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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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vonBaustelle Sechs erreicht hatte. Zwei Männer der Firma waren aus einem provisorischen Wachhäuschen in den Regen getreten. Über das rote Regencape der Dienstkleidung zeichneten die Trageriemen der Maschinengewehre eine diagonale Linie.
    »Bei diesem
salón de tango
gibt es eine Gesichtskontrolle«, flachste Ricardo, ehe er das Seitenfenster herunterließ und den Kopf hinausstreckte. Aber sein ironisches Lächeln erstarb sofort, als sich der Lauf einer AK-47 auf ihn richtete.
    »
A dónde van
?«, fragte der ältere der beiden Wachposten streng.
    Doornick antwortete ihm auf Englisch: »Ich bin Ingenieur Michael Doornick, ich bin verantwortlich für die Bauarbeiten an der Mauer.«
    »Den Passierschein, bitte«, befahl die Wache, ohne die Waffe herunterzunehmen. »Und stellt den Motor ab.« Der Kollege hatte sich vor dem Wagen postiert und zielte auf die Fahrgastzelle.
    Doornick schob vorsichtig die Hand unter das Regencape, zog langsam den plastifizierten Pass der Firma heraus und reichte ihn Ricardo, der ihn wedelnd aus dem Fenster hielt. Der ältere Wachmann senkte die Waffe, prüfte sorgfältig den Ausweis und gab ihn schließlich Ricardo zurück.
    »Tut mir leid, Herr Ingenieur«, sagte er in weniger feindseligem, aber gleichermaßen kategorischem Ton, »der ist für Baustelle Sechs nicht gültig.«
    »Seit wann denn das?«
    »Schon immer.«
    »Wer ist hier weisungsbefugt?«
    »Es tut mir leid, Herr Ingenieur«, wiederholte der Mann. »Dieser Passierschein ist hier nicht gültig. Sie müssen umkehren.«
    Ricardo schaute Doornick an, als warte er auf etwas.
    Dieser nickte: »Okay, wir wenden und fahren zurück.«
    Der Fahrer startete den Motor und schloss das Seitenfenster. Der Land Rover beschrieb einen weiten Kreis durch die Pfützen.
    »Schauen Sie mal dorthin, Jefe«, sagte Teodoro und wies in Richtung des umzäunten Geländes.
    Unter einem Wellblechdach standen die beiden großen LKW mit den militärgrünen Planen, die am Vortag an der Estancia Cristóbal vorbeigekommen waren. Ein dritter LKW reihte sich im Rückwärtsgang neben den beiden anderen ein. Etwa ein Dutzend Männer, allesamt im roten Regencape der Firma, liefen außen herum.
    Während Ricardo sein Wendemanöver beendete, betrachtete Doornick eingehend die Baustelle. Er versuchte sich möglichst viele Einzelheiten einzuprägen – soweit dies durch die dichten Regenschleier möglich war.
    Der Land Rover passierte den Wachposten, und während der Ingenieur sich per Handzeichen verabschiedete, bog der Fahrer in die Piste ein, die sich in einen Sumpf verwandelt hatte und an dem langen Palisadenzaun von Baustelle Sechs entlangführte. Von seinem Beifahrersitz aus fiel Doornick eine Anomalie auf, die ihm auf dem Hinweg entgangen war: Die Umfriedung war mit Stacheldraht gesichert, genau wie bei einer Militäranlage.
    »Haben wir einen Plan B, Jefe?«, fragte Teodoro nach einiger Zeit vom Rücksitz aus.
    »Der hat mir mit dem Gewehr direkt ins Gesicht gezielt«, schaltete sich Ricardo ein. »Sag mir, dass wir zurückfahren, und ich ramme ihm die Nase in den Schlamm.«
    Doornick drehte sich nach hinten um. Sie waren keine zweihundert Meter gefahren, und das Wachhäuschen war hinter der Regenwand verschwunden. »Ricardo, sobald du kannst, fährst du mitten ins Dickicht. An einer Stelle, wo du den Wagen versteck…«
    Er hatte den Satz noch nicht beendet, als Ricardo schon das Steuer herumriss und in eine holprige Schneise zwischen den Bäumen rauschte. Er fuhr dreißig, vierzig Meter und schaltete den Motor aus. Die Piste war nicht mehr zu sehen.
    Der Fahrer holte sein Gewehr heraus.
    »Lass das stecken, Ricardo: Du bleibst hier«, befahl Doornick sofort. »Ich gehe mit Teodoro.«
    »Aber …«, versuchte der Mann zu protestieren.
    »Wende schon einmal den Wagen und halte dich für eine schnelle Flucht bereit.«
    Doornick stieg, gefolgt von Teodoro, aus dem Land Rover, und sie bewegten sich im Halbdunkel der üppigen Vegetation Richtung Schotterpiste. Der Boden war von einem weichen Blätterteppich bedeckt, der an dieser Stelle relativ trocken war, denn die dichten Baumkronen schirmten den Regen ab.
    Am äußersten Rand des Unterholzes blieben sie stehen und schauten sich vorsichtig um. Nichts war zu sehen. Man erkannte nur jenseits der Straße eine hölzerne Wand hinter der Regenwand.
    Doornick schien unentschlossen, was er tun sollte. Da spürte er, wie Teodoro ihn am Arm zog. »Komm mit, Jefe«, forderte er ihn auf und hüpfte über das Rinnsal, das

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