegenüber Max, der seinen Weg anscheinend noch nicht gefunden hatte. Mut zu beweisen fällt nicht eben leicht, wenn man im Krieg liegt mit sich selbst.
    Er sah durch das Fenster nach draußen und beobachtete den Sonnenuntergang. Es stimmte ihn traurig, vielleicht nie wieder einen zu sehen.
     
    April sprach mit den aufbrechenden Forschem. Sie fragte sich, ob sie die letzten waren, die jemals durch das Portal nach Eden gegangen waren. Sie hießen Cecil Morin, Agatha Greene und Dmitri Rushenko. Morin war ein weichlich aussehender, übergewichtiger Bakteriologe von der Universität von Colorado, Greene eine vom Anblick des Pferdekopfnebels im Himmel Edens noch immer überwältigte Astrophysikerin aus Harvard und Rushenko ein Biologe, der für SmithKline Beecham Pharmaceuticals arbeitete.
    »Ich würde gerne dort drüben leben«, sagte Agatha Greene.
    »Stimmt es«, erkundigte sich Morin, »daß die Regierung das Rundhaus übernehmen will?«
    April nickte. »Anscheinend, ja.«
    Morin schüttelte traurig den Kopf. »Gott möge uns allen helfen.«
    Rushenko öffnete die Tür seines Wagens. »Sie sind im Recht, wissen Sie?« Er sprach mit New Yorker Akzent. Long Island, dachte April.
    »Das wissen wir.«
    »Ich hasse den Gedanken daran, daß das Portal von der Regierung kontrolliert wird«, fuhr er fort. »Eine verdammte Schande ist das. Ich wünschte, ich könnte irgendwie helfen.« Er setzte sich in seinen Wagen und ließ den Motor an.
    »Ich will Ihnen etwas verraten«, sagte die Greene. »Wenn es mein Land wäre, ich würde bleiben. Sie müßten es mir mit Gewalt wegnehmen.«
    April hielt ihr die Tür auf, während sie einstieg. »Genau das haben wir vor«, sagte sie, indem sie das Pronomen betonte, obwohl sie nicht die Absicht hatte zu bleiben. »Und Sie sind herzlich eingeladen, mit uns zu bleiben, Agatha. Falls Sie es wünschen.« Es war als Scherz gedacht, als mutige Geste oder sonst etwas, und April war peinlich berührt von der verwirrten Reaktion der Frau.
    »Ich würde ja gerne, April«, lautete die Antwort der Astrophysikerin. »Wirklich, ich würde gerne bleiben. Aber ich habe einen Mann und ein kleines Mädchen.« Sie errötete. Die anderen schwiegen betreten.
     
    April wartete auf eine Gelegenheit, um mit dem Vorsitzenden unter vier Augen zu reden. Er war mit Adam und den anderen draußen. Ein heftiger Wind ging, als sie die Erdhügel rings um die Grabungsstelle abschritten. Diese Erdhügel, bemerkte April, würden die erste Verteidigungslinie sein.
    Sie wandte sich an Max. »Warum machen sie das? Wozu soll das gut sein?«
    Max fing allmählich an, das Rundhaus zu hassen und alles, was damit zu tun hatte. »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht hat es etwas mit ihrer Kultur zu tun.«
    Max wartete ängstlich darauf, daß sie endlich bereit war zum Aufbruch, das wußte sie. Er hatte sie mehrfach gewarnt, daß der Weg über die schmale Zufahrtsstraße vorbei an nervösen Polizisten nicht ungefährlich sei.
    Inzwischen war es dunkel.
    »Ich hasse es, sie hier zurückzulassen«, sagte April und entfachte erneut die Diskussion, die in den vergangenen Stunden wieder und wieder stattgefunden hatte.
    »Ich auch.«
    »Ich wünschte nur, wir könnten etwas unternehmen.«
    »Warum beharren sie so stur darauf? Sie können nicht gewinnen.«
    Um zwanzig Uhr schalteten sie die Scheinwerfer ab, doch der aufgewühlte Boden war im Leuchten des Rundhaus noch immer deutlich zu sehen. »Zu schade, daß sie nicht einfach eine Plane über das Ding werfen können«, sagte Max.
    Der Vorsitzende trennte sich von Adam und kam auf die Baracke zu. Der Zeitpunkt für April war gekommen. »Max«, sagte sie, »wir müssen mit ihm reden.«
    Max hatte alle Hoffnung verloren, irgend jemanden zur Vernunft zu bringen. Für Max hatten sich Adam Sky und dessen Leute, die ihm einst so vernünftig erschienen waren, in eine Bande von Fanatikern verwandelt, getrieben von Geistern verlorener Schlachten und uraltem Haß. Die Aussicht, einem Bundesgericht und einer Polizeimacht in den Hintern zu treten, war Max’ Natur aufs äußerste fremd.
    Walker schien zuversichtlich, als sie zu ihm traten.
    »Vorsitzender«, begann April mit zitternder Stimme, »geben Sie auf. Sie können die Regierung nicht aufhalten.«
    Walker lächelte sie herzlich an. »Sie sind ja immer noch hier?« wunderte er sich.
    Der Wind fegte über die Grabungsstelle und zerrte an der Baracke. »Wir wollen Sie nicht hier

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