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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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Carlo erfahren haben?«
    »Sieht so aus, als wären wir Kunden derselben Banken.«
    »Sie haben agiert, ohne mich zu konsultieren.«
    »Zum Beweis meiner Freundschaft, Hoheit. Es galt, keine Zeit zu verlieren.«
    Eine Pause entstand.
    »Ihre Freundschaft, natürlich. Und was erwarten Sie im Gegenzug?«
    »Das wisst Ihr.«
    Der Prinz wechselte das Thema. »Sie sprachen auch von einem Problem in Dublin. Worum handelt es sich da?«
    Kerr antwortete nach einigen Sekunden. »Dort haben wir eine interessante Aufzeichnung gefunden.«
    »Eine Aufzeichnung?«, fragte Amir Khan überrascht.
    »Ja, von David Brine. Euer Mathematiker hat einen verzögerten Server benutzt und dann alle Spuren der Sendung gelöscht.«
    Die Stimme des Prinzen verlor ihren Schmelz: »Worum geht es, Mr. Kerr?«
    »Ein interessantes Schriftstück, Euer Hoheit, sehr detailliert. Es trägt den Titel ›Digitale Apokalypse‹ … Genügt Euch das, oder seid Ihr an weiteren Einzelheiten interessiert?«
    Amir Khan schluckte: »Wo ist dieses Schriftstück?«
    »Es liegt hier auf meinem Schreibtisch«, sagte Kerr kalt. »Ich werde es als Garantie für unsere Zusammenarbeit aufbewahren.«
    Der Prinz konnte nur mit Mühe seine Wut bezähmen.
    »David Brine hatte es sich selbst geschickt«, redete der andere weiter. »Und natürlich war es bei der Dubliner Kriminaltechnik gelandet.«
    Amir Khan verbot sich jede Emotion, aber die Frage kostete ihn eine enorme Anstrengung: »Haben die es gelesen?«
    Kerr ließ ihn ein Weilchen schmoren, ehe er antwortete: »Nein, wir konnten rechtzeitig eingreifen. Aber wir mussten ein ziemliches Risiko eingehen, und wir lieben das Risiko nicht, Hoheit, das wisst Ihr genau.«
    Der Prinz begann wieder zu atmen. Es ging ihm mächtig gegen den Strich, aber er musste zugeben, dass er diesem Mannzu Dank verpflichtet war. »Sie haben sich meine Erkenntlichkeit verdient«, sagte er freundlich, aber distanziert.
    »Dem Plan, den Ihr ›Leeres Viertel‹ nennt, stehen nun keine Hindernisse mehr im Weg. Bis auf eines: die Schriftrolle der Prophezeiung.«
    Amir Khan beschloss, aus der Deckung zu kommen: »Ich habe eine gute Nachricht, Mr. Kerr: Liam Brine ist in unserer Hand.«
    »Und die Schriftrolle?«
    »Sie können beruhigt sein, es ist nur eine Frage von Stunden.«
    »Seid auf der Hut, Hoheit, vermeidet jegliche Gewalt. Diese Leute sind bereit, sich umzubringen, um das Schweigen zu wahren.«
    »Schenken Sie mir Ihr Vertrauen. Wir haben eine Idee.«
    »Hoffen wir, dass sie funktioniert, und zwar rasch. Guten Abend, Hoheit.«
    Der Prinz zögerte, ehe er den Gruß erwiderte. »Guten Abend, Mr. Kerr«, verabschiedete er sich schließlich und legte schnell auf.
    Er nahm das Handy, stand vom Schreibtisch auf und wählte, während er zur Tür ging, Bandars Nummer.
    Er ging durch den Korridor und trat unter die Arkaden, die über den Steilklippen schwebten. Als Bandar antwortete, sagte er nur: »Geh nach Plan vor.«
    »Wie Ihr wünscht, Euer Hoheit«, antwortete der andere.
    Der Prinz verabschiedete sich und unterbrach die Verbindung.
    Während er die Arkaden entlangging, dachte er weiter nach. Amirs Männer verfolgten Liam Brine, den Mann, den Kerr wollte, schon seit ihrem ersten Treffen. Ein Zufall?, fragte er sich. Oder war Kerr vielleicht zu ihm gekommen, wohl wissend, dass Brine sein Gefangener war, auch wenn der Grund,aus dem er ihn entführt hatte, ein anderer war? Schwer zu sagen. Es gab aber noch eine andere Erklärung. Dazu musste man aus den Bahnen der Logik ausscheren und die unsichtbare Brücke des Glaubens überqueren. Vielleicht war das kein Zufall und genauso wenig ein von Kerr konzertiertes Spiel, sondern ein Geschenk Allahs: die Bestätigung, dass er Amir den Weg wies, um die Ungläubigen in die Knie zu zwingen. Aber natürlich! Wie hatte er an der Aufgabe zweifeln können, die der Allmächtige ihm übertragen hatte? Er war der Mann des Schicksals, von Kindesbeinen an hatte er gespürt, dass er auserwählt war. Allah hatte immer über ihn gewacht, und er wäre blind gewesen, hätte er das nicht anerkannt. Er war sein auserwählter Sohn, und er musste ihn ehren und seinen Willen ausführen.
    Von dieser Erleuchtung erfüllt, merkte er nicht einmal, dass er schon am Pavillon der Suren angelangt war.
    Er klopfte an die Panoramascheibe des kreisförmigen Salons. Nach einigen Sekunden bewegte sich der gewellte Leinenvorhang, und Saalima erschien am Fenster. Wie aus dem Märchen, dachte der Prinz, während sie ihm öffnete.
    Die

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