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Die Leiche im rosa Nachthemd

Die Leiche im rosa Nachthemd

Titel: Die Leiche im rosa Nachthemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wolltest Bertha Cool
bitten, dich als Detektivin zu beschäftigen?«
    »Ja. Da hab’ ich ja Bertha Cool
noch nicht gekannt. Ich dachte, du arbeitest für eins der ganz großen Büros.«
    »Wie stellst du dir denn die
Arbeit als weiblicher Detektiv vor?«
    »Ich war in Oakview als
Reporterin tätig. Onkel war sehr mit mir zufrieden. Selbst in diesem müden kleinen
Provinznest braucht man eine Spürnase für das, was Neuigkeitswert hat. Ich bin
ehrgeizig. Man könnte es doch wenigstens mal mit mir probieren.«
    »Das schlag dir aus dem Kopf.
Fahr zurück nach Oakview, und heirate deinen Charlie. Wie geht’s ihm übrigens?«
    »Gut«, sagte sie. Aber sie sah
mich nicht an dabei.
    »Was hat er denn gesagt, als du
Hals über Kopf losgebraust bist, um dir einen Detektiv-Job in Los Angeles zu
schnappen?«
    »Er weiß nichts davon.«
    Ich beobachtete sie unentwegt,
und sie musterte beharrlich das Tischtuch. »Hoffentlich stimmt das...«
    Das brachte sie hoch.
»Natürlich stimmt das!« Dann senkte sie wieder den Kopf.
    Ein Kellner brachte die Suppe.
Marian löffelte schweigend. Dann schob sie den Teller zurück. »Glaubst du, sie
würde mir einen Job geben?«
    »Wer denn?«
    »Bertha Cool natürlich.«
    »Sie hat schon eine
Sekretärin.«
    »Ich meine als Detektiv.«
    »Sei nicht albern. Das könntest
du doch gar nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Du hast nicht genug
Lebenserfahrung. Und zu viele Ideale. Du — nein, es lohnt sich gar nicht,
darüber zu reden. Bertha Cool bearbeitet alle möglichen Gebiete. Besonders
Scheidungssachen.«
    »Na hör mal! Ich bin doch kein
kleines Kind mehr«, protestierte Marian empört.
    »Das nicht. Aber du bist auch
nicht so abgebrüht, wie du glaubst. Du würdest dir schmierig vorkommen.
Beschattungsjobs, Schnüffeleien, Schlüssellochgucken, Waschen von schmutziger
Wäsche — für so was bist du einfach zu gut.«
    Sie legte den Kopf schief und
sah mich an. »Du wirst ja richtig gefühlvoll, Donald. Macht sich aber nett!«
    »Quatsch«, sagte ich grob.
    Der Kellner brachte den Salat.
    Ich wartete. Offensichtlich war
sie nicht zum Reden aufgelegt. Nach einer Weile sah sie mich an. »Donald,
kennst du den Mann, der aus dem Apartment von Evaline Harris kam?«
    »Das kommt davon, wenn man sich
von der Polizei Dummheiten in den Kopf setzen läßt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Beim erstenmal hast du nicht
gesagt, daß er aus ihrem Apartment kam, sondern daß du ihn auf dem Gang
getroffen hast.«
    »Aus irgendeinem Apartment muß
er ja gekommen sein.«
    »Aber du wußtest nicht, daß es
die Wohnung von Evaline Harris war.«
    »Es muß ihre Wohnung gewesen
sein.«
    » Weißt du, daß es ihr
Apartment war?«
    »Ich — nein, natürlich weiß ich
es nicht genau. Aber überleg doch mal, Donald... «
    »Morgen gehen wir noch einmal
in das Haus und machen einen kleinen Test. Du gondelst mit dem Lift hoch, ich
stelle mich auf die Schwelle von Apartment 309 und betrete in dem Augenblick
den Gang, wo du aus dem Lift kommst. Dann machen wir denselben Versuch von den anderen
beiden Türen aus.«
    Sie kniff nachdenklich die
Augen zusammen. »Das ist eine gute Idee. Vielleicht wäre es Mr. Ellis sogar
sehr recht, wenn ich das mal ausprobiere.«
    »Wer ist Ellis?«
    »Der Bezirksanwalt. Larchmont
Ellis heißt er.«
    »Es wäre ihm mit tödlicher
Sicherheit erst dann recht, wenn er noch ein paar Gespräche unter vier Augen
mit dir geführt hat. Dann nämlich bist du hundertprozentig sicher, daß der Mann
aus 309 gekommen ist, und bei einem Versuch kann nichts mehr schiefgehen.«
    »So etwas würde er nie tun. Er
ist absolut fair. Und wirklich sehr nett.«
    »Das habe ich schon ein paarmal
gehört, wenn ich nicht irre...«
    Der Kellner brachte den
Hauptgang. Als er gegangen war, sagte sie: »Donald, ich brauche eine
Unterkunft.«
    »Hat dein Bezirksanwalt nicht
gesagt, wo du dein müdes Haupt hinlegen sollst?«
    »Nein. Ich soll mich morgen
vormittag um zehn wieder bei ihm melden.«
    »Hör zu«, sagte ich. »Wir
müssen engen Kontakt miteinander halten. Du kannst mich nicht ständig besuchen
oder in die Detektei gelaufen kommen, und ich kann es mir nicht leisten, zu dir
ins Hotel zu kommen. Wie wär’s mit meiner Pension? Ich sage der Wirtin, daß wir
verwandt sind und daß du ein Zimmer brauchst. Ich glaube, sie hat etwas frei.
Dort können wir uns sehen, ohne daß jemand sich was dabei denkt.«
    »Großartig, Donald!«
    »Es ist nicht gerade
fürstlich«, sagte ich. »Aber...«
    »Aber das macht doch

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