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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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verloren ihre Fülle und auch das machte sie traurig. Sie begann, sich so leer zu fühlen, wie ihre Brust es war. Sie würde ihre Kleider enger nähen müssen.
    In dem Wissen, dass jedes Mal das letzte sein konnte, fing sie an, es zu genießen, wenn Anne trank. Dabei ging es ihr im Grund gar nicht um ihren Lebensunterhalt. Sie würde es einfach vermissen, ein Kind zu stillen. Die Wärme und Zufriedenheit, einen kleinen Körper im Arm zu halten, so dicht bei sich. Annes Gesichtchen, zufrieden und entspannt, wie sie hin und wieder die dunklen Augen öffnete und Charlotte ansah, als wolle sie sie grüßen oder ihr danken. Ihre kleine Hand, die auf Charlottes Brust oder Magen lag. Der süße Stachel der Milch, die durch sie hindurchfloss, das Saugen der aufgerollten Zunge und des gerundeten Mündchens. Die Geräusche des Ziehens und Schluckens, des Nährens. Geräusche des Lebens.
    Charlotte strich Anne über das Haar, über die sanfte Nackenlinie. »Bald wirst du dich nicht einmal mehr an unsere gemeinsame Zeit erinnern. Aber ich werde mich immer daran erinnern. Und ich werde dich vermissen. Und du …«
    Als Charlottes Milch versiegte, begannen ihre Tränen zu fließen. Tränen statt Milch.
    Zwei Wochen nach Sallys Teebesuch stand Charlotte vor Dr. Taylors Schreibtisch, die Hände verschränkt. »In einer Woche werde ich Sie verlassen, Dr. Taylor. Lässt Ihnen das genügend Zeit, um Vorkehrungen für Anne zu treffen?«
    »Verlassen? Warum denn?«
    »Ich habe Anne entwöhnt, wie Sie gewünscht haben.«
    »Ich habe es nur vorgeschlagen, damit Sie ein bisschen mehr Freiheit haben.«
    »Nun, jetzt bin ich frei. Sie werden mich nicht mehr brauchen.«
    »Aber natürlich brauchen wir Sie. Anne braucht Sie.«
    »Ich bin nur die Amme, Dr. Taylor. Meine Stellung hier ist beendet.«
    »Nun, dieser Teil ist vielleicht beendet. Aber es gibt andere … Funktionen, in denen Sie bleiben können.«
    »Zum Beispiel?«
    »Nun, was immer Sie möchten. Das heißt … ich weiß, es ist noch zu früh, um über … so etwas … zu reden, und ich habe auch kein Recht, Ihre Zeit und Kraft in Anspruch zu nehmen, aber alles, was ich weiß, ist, dass …«
    Er hielt inne, atmete tief durch und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
    »Alles, was Sie wissen, ist was?«, fragte sie in dem Versuch, freundlich zu sein. Dabei fühlte sie sich unerklärlicherweise enttäuscht.
    Er schluckte und stotterte dann: »Ich möchte … ich würde gern … ich möchte, dass Sie bleiben.«
    Sie war seltsam berührt von seinem Stammeln, seiner offensichtlichen Nervosität. Aber nein, es war töricht, da etwas hineinzulesen. Seine Frau war noch nicht lange tot und er hatte sie sehr geliebt. Auch wenn die letzten Jahre ihres Zusammenlebens unter keinem guten Stern gestanden hatten, konnte das seinen Schmerz und seine Trauer nicht lindern. Er bot ihr nichts weiter als eine Stellung an, das durfte sie nicht vergessen.
    »Soll ich Annes Gouvernante werden?«, fragte sie zögernd.
    »Gouvernante? Sie ist noch ein wenig klein dafür, aber … möchten Sie das gern? Ich meine, später? Natürlich hätte ich es gern, wenn Sie weiterhin für sie sorgen könnten.«
    »Als Kindermädchen also?«
    »Nein, das klingt nicht gut. Das wäre unter Ihrer Würde, Miss Lamb.«
    »Nein, das wäre es nicht.« Nicht mehr .
    »Was ich sagen will – eine Frau mit Ihrem Charakter und Ihrer Erziehung hat weit mehr Möglichkeiten. Sie können alles tun, was Sie wollen.«
    »Aber Sie brauchen ein Kindermädchen.«
    »Anne braucht ein Kindermädchen. Ich …«
    »Was?«
    »Um Annes willen bitte ich Sie, dass Sie hierbleiben, als Kindermädchen, Gouvernante oder was Sie wollen. Aber ganz offen gesagt, möchte ich es nicht.«
    »Sie möchten nicht, dass ich Annes Kindermädchen bin.«
    »Nein.«
    Charlotte fühlte sich, als sei sie geschlagen und gleichzeitig mit Eiswasser übergossen worden. Sie hatte gedacht, dass er sie dafür bewunderte, wie sie mit Anne umging, ja dass er sie überhaupt bewunderte.
    »Ich werde sofort packen und gehen.«
    »Nein!« Er schrie es beinahe.
    Sie sah ihn an, fassungslos über seinen untypischen Ausbruch.
    Er seufzte und sagte etwas sanfter: »Verzeihen Sie mir. Ich weiß, ich bin nur noch das schwache Abbild eines Mannes und habe Ihnen absolut nichts zu bieten. Aber ich bitte Sie trotzdem.«
    »Worum bitten Sie mich?«
    »Zu bleiben.«
    »Als was?«
    »Warum müssen wir das denn so genau festlegen? Können Sie mir nicht noch ein bisschen Zeit lassen?«
    »Ich

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