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Die Legende der Roten Sonne: Stadt der Verlorenen (German Edition)

Die Legende der Roten Sonne: Stadt der Verlorenen (German Edition)

Titel: Die Legende der Roten Sonne: Stadt der Verlorenen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Charan Newton
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mit angezogenen Knien hoch, damit der Ganove ihn nicht in die Beine traf. Bei der Landung stieß er Malum den Stiefelabsatz in den Oberschenkel und ließ ihn rückwärtsstolpern.
    Wie aus weiter Ferne hörte er die Pfiffe und Rufe, mit denen die Mitglieder der Bloods ihren Anführer anfeuerten. Von überall seinen Namen zu vernehmen, spornte Malum an, und seine Wut steigerte sich mit jeder Attacke. Die Schwerter klirrten, und die Klingen rutschten aneinander ab, bis Malum seinen Gegner mit einer plötzlichen Bewegung am Kiefer traf. Brynd taumelte rückwärts, und Malum hielt inne, um Atem zu schöpfen. Der Kommandeur blutete am Kinn, doch die Wunde heilte sofort, und Brynd wischte mit dem Ärmel darüber.
    Als Malum das sah, klappte ihm vor Staunen der Mund auf. »Ja, ich bin magisch gegen Verletzungen gefeit«, rief der Kommandeur. »Wusstet Ihr das nicht? Wollt Ihr trotzdem weitermachen?«
    Während der Ganove noch glotzend dastand, holte Brynd erneut aus und zielte nach seinem Hals. Wieder gelang es Malum, sich zu verteidigen und zurück in die Offensive zu kommen, doch nun gab Brynd Takt und Bewegungen vor, bis sein Gegner auf dem rutschigen Pflaster umknickte, stolperte und sein Schwert fallen ließ. Brynd trat die Waffe weg und funkelte ihn zornig an.
    »Töte mich, Schwuchtel!«, ächzte Malum.
    Brynd zog das kurz in Betracht, warf seine Waffe dann aber beiseite. Es gab einiges, was er nun prüfen musste. »Wir kämpfen mit Fäusten. Oder fürchtet Ihr, der körperliche Kontakt mit einem Mann könnte Euch erregen?«
    »Dreckskerl!« Malum sprang Brynd an und holte ihn von den Beinen. Der Soldat schlug mit dem Kopf aufs Pflaster, erholte sich aber sofort, sammelte sich und stieß dem Gegner mit voller Wucht ein Knie gegen die Brust, was den seitlich zu Boden gehen ließ. Kaum hatte er sich aufgerappelt, trat Brynd ihm in die Rippen, doch Malum packte ihn am Fuß, und beide stürzten. Der Ganove wurde langsam müde, und Brynd drückte ihn mit einer raschen Bewegung zu Boden und schlug ihm zweimal ins Gesicht. »Ich lasse Euch leben, wenn Ihr Eure Männer dazu bringt, mit uns zu kämpfen!«, keuchte er und betrachtete dabei die ganze Zeit Malums Fänge.
    Dann wartete er auf eine Antwort.
    Malums Gesicht war um den Mund herum arg mitgenommen. »Fick. Dich. Schwuchtel.«
    Brynd verlor die Beherrschung und schlug Malum mehrmals ins Gesicht, doch der lachte bloß. Ist der Idiot wahnsinnig?
    Plötzlich schwirrte ein Pfeil nur Zentimeter an Brynds Gesicht vorbei und schrammte übers Pflaster. Da erst merkte er, dass Malums Gang vorrückte …
    … genau wie Männer von der anderen Seite des Platzes, Nachtgardisten, zehn Soldaten, die zu Brynd gerannt kamen. Lupus zog ihn vom Anführer der Gang weg, der sich sogleich aufrappelte. »Wenn Ihr Euch weiter so aufführt, seid Ihr ein Ganove wie die. Das ist Euch hoffentlich klar, Kommandeur?«
    »Was?«
    »Wir sind hier, um die Bewohner des Kaiserreichs zu schützen – nicht, um sie zu töten. Ihr seid nicht gekommen, um Euch mit Ganoven zu prügeln. Ihr seid Nachtgardist. «
    »Ich bin kein Held, Soldat. So viel ist klar.« Er atmete schwer. »Was macht Ihr hier?«
    »Ich hörte, dass Ihr in der Klemme steckt, Sir.«
    Brynd sah stumm zu, wie die Männer sich als schützende Mauer aufstellten, und bemühte sich, angesichts der Treue seiner Soldaten nicht sentimental zu werden.
    Malum schleppte sich zu seinen Leuten zurück und rieb sich die übel zugerichtete Mundpartie. Nachtgardisten und Gangmitglieder starrten einander aus einiger Entfernung wie zwei feindliche Stämme an.
    Plötzlich erklang von der Zitadelle eine Glocke. Brynd wusste sofort, was das bedeutete.
    Ohne sich weiter um Malum zu kümmern, drehte er sich um und führte seine Truppen im Laufschritt durch die eisigen Straßen der dunklen Stadt zurück Richtung Kaserne. Weitere Soldaten tauchten auf, ungefähr zwanzig Dragoner, die zum Hafen hetzten.
    Brynd verlangte Meldung von ihrem Offizier.
    »Kleiner Angriff, Sir. Ein Boot hält auf Port Nostalgia zu. Höchstens zehn von ihnen an Bord.«
    »Von den Okun?«
    »Ja, Sir.«
    Sie bahnten sich einen Weg durch die dunklen Straßen und die bittere Kälte und zückten dabei die Waffen. Brynd fiel auf, dass er nicht ordnungsgemäß ausgerüstet war.
    Die Nachtgardisten erwähnten den Vorfall mit Malum nicht, obwohl Nelum den Trupp nun anführte.
    Aus Shanties und vom Hafen kam Geschrei. Der Schneefall ließ nach. Zwei Minuten später bogen sie um eine Ecke und sahen

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