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Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Titel: Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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froh bin.« Sie griff nach seiner Hand und küsste voller Bedacht den Stumpf seines Fingers, und sie lauschte dem nach, was er vorhin zu ihr gesagt hatte. Sie versuchte, es mit dem in Verbindung zu bringen, was sie empfand, wenn er sie so wie jetzt in den Armen hielt – ohne dass jemand im Hintergrund wartete, sichtbar oder unsichtbar, der ihre Gefühle in zwei Ströme hätte teilen können. Jetzt gab es nur ihn, Carlo. Giacomo war noch da, aber weit weg und nicht mehr wichtig, und er verlor stündlich mehr von seiner Macht.
    Carlo, dachte sie. Nur er und ich. Wir beide, sonst niemand. Sie näherte sich dem Gedanken, betastete und schmeckte ihn, ließ ihn in sich einsickern und machte sich vertraut mit ihm. Sie versuchte, es als gegebene Tatsache hinzunehmen und nichts anderes zu wollen.
    Er war ein junger, starker Mann, und sie fühlte rasch seine beginnende Erregung. Als er sich von ihr lösen wollte, hielt sie ihn fest.
    »Die Hütte da ...«
    »Dort sind nur Gerätschaften zum Ausbessern der Boote. Und ein paar kaputte Netze.«
    »Genau richtig«, befand sie.
    »Das ist keine gute Idee, Valeria.«
    »Warum denn nicht? Ich merke doch, dass du mich willst. Es wäre sogar fast wie früher, ich meine, ganz früher, da wollten wir es doch beide so sehr. Nur taten wir es nie, erst, als er uns dazu zwang. Jetzt können wir es endlich nachholen. So tun, als wäre es das erste Mal. Komm.« Sie stolperte, als sie sich in Bewegung setzte, und beim nächsten Schritt glitten ihr die unbequemen Schuhe von den Füßen. Sie schleuderte sie achtlos beiseite, fasste ihn bei der Hand und zog ihn zur Tür der kleinen Fischerhütte, die kaum mehr war als ein windschiefer Verschlag und so niedrig, dass man den Kopf einziehen musste, wenn man sie betreten wollte.
    Er zauderte nicht länger und schien es mit einem Mal eiliger zu haben als sie selbst. Er stieß sie förmlich in die Hütte hinein und drängte sie zwischen einem Stapel zerborstener Planken und einem leeren Pechfass gegen die rissige Wand. Mit dem Fuß schlug er die Tür hinter sich zu. Sie besaß kein Schloss, nur einen primitiven Holzkeil als Riegel, und der war von außen vorzulegen und diente lediglich dazu, dass die Tür bei Sturm nicht hin und her flog. Mit einer ungeduldigen Bewegung rückte Carlo das Fass von innen gegen die Tür, bevor er sich wieder Valeria zuwandte. Sie schaute zu ihm auf. In der Hütte gab es keine Fensteröffnung, aber durch die breiten Ritzen der Bretter, aus denen sie zusammengefügt war, fiel ausreichend Sonnenlicht, das seine hohe, schlanke Gestalt umriss und das Kriegerische seiner Erscheinung hervorhob.
    Er war jetzt so, wie sie ihn immer gesehen hatte, unter all den Schichten aus Samt und Seide. Ohne diese künstlichen Hüllen war er urtümlich und wild, fremdartig und dabei zugleich von solch schmerzhafter Vertrautheit, dass sie fast hätte meinen können, er sei wieder der Junge, der mit dem Speer Fische fing. Sie presste ihre Lippen gegen seine Brust und leckte mit der Zunge über seine Haut, doch er stieß sie mit den Schultern gegen die Wand und umfasste ihr Kinn, damit sie zu ihm aufsehen musste. »Wenn du es schon früher ebenso wolltest wie ich – warum hast du mich dann zurückgewiesen?«
    Sie hob die Hand und berührte seine Wange. »Das weißt du nicht, du Dummkopf? Weil du mir Geld dafür geben wolltest. Hättest du mir nur einen von deinen blöden Fischen geschenkt, wie du sie immer für Laura angeschleppt hast – ich hätte dich sofort genommen.«
    Das Weiße in seinen Augen schimmerte in dem Zwielicht, und ein einzelner Sonnenstrahl streifte seine Haut, Gold auf leuchtendem Schwarz. Sie roch nun den Moschus seiner Erregung, und wie ohne ihr Zutun nestelten ihre Hände an seinem Lendenschurz. Er packte sie bei den Gelenken und hielt sie mit einer Hand fest, ließ nicht zu, dass sie die Herrschaft an sich riss. Mit der anderen Hand zerrte er an ihrem Kleid.
    »Pass auf, es ist ganz neu«, sagte sie besorgt.
    »Natürlich.« Er grinste sie an, dann riss er ihr Gewand mit einem Ruck vom Ausschnitt bis zur Taille entzwei, und gleich darauf waren sie beide nackt. Ihre Sorge, später mit zerfetzter Gamurra aus der Hütte treten zu müssen, war bedeutungslos angesichts der Begierde, die sie zu ihm trieb. Blindlings drängte sie sich gegen ihn und klammerte sich an ihm fest, als er sie hochhob und von ihrem Körper Besitz ergriff.
    »Es gibt nur dich, Carlo«, flüsterte sie an seinem Hals. »Nur dich.«
    Er erwiderte

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