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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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Bremsen. Man hörte das mechanische Stottern des ABS, während der Lieferwagen zum Stehen kam, ohne auszubrechen. Imar lehnte sich entkräftet auf das Lenkrad.
    Faris, der auf dem Beifahrersitz saß, wandte die Augen nicht von dem Laptop, den er auf den Knien hielt. Auf dem Bildschirm leuchtete eine Karte der Autobahn: Ein roter Punkt bewegte sich blinkend Richtung Norden.
    »Leg den Rückwärtsgang ein!«, donnerte Bandar vom Rücksitz. »Nimm dieselbe Ausfahrt wie sie!«
    »Sofort!«, gehorchte Imar und setzte den Wagen in Bewegung.
    In diesem Moment ließ der Fahrtwind eines gewaltigen Tanklastzuges den Lieferwagen erbeben.
    »Nur die Ruhe«, überlegte Faris. »Das ganze Stück im Rückwärtsgang zu fahren ist ein unnötiges Risiko. Wir können sie nicht verlieren. Das Signal von dem Sender, den wir in Brines Kleidern versteckt haben, kommt ganz deutlich.«
    Imar hielt an und wartete auf Anweisungen.
    Bandar drehte sich um und betrachtete den Verkehr. »Gut«, knurrte er dann und umklammerte die beiden Sitze vor sich. »Dann kehren wir an der nächsten Abfahrt um.«
    Jaabir, der neben ihm saß, schob die Maschinenpistole wieder unter den Sitz.

84
     
    Ort: Orta San Giulio
    Weltzeit: Montag, 29. Juni, 11.48 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 13.48 Uhr
     
    Das Taxi war mit hoher Geschwindigkeit rund dreißig Kilometer gefahren und dann von der vollkommen leeren A 26 abgefahren, um in den dichten Verkehr einer Staatsstraße einzutauchen.
    An den Fenstern glitt das gewohnte Panorama der Provinzstädte vorbei: Reihenweise kleine Fabrikhallen, moderne Häuser im Einheitslook, grellbunte Einkaufszentren und halb verlassene riesige Parkplätze.
    Dann war die Straße langsam angestiegen, hatte sich durch eine üppige Vegetation geschlängelt, zwischen blühenden Wiesen, satten Gärten und Obstbäumen. Die zusammengepferchten Reihenhäuser hatten alten Villen Platz gemacht, die in hektargroßen Wäldern halb versteckt waren.
    Nach einer letzten Kehre tauchte endlich das kristallklare Wasser des Lago d’Orta auf. Alanna lehnte sich zu Liam hinüber, um ihn besser sehen zu können. Wenige hundert Meter vom Festland entfernt erhob sich eine kleine Insel, deren Ufer ganz mit Villen und Palazzi bebaut waren. Überragt wurde das Ganze von einem wuchtigen Gebäude.
    »Ist das die Insel San Giulio?«, fragte Liam den Taxifahrer.
    »Ja, wir sind da. Wenn jetzt nicht die Sintflut losbricht«,antwortete der Mann und deutete auf die schwarzen Wolkentürme, die sich heranschoben.
    Liam spürte, wie die Angst ihm wieder die Kehle zuschnürte. In Kürze würde er erfahren, ob seine Suche zu Ende war, oder, im Gegenteil, gerade erst begonnen hatte.
    Das Taxi kam an einen Verkehrskreisel und bog vor einem großen Platz ab, auf dem mehrere Busse parkten.
    »Besser, ich lasse euch hier raus«, erklärte der Fahrer. »Wenn ich bis auf die Piazza fahre, ist das riskant: Es gibt nur eine Zufahrt, und wenn sie die blockieren …«
    »Okay«, stimmte Liam zu und öffnete die Tür. »In welche Richtung müssen wir gehen?«
    »Immer geradeaus, in nicht einmal fünf Minuten seid ihr im Ort.«
    »Danke«, sagte Liam. »Sie wissen nicht, wie sehr Sie uns geholfen haben.«
    Der Mann reichte ihm lächelnd die Hand durchs Seitenfenster.
    »Viel Glück und … Gott stehe euch bei. Wenn sie euch nicht vorher verhaften.«

85
     
    Ort: Autobahn Turin-Mailand
    Weltzeit: Montag, 29. Juni, 11.54 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 13.54 Uhr
     
    Die zwei Alfa 159 schossen mit heulenden Sirenen über die Überholspur. Goonan, der auf dem Rücksitz des vorderen Wagens saß, hatte als einziger der vier Passagiere den Sicherheitsgurt angelegt. Neben ihm saß Heaney, während Santovito, vorne auf dem Beifahrersitz, per Funk mit der Zentrale sprach.
    Hätte Doyle ihm nicht entsprechende Befehl erteilt, wäre Goonan liebend gerne in der Zentrale geblieben und hätte – bei einem guten Espresso und einem Mozzarella-Sandwich – der Dinge geharrt, die da kommen würden. So aber sah er sich genötigt, bei den Kollegen darauf zu drängen, dass sie ihn mitnahmen auf die Mission. Um das zu erreichen, hatte er ordentlich auf der Zusammenarbeit der Polizei in Europa, auf dem gemeinsamen Kampf gegen den internationalen Terrorismus und vor allem auf der Tatsache, dass Liam Brine irischer Staatsbürger war, herumreiten müssen. Schließlich hatten Santovito und Heaney nachgegeben, aber seit sie losgefahren waren, hatte sich keiner mehr um ihn gekümmert, und im Wagen wurde nur noch italienisch

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