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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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Begib Dich schnellstmöglich zur Hüterin des Okzidents, und bringt gemeinsam die Rolle in Sicherheit. Gott sei mit Euch.
    Zum letzten Mal Dein
    Andrea
    Turin, den 22. Juni
     
    PS: Zur zusätzlichen Absicherung wirst du die wesentlichen Informationen, die ich auslasse – die genaue Lage der Stätten, das Zugangsritual und das Datum der Apokalypse –, erst finden, indem du unseren alten römischen Gepflogenheiten folgst.
«
     
    Alanna hob den Blick, erstaunt: »Der Hüter des Okzidents ist eine Frau!«
    »Ja, aber wie finde ich die?«
    »Molteni redet von euren ›alten römischen Gepflogenheiten‹. Was meint er damit?«
    Liam brauchte einige Sekunden, ehe er antworten konnte. »Wir müssen nach Rom fahren«, sagte er lapidar. »Koste es, was es wolle.«

45
     
    Ort: Abu Dhabi
    Weltzeit: Samstag, 27. Juni, 5.09 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 9.09 Uhr
     
    Prinz Amir Khan und Diadem Kerr saßen bei Tisch auf der Terrasse, die auf der Steilklippe über dem Meer schwebte, wo sie auch am Abend vorher gespeist hatten. Ein kleines Zelt war aufgebaut worden, um sie gegen Sonne und Wind zu schützen, und die Tafel war reich gedeckt: ein perfektes englisches Frühstück mit geröstetem Toast, Butter, Marmelade, Honig, Cornflakes, Käse und Rührei. Kerr bemerkte, dass, in Einhaltung des religiösen Brauchtums seines Gastgeberlandes, der gebratene Speck fehlte. Halb so wild. Er schüttete die Cornflakes in eine kunstvoll bemalte Porzellanschale, ohne Milch hinzuzufügen.
    »Nun, Mr. Kerr«, informierte sich der Prinz, »wie haben Sie geschlafen?«
    »Ausgezeichnet, Hoheit. Mit Eurer Gastfreundschaft kann sich niemand messen.«
    »Und haben Sie im Traum einen Fingerzeig erhalten? Können Sie mir jetzt auseinandersetzen, was ich mit Ihrer Apokalypse zu schaffen habe?«
    Kerr holte tief Luft, ehe er antwortete. Es war der Moment gekommen, die Karten auf den Tisch zu legen. »Was Euch betrifft, Prinz, so ist es der Text, der die Verbindung schafft.«
    »Werden Sie deutlicher, Mr. Kerr, darum bat ich bereits.«
    Kerr legte den Löffel hin und sah ihn an. »Euer Hoheit, in der Prophezeiung beschreibt der Evangelist Johannes die Ankunft der Feinde Christi und die Leiden, die sie der Christenheit auferlegen werden.«
    Amir Khan lächelte: »Sicher bin nicht ich ein Feind Christi …«
    Kerr ignorierte ihn. »Johannes berichtet, dass der Drache, das heißt Satan, das Böse, seinen Diener in Form eines Tieres auf die Erde senden wird.«
    »Das sind merkwürdige Worte zum Frühstück«, sagte der Prinz, immer noch lächelnd.
    Kerr tat erneut, als hätte er ihn nicht gehört. »… und dass dieses Tier die Macht haben wird, all jene hungern zu lassen, die Gott nicht abschwören und nicht ›ein Zeichen machen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn‹. Diejenigen, die sich verweigern, werden von jedwedem Handel ausgeschlossen werden.«
    »Entschuldigen Sie, aber ich verstehe wirklich nicht, wie das möglich sein sollte«, erwiderte der Prinz, in fast höhnischem Ton. »Wir reden von Milliarden Menschen, die auf fünf Kontinente verteilt sind.«
    »Spielt keine Spielchen mit mir«, unterbrach Kerr ihn schroff.
    Die beiden taxierten einander eine Weile, dann redete Kerr weiter: »Die Digitaltechnik, Euer Hoheit: Ihr kennt ihre Macht und ihre Reichweite genau. Der Prophet spricht von ›leuchtenden und surrenden Götzen‹, derer das Tier sich bedient, um der Menschheit den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen zu verweigern. Er prophezeit auch, dass das Tier die Fähigkeit haben wird, diesem Heer von devoten Automaten Atem und Seele einzuhauchen, was …«
    »Wovon reden wir denn hier, Mr. Kerr?«, unterbrach der Prinz ihn verächtlich, der jedoch genau verstanden hatte, worauf sein Gegenüber hinauswollte.
    Kerr suchte eine bequeme Position an der Rattanlehne, legte die Hände an den Rand seiner Tasse und starrte dem Prinzen direkt in die Augen. »Ich sagte es Euch bereits: Spielt keine Spielchen mit mir, Amir Khan«, schoss er zurück, wobei er ihn erstmals mit Namen anredete. »Eure Firma ZeroOne Code ist weltweit Marktführer im Bereich der Bankomaten und der Netzwerke zum Geldtransfer. Außerdem verfügt die Firma über die fortgeschrittenste Technologie zur biometrischen Erkennung … Iris und Fingerkuppe, um deutlich zu sein, und das heißt: die ›Stirn‹ und die ›Hand‹, von denen der Prophet spricht.«
    Der Prinz antwortete nicht, sondern verschränkte die Arme in einer instinktiven Abwehrhaltung. Kerr verschärfte seinen Angriff:

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