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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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gebündelter Fünfhundert-Euro-Scheine kam zum Vorschein.
    Dumonceaus Augen begannen zu leuchten.
    »Haben Sie unser Material?«, fragte der Mann mit den kurzen Haaren.
    »Ich hole es sofort«, antwortete der Banker schnell.
    Er ging zu dem BMW, öffnete die Tür und nahm den braunen Umschlag vom Beifahrersitz. Dann schloss er den Wagenschlag und gab dem Mann mit den kurzen Haaren das Kuvert. Dieser ging zur Limousine. »Nur eine Kontrolle«, erklärte er. »Warten Sie bitte eine Minute.«
    Dumonceau blieb mitten auf dem Parkplatz stehen. Er versuchte den Mann mit dem Aktenkoffer anzulächeln, worauf dieser mit einer ähnlich unbeholfenen Grimasse antwortete.
    Der Kurzhaarige stieg in die Limousine und schloss die Tür. Er holte die CD aus dem Kuvert und schob sie in einen Laptop, der bereits hochgefahren war. Er kontrollierte sorgfältig alle Daten, dann nahm er sein Handy und wählte eine gespeicherte Nummer.
    »Mr. Kerr?«, fragte er. »Wir haben die Daten. Sollen wir die Zahlung vornehmen?«
    Vom anderen Ende der Leitung kam eine einzige Silbe.
    »In Ordnung«, sagte der Mann. »
Et qui addit scientiam addat et laborem
.« [13]
    Er beendete das Gespräch und stieg aus dem Wagen.
    Er gab seinem Kollegen einen Wink und trat mit diesem an Dumonceau heran.
    Der mit dem Aktenkoffer öffnete das Schloss der Handschelle und streckte Dumonceau das Geld hin. »Zählen Sie es bitte nach.«
    Dumonceau wollte mit der Hand nach dem Koffer greifen, aber ein Faustschlag zertrümmerte ihm das Nasenbein.
    Einen Moment später flog er die Klippen hinab.
    Die beiden Männer beugten sich über das Geländer. »Es ist viel besser, wenn sie selber springen«, bemerkte der Kurzhaarige in sachlichem Ton.

68
     
    Ort: Abu Dhabi
    Weltzeit: Sonntag, 28. Juni, 16.03 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 20.03 Uhr
     
    Das schwarze Handy vibrierte beharrlich. Das Surren enervierte ihn: Der Prinz hasste es, wenn er beim Nachdenken abgelenkt wurde. Und Hussayn hatte ihn soeben über eine Angelegenheit unterrichtet, die genaues Nachdenken verlangte. Ein Broker der Compagnie Financière Suisse hatte versucht, die Direktion damit zu erpressen, dass er die Daten über seine, Amir Khans, jüngste Transaktionen in Umlauf brachte, vor allem vom Abzug strategischen Kapitals aus dem Westen. Aber vor wenigen Stunden hatte der Mann, noch ehe Hussayn Bandar kontaktieren und ihm auftragen konnte, sich darum zu kümmern, Selbstmord begangen. Ein ausgesprochen merkwürdiger Zufall.
    Das Handy vibrierte erneut. Er las den Namen auf dem Display und drückte ungeduldig auf die Taste, um den Anruf anzunehmen.
    »Guten Abend, Mr. Kerr.«
    »Guten Abend, Euer Hoheit. Darf ich eine Minute Eurer Zeit in Anspruch nehmen?«
    Der Prinz seufzte: »Natürlich. Sprechen Sie.«
    »Euer Handy ist außerordentlich. Nicht einmal meine Techniker haben geschafft, es aufzuspüren.«
    »Malaysische Technologie«, begnügte der Prinz sich zu erklären. »Das hat ein Visionär aus Kuala Lumpur patentierenlassen. Er brauchte Kapital, und wir haben Mittel aus einem unserer lokalen Private-Equity-Fonds zur Verfügung gestellt.«
    »Ihr seid ein großherziger Mensch, Euer Hoheit.«
    »Geschäftstüchtig, Mr. Kerr. Im Gegenzug haben wir bekommen, was wir wollten.«
    »Eine sichere Frequenz, nehme ich an.«
    »Genau«, nickte Amir Khan mit fast kindlicher Zufriedenheit, »eine Handvoll Nummern, die nur für die Nutzer existieren. Unbegrenztes Prepaid-Guthaben. Keine Karten, keine Namen, keine Verbindungsübersichten, kurz, Offshore-Verkehr. Das alles ergänzt um ZeroOnes Spitzentechnologie: dynamische Hardware-Chiffrierung, redundante Firewall, Echelon-Abschirmung. Mit einem Wort: das Beste, um vor indiskreten Lauschern geschützt mit Freunden unbeschwert zu plaudern.«
    Es folgte kurzes Schweigen.
    »Nun?«, ergriff der Prinz die Initiative.
    Kerr setzte wieder eine Pause, ehe er antwortete.
    »Wir haben kürzlich zwei Lücken in Euren Sicherheitssystemen aufgespürt«, sagte er, wobei er langsam jedes einzelne Wort betonte. »Eine in Dublin und die andere in Monte Carlo.«
    Amir Khan dachte blitzschnell nach: Wie konnte Kerr über diese Dinge unterrichtet sein? Er beschloss, nicht zu leugnen. »In Monte Carlo hatte es einen unvorhersehbaren Zwischenfall gegeben. Aber der ist bereits bereinigt, Allah sei Dank …«
    »… und auch der bescheidenen Hilfe meiner Freunde. Wir haben uns erlaubt zu intervenieren.«
    Der Prinz schwieg einen Augenblick, dann fuhr er fort: »Darf ich fragen, wie Sie von Monte

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