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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Shuctos Dienste sichert und den Zhadar lange genug beschäftigt, um durch den Mondteich nach Tark Draan zu gelangen«, murmelte Sisaroth und konnte die Augen nicht vom Einhorn wenden. Ich werde einen Nachtmahr daraus formen.
    Es gab ein Ritual, wie man aus diesen Wesen des Guten ein fleischfressendes, windschnelles Reittier für einen Alb schuf – nur leider kannte er es nicht. Sein Vater Aïsolon hatte ihm berichtet, wie sich Caphalor seinen Rappen Sardaî aus einem Einhorn formte.
    Der Infame wird mir zu helfen wissen und mir beistehen. Er freute sich auf die entsetzten Gesichter der Elben, wenn er auf einem Nachtmahr in ihre Siedlung einritt, um Verderben zu bringen. Ich opfere deren unsterbliches Leben an Shëidogîs.
    »Ein solcher Plan wäre das Beste«, stimmte Firûsha zu. »Wir müssen sicherstellen, dass der Zhadar nichts von unseren Vorhaben erfährt und er keine Möglichkeit bekommt, uns zu folgen. Ich möchte mich nicht allein darauf verlassen, dass ein Wasserfall uns vor ihm schützt.«
    »Das würde ihn auch nicht aufhalten.« Tirîgon sah zu Sisaroth. »Geht dir bereits eine Lösung durch den Verstand?«
    »Nein. Ich werde den Infamen fragen und ihm ein Leben …«
    »Zählst du nicht mit?« Sein Bruder legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wir haben keine Albae mehr zum Opfern. Die letzten Verdachtsfälle, die wir als mögliche Karderier einstuften, sind bereits unter deinem Messer gestorben.«
    Alle Verdachtsfälle aufgebraucht? »Wir haben genügend Verbrecher, die den Tod verdienten, in unseren Reihen.« Sisaroth wollte den Einwand nicht hinnehmen. Ich möchte Shëidogîs’ Urteil dazu hören.
    »Es waren einst Verbrecher. Nun sind es die letzten Überlebenden unseres Volkes.« Tirîgon machte ein ablehnendes Antlitz. »Ich kann dir nicht erlauben, unsere Schlagkraft zu schwächen, indem wir Gardisten opfern oder die Moral unseres Heeres schwächen. Wir brauchen jedes Schwert, sobald wir in Tark Draan sind. Die Überraschung wird uns nicht lange schützen, und dann steht der Kampf an erster Stelle. Der Infame bekommt keine weiteren Leben mehr. Vertröste ihn auf das Elbenblut, in dem er sich suhlen darf.«
    Sisaroth ersparte sich Widerspruch, da er wusste, wie recht sein Bruder hatte.
    »Warum tun wir nicht beides?« Firûsha hatte eine Hand gegen die Stirn gelegt und massierte die Schläfe. »Wir erfüllen zuerst Shuctos Begehr und lassen ihn unser Volk zur Kaskade führen, während einer von uns heimlich in Sojól bleibt und den Willen des Zhadar ausführt.« Sie lächelte. »Denn nimmt man es genau, gab er euch beiden seinen Auftrag, während ich den des Barbaren annahm.«
    Tirîgon grinste. »Gut gesprochen, doch es wird den Zhadar nicht dazu bringen, über den Tod seiner Hauptleute hinwegzusehen. Shucto sprach zwar davon, den Krieg gegen die Festungstürme zu tragen und eine Überraschung für den Zhadar in der Hinterhand zu halten, doch würden unserem Verbündeten nicht die Offiziere fehlen, wenn du sie umbringst?«
    »Wir bräuchten mehr Zeit«, sagte Sisaroth verärgert.
    Die Geschwister schwiegen und dachten nach, um zu einer raschen Lösung zu finden.
    Das Einhorn beruhigte sich, schnaubte leise und stieß ein suchendes Wiehern aus. Es forschte nach anderen seiner Art, wollte zu seiner Herde oder sie um Hilfe bitten.
    Tirîgon wandte den Kopf und blickte zum Unterirdischen, der abseits von ihnen wartete und den Schimmel betrachtete. Gelegentlich sah er vergnügt zu den Drillingen. »Firûsha, sagtest du nicht, dass Balodil sich weigerte, in den Fluss zu steigen?«
    »Ja. Er machte sehr deutlich, dass er kein Gewässer betreten würde. Anscheinend sitzt die alte Furcht vor der Göttin Elria fest in seinem Verstand.« Sie winkte ihm zu, und er grüßte zurück.
    »Und er hasst den Zhadar, der ihn um ein Haar erschlagen hätte.« Tirîgon tippte sich gegen das schmale Kinn. »Wieso lassen wir ihn nicht hier und hetzen ihn gegen seinen alten Meister?«
    »Nein«, kam es von Sisaroth. »Hast du vergessen, dass er der größte Held Tark Draans ist?«
    »Habe ich nicht. Aber brauchen wir ihn?«, hielt er dagegen.
    »Ja. Du hast den Plan entworfen, die Dritten als Verbündete zu gewinnen.« Sisaroth sah zu dem Unterirdischen. Mit ihm an unserer Seite wäre es einfacher.
    Carmondai befand sich indes unverändert an der gleichen Stelle, skizzierte fasziniert. Er war für die Drillinge nicht ansprechbar.
    »Mag sein. Aber gerade bin ich zur festen Überzeugung gelangt, dass wir ihn

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