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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Beinahe, als würde das Wasser abgestoßen.
     
    Eine Stunde später rollte die P-38J über die Startbahn von Fort Moxie International und hob in einen grauen, nassen Himmel ab. Max beobachtete, wie die Landebahn hinter ihm zurückblieb. Die Wetterfahne auf dem Dach des einzelnen Hangars zeigte Wind aus Südosten und eine Stärke von zwanzig Knoten an. Nördlich vom Flughafen vermischten sich Holzhäuser, Palisadenzäune und unbefestigte Wege mit Reihen von Bäumen und weiten Rasenflächen. Der Wasserturm mit dem aufgemalten Namen der Stadt und ihrem Motto: Ein guter Ort zum Leben erhob sich stolz über die Dächer. Der Red River sah kalt aus.
    Max folgte der Route 11 nach Westen in den Regen hinein. Er flog über weite Felder voller verwelkter Sonnenblumen, die auf das Unterpflügen warteten. Ein einzelner Farmtruck und ein Schwarm verspäteter Wildgänse war alles, was sich in der endlosen Landschaft bewegte. Er überquerte das Anwesen der Laskers. Der Zufahrtsweg war so gut wie leer. Die Scheune trotzte fest verschlossen dem Ansturm der Elemente. Max drehte nach Süden ab.
    Regen prasselte gegen die Kanzel. Der Himmel war grau und trübe. Max sah nach hinten auf den Steuerbordrumpf. Es war eine nüchterne, kalte Konstruktion. Die Lightning war mit zwei 1425 PS starken wassergekühlten Allisonmotoren ausgestattet und vor sechzig Jahren in Seattle bei der Lockheed Aircraft Corporation vom Band gelaufen. Es war eine magische Maschine, genau wie die Yacht. Aber das hier war reale Magie: Sie wurde durch die Gesetze der Physik in der Luft gehalten. Es gab keinen Platz in der gleichen Welt für eine P-38J und eine vergrabene Yacht mit funktionierenden Positionslichtern. Überhaupt keinen.
    Max stieg auf seine zugewiesene Flughöhe von siebzehntausend Fuß und setzte Kurs Richtung Fargo.
     
    Er ließ das Stück Segeltuch bei den Colson Laboratories und bat um eine Analyse des Stoffs sowie, falls möglich, den Namen des Herstellers. Man versprach ihm, daß die Resultate innerhalb einer Woche vorliegen würden.
    Stella Weatherspoon war Max’ Sekretärin. Sie war ein übergewichtiger, helläugiger, matronenähnlicher Typ Frau mit drei Kindern in der High School und einem geschiedenen Mann, der ständig mit seinen Zahlungen hinterherhinkte. Stellas hauptsächliche Aufgabe bei Sundown bestand in der Erledigung der administrativen Belange des Geschäfts. Sie schrieb Verträge, plante Inspektionen und vergab Aufträge an Subunternehmer. Sie war eine geborene Konservative, die den Unterschied zwischen Risiko und Vabanquespiel sehr genau kannte und deswegen einen bremsenden Einfluß auf Max’ gelegentliche Kapriolen ausübte. Wäre Stella dabeigewesen, hätte Kerr seine Lightning bekommen, ganz ohne Zweifel. »Laß keine emotionale Bindung an die Maschinen aufkommen«, warnte sie Max immer wieder. »Das sind Handelsobjekte, keine Frauen.«
    Sie begrüßte ihn mit mißbilligenden Blicken, als er sein Büro betrat. »Hallo Max.«
    »Er war nicht der richtige Typ für die P-38«, verteidigte er sich.
    Stella kniff die Augen zusammen. »Unser Geschäft besteht darin, alte Flugzeuge zu restaurieren und zu verkaufen«, sagte sie, »und bestimmt nicht darin, ein Heim für sie zu finden.«
    »Er war ein Blödmann«, entgegnete Max. »Das Geld dieser Art Leute bringt nichts Gutes.«
    »Ja, richtig. Max, die Welt ist voller Blödmänner. Wenn du nicht mit ihnen handeln willst, können wir die meisten unserer Kunden abschreiben.«
    »Unserer männlichen Kunden«, entgegnete Max.
    »Das hast du gesagt, nicht ich.«
    Max nahm seine Post auf. »Ich war gestern nacht oben an der Grenze.«
    »Wirklich?« fragte Stella. »Und was hast du dort gemacht?«
    »Ich bin nicht sicher. Tom Lasker hat eine Yacht auf seinem Farmgelände ausgegraben.«
    »Das hab’ ich im Fernsehen gesehen«, sagte Stella. »Das war Laskers Farm? Ist mir gar nicht aufgefallen.«
    »Das ist Laskers Farm. Ich habe dort geschlafen.« Max zog einen Stuhl heran und setzte sich zu Stella. »Ich brauche deine Hilfe.« Er öffnete seine Tasche. »Ginny hat mir ein paar Fotos mitgegeben.« Er reichte Stella sechs Abzüge.
    »Die Yacht ist in ziemlich gutem Zustand«, sagte sie. »Wenn man bedenkt, daß sie vergraben war.«
    »Das ist dir aufgefallen, was? In Ordnung. Was du für mich herausfinden sollst: Wer hat das verdammte Ding gebaut? Es besitzt keinerlei ID. Fax die Fotos herum. Versuch’s bei den Bootsbauern, den Händlern, den Importeuren. Und bei der Küstenwache. Irgend

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