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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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einem Axthieb weg und stach dem Elben von unten durchs Kinn, den Mund und bis ins Hirn; zugleich zog er ihm den Dolch aus der Gürtelhalterung und schnitt dem nächsten Gegner quer über den ungeschützten Oberschenkel, um dessen Schlagader zu zerteilen.
    »Ihr seid zu langsam!« Beim Aufrichten riss er das Schwert aus dem Kopf des Fallenden und drosch es einem weiteren Elben durchs Schlüsselbein. »Euer Tod heißt Tirîgon!«
    Er war über und über mit dem Blut seiner getöteten Feinde beschmutzt. Der süßlich metallische Geruch spornte ihn an und verlieh ihm die nötige Geschwindigkeit, um gegen die Übermacht zu bestehen.
    Tirîgon bewegte sich elegant wie ein Tänzer, der einer ausschließlich für ihn hörbaren Melodie folgte, durch die Reihen der anstürmenden Elben. Sein Schwert fand die Lücken in Deckung und Panzerung, seine eigene Rüstung bewahrte ihn vor schweren Pfeiltreffern. Ganz ohne Verletzung kam er nicht aus, doch die harmlosen Schnitte hinderten ihn nicht am Zuschlagen.
    Die Obboona sah er durch den Pulk Gegner nicht mehr, doch aus dem anhaltenden Scheppern und ihrem Lachen folgerte er, dass sie noch immer kämpfte und den Tod brachte.
    Die Wahnsinnige! Führte uns mitten in eine Siedlung. Tirîgon wich einer gegnerischen Attacke mit einer halben Drehung aus, trat dem Feind ins Gesicht und schlitzte dem Taumelnden mit dem Dolch die Kehle auf.
    Der herausspritzende Blutstrom blendete einen heranstürmenden Elben, dem der Alb mit einem spielend leicht scheinenden Hieb die Bauchdecke öffnete. Der Feind fiel schreiend über seine eigenen Gedärme; über den Sterbenden stolperten zwei weitere Krieger geradewegs in Tirîgons unparierbaren kräftigen Schlag, der ihnen die Waffen aus den Händen wirbelte und die Brustkörbe aufbrach.
    Die letzten vier Elben zogen sich zurück.
    Distanz schützt euch nicht. Tirîgon rammte sein Schwert in einen toten Feind, nahm einen herrenlosen Bogen auf und legte einen Pfeil auf die Sehne.
    Einen Lidschlag darauf machte sich das Geschoss auf den Flug und durchbohrte den Nacken des vordersten Flüchtenden.
    »Die Feiglinge«, rief er ihnen lachend nach und zog den nächsten Pfeil aus dem Köcher, »trifft der Tod von hinten!« Er erlegte einen weiteren Elb durch dessen emporgereckten Schild. Mit einem jämmerlichen Schrei fiel der Feind und blieb liegen.
    Ihn verwunderte, dass sie keine würdigen Gegner darstellten. Phondrasôns Schrecken schwächte sie. Oder sie verließen sich zu sehr auf die Sicherheit ihres schwebenden Inselreichs. Tirîgon zog sein Schwert aus der Leiche und streifte mit der rotfeucht schimmernden Klinge die Pfeile von seiner Rüstung ab. Man muss immer vorbereitet sein. Mein Volk lernte es schmerzhaft. Dann trabte er hinter den verbliebenen zwei Elben her, die auf die Häuser zurannten.
    Die Obboona tat es ihm nach. In ihrem Hautkleid klafften etliche Spalten. Er konnte nicht sagen, ob sie eigenes Blut verlor oder sich mit dem der Gegner besudelt hatte. »Welch herrliche Ernte«, juchzte sie ausgelassen. »Mein Gott wird mit uns zufrieden sein. Lass uns die beiden lebend fangen, bitte. Ich weiß, dass mein Gott besondere Verwendung für die lebenden Exemplare hat.«
    »Wir werden sehen, wie schwer sie es uns machen.« Tirîgon sah sie in dem größten Steinhaus verschwinden, das befestigt wirkte. Krachend schlug die Tür zu. Wo haben sie ihre Frauen und Kinder verborgen? Etwa da drin?
    Er machte sich nicht die Mühe und versuchte, den Eingang aufzurammen. Tirîgon sprang mit Schwung auf das Sims des verschlossenen Fensters, drückte sich ab und bekam die hölzerne Ablaufrinne zu fassen, an der er sich einhändig aufs Dach zog.
    Schon mit dem ersten Blick wurde ihm klar, dass er nicht einfach von oben durchbrechen konnte. Es war ärgerlicherweise massiv wie ein Turm gestaltet. Steinerne Platten schützten die Elben vor weiteren Angriffen.
    Doch Tirîgon lächelte trotzdem zufrieden. Er hatte etwas entdeckt. Daran denken die wenigsten.
    Er eilte zum Schornstein, aus dem Qualm stieg. Eine Schwachstelle. Er warf einen kurzen Blick hinein und sah, dass der Kamin zwar eng angelegt, mit Gittern sowie Schutzklappen versehen war, damit nichts hineingelangte. Aber sie benötigen den Abzug, um nicht im Rauch umzukommen.
    »Reiche mir einen Bogen, einen Köcher voller Pfeile und einen Schild«, zischte er die Obboona an, die mit lauten Schreien auf die Fensterläden und die Tür einhackte. »Und deine Haut.«
    »Wieso?«
    »Das wirst du sehen. Wenn du

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